Julia Extra Band 0326
deiner Eltern bist?“
Maggie schüttelte den Kopf. „Ich wusste es von kleinauf. Mum und Dad haben mir immer das Gefühl gegeben, etwas ganz Besonderes zu sein.“
„Und deine Brüder, sind sie auch …?“
„Adoptiert? Nein, eher eine große Überraschung für unsere Eltern. Mit der Betonung auf groß!“, fügte sie lachend hinzu und fühlte beim Gedanken an ihre geliebte Familie die innere Anspannung weichen. „Bis zur Ankunft von Ben und ein Jahr später Sam dachten sie, gar keine eigenen Kinder bekommen zu können.“
„Und was ist mit deiner leiblichen Mutter?“
Augenblicklich wirkte Maggie wie zugeknöpft. „Lass uns lieber über etwas anderes reden.“
Rafael schalt sich selbst in Gedanken einen Idioten und nahm sich vor, das gefährliche Terrain nicht wieder zu betreten.
„Ich bin froh, dass du so gut Englisch sprichst“, plapperte Maggie los, entschlossen, ein unverfänglicheres Thema anzuschneiden. „Spanisch ist wirklich eine wundervolle Sprache, und du hast ein fantastisches Heim. Ich habe vorher noch nie jemanden getroffen, der in einem Castillo lebt.“
„Wir müssen überhaupt nicht reden, wenn dir das lieber ist …“, sagte Rafael sanft.
Die unüberhörbare Einladung in seiner rauen, dunklen Stimme ließ sie erröten. Ihre Blicke kreuzten sich, und Maggie spürte, wie sie innerlich schmolz. Hastig griff sie nach ihrer Kaffeetasse, füllte sie auf und trank einen Schluck.
„Ein großartiger Kaffee“, versuchte sie das Thema zu wechseln.
Rafael grinste breit. „Oder wir könnten …“ Er ließ die Worte ausklingen und zwinkerte Maggie zu, in der Hoffnung, sie damit zu entspannen, aber offensichtlich ohne erkennbare Wirkung.
„Tut mir leid!“, stieß sie hervor. „Ich bin irgendwie … das ist alles so schrecklich ungewohnt für mich.“
„Wie heißt es so schön? Sobald man gelernt hat Wasser zu treten, bedeutet die Tiefe kein Problem mehr“, murmelte er begütigend.
„Ich kann nicht schwimmen!“ Wie konnte er nur ihr unglaubliches Liebeserlebnis mit Wassertreten vergleichen?
„Macht nichts, aus eigener Erfahrung weiß ich, dass du sehr schnell lernst.“
Maggie schürzte die Lippen und nahm all ihren Mut zusammen. Sie hätte es wissen müssen, dass ein One-Night-Stand nichts für sie war und auf jeden Fall Ärger bringen würde! Doch so einfach wollte sie ihren arroganten Lover nicht davonkommen lassen. „Du magst einen ganz passablen Lehrer abgeben, bist aber ansonsten absolut die Sorte Mann, vor der ich auf die andere Straßenseite ausweiche. Eigentlich gar nicht mein Typ. Schon verrückt, aber in dem Augenblick, als ich dich …“
„Ja?“, ermutigte er sie wider besseres Wissen grimmig.
Maggie schluckte, entschloss sich aber, bei der Wahrheit zu bleiben. „Sobald ich dich sah, fragte ich mich, wie du wohl küssen würdest.“
Rafael rührte sich keinen Millimeter und sagte kein Wort. Doch sie hörte ihn tief ein- und ausatmen. Maggie seufzte theatralisch auf und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Okay, tu einfach so, als hätte ich kein Wort von mir gegeben. Und …“
„Ich habe mich auch gefragt, wie deine wundervollen Lippen wohl schmecken … in der Sekunde, als ich dich auf der anderen Straßenseite entdeckte. Was hättest du getan, wenn ich es gleich dort ausprobiert hätte?“
„Vielleicht um Hilfe gerufen …“, überlegte sie laut, „… oder dir eine Ohrfeige verpasst?“
„Und jetzt?“ Rafael beugte sich vor und küsste Maggie zärtlich auf die trotzig geschürzten Lippen. Sie wollte sich ihm entziehen, doch ihr verräterischer Körper gehorchte ihr nicht. Stattdessen schloss sie die Augen und neigte sich seinen Liebkosungen entgegen. Als Rafael sich daraufhin zurückzog, hob sie die Lider und schaute irritiert zu ihm auf.
„Und? Wie war das?“
Maggie wiegte den Kopf hin und her. „Küssen kannst du, das muss man dir lassen“, neckte sie ihn.
„Das war kein Kuss“, informierte er sie heiser und zog sie mit einem Ruck in seine Arme. „Sondern nur das Vorspiel …“
Maggie schalt sich ein wankelmütiges, dummes Ding, gab aber Rafaels Werben bereitwillig nach. Als sich ihre Lippen erneut zu einem leidenschaftlichen Kuss fanden, wurden sie jäh gestört.
„Oh, tut mir leid, Darling, aber ich hatte nicht die leiseste Ahnung …“
Beim Klang der rauchigen, sexy Stimme versteifte Maggie sich augenblicklich. Rafael gab sie ohne Eile frei und schaute der attraktiven Blondine, die wie hingegossen im Türrahmen lehnte,
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