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Julia Extra Band 0327

Julia Extra Band 0327

Titel: Julia Extra Band 0327 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIE LUCAS CAROLINE ANDERSON ABBY GREEN MELANIE MILBURNE
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sie sich überhaupt nicht mehr auf den Firmenzusammenschluss konzentrieren konnten? Hatte Aristoteles nicht recht damit, dass sie es einfach ausprobieren sollten?
    Sofort erschien wieder das Bild vor Lucys geistigem Auge, das sie und Aristoteles eng umschlungen im Spiegelbild zeigte. Und das sie, Lucy, an ihre Mutter erinnert hatte. Doch nun sah sie die Sache aus einem anderen Blickwinkel. Ihre Mutter hatte damals nicht so sehnsüchtig und so … verliebt ausgesehen.
    Lucy war von ihren eigenen Gedanken überrascht. Aber nein, sie hatte recht, was ihr damals so an ihrer Mutter missfallen hatte, war nicht deren Lust oder Leidenschaft gewesen. Es war die Tatsache, dass Maxine ausschließlich aus Berechnung mit ihren Liebhabern schlief, dass sie sich von ihnen aushalten ließ.
    Lucys größte Angst war immer gewesen, ihr selbstbestimmtes Leben aufgeben zu müssen. Und so wie ihre Mutter von fremden Männern abhängig zu sein. Doch auf sie und Aristoteles traf das ja nun wirklich nicht zu. Sie hatte ihre Arbeit und erwartete absolut keine finanzielle Unterstützung von ihm, nicht einmal Geschenke.
    Nervös kaute Lucy auf einem ihrer Fingernägel herum. Zum ersten Mal in ihrem Leben spukten die jahrzehntealten Zweifel und Ängste nicht mehr in ihrem Kopf umher. Endlich war ihr klar geworden: Sie und ihre Mutter waren zwei völlig verschiedene Menschen mit zwei völlig verschiedenen Lebensentwürfen.
    Noch ehe Lucy sich versah, schienen sich ihre Füße selbstständig zu machen und liefen zur Verbindungstür. Ihr Atem kam und ging in kleinen, hastigen Schüben, ihr Herz raste. Sie hatte einmal in einem Buch gelesen: Spüre deine Angst und wage es dennoch . War sie mutig genug?
    Als wollte sie ihre eigene Frage damit beantworten, drückte Lucy ohne länger zu überlegen die Klinke leise herunter und stieß die Verbindungstür einige Zentimeter weit auf.
    Aristoteles lag bereits im Bett und schien zu schlafen. Aufgrund der Hitze hatte er sich nur von den Hüften abwärts in sein weißes Laken gehüllt. Das fahle Mondlicht verlieh seinem ansonsten nackten Körper einen unecht wirkenden Silberglanz. Lucy durchfuhr der Gedanke, dass Aristoteles wahrscheinlich zu den schönsten Männern dieses Planeten gehörte. Sein pechschwarzes Haar war zerzaust und verlieh seinem Gesicht ein jugendlich-wildes Aussehen. Er sah gar nicht mehr aus wie der unnahbare Geschäftsführer von Levakis Enterprises, sondern vielmehr wie ein verletzliches menschliches Wesen.
    Lucys Atem ging schwer, als sie ihren Blick über seinen Körper schweifen ließ, über seine schmalen Hüften und dann zu der Stelle etwas tiefer, wo er das Laken eng um seinen Körper gewickelt hatte. Ihre Wangen röteten sich vor Scham und Erregung gleichermaßen.
    Ein Geräusch ließ Lucy aufhorchen, und als sie erschrocken auf Aristoteles’ Gesicht blickte, musste sie feststellen, dass er seine Augen geöffnet hatte und sie nun überrascht ansah. Lucy hatte das Gefühl, aus einem Traum zu erwachen. Doch es war Realität: Hier stand sie nun, wenige Meter von seinem Bett entfernt, und wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte.
    „Ich …“
    Aristoteles lag ganz ruhig da, er betrachtete sie aufmerksam und fragte leise: „Du …?“
    „Ich glaube nicht … Das heißt, vielleicht sollte ich …“
    „Komm her.“
    Die Aufforderung klang so selbstverständlich, dass Lucy seiner Aufforderung ohne Weiteres nachkam. Ihre Knie zitterten allerdings, als sie sich dem großen Bett näherte.
    Aristoteles streckte eine Hand nach ihr aus, als wollte er sie zu sich aufs Bett ziehen. „Komm näher.“
    Dann ergriff er auch schon ihre Hand und zog sie bis an den Rand seines Bettes.
    „Lucy, bist du auch ganz sicher, dass du das möchtest? Denn wenn du hierbleibst, dann gibt es kein Zurück mehr.“
    Lucy schluckte schwer. Sie wusste, dass er recht hatte. Und innerlich warf sie endlich die schwere Tür hinter sich ins Schloss, die zwischen dem Heute und dem Gestern lag. Es gab kein Zurück mehr, und das war das Beste, was ihr passieren konnte. Endlich war sie bereit dazu, mit den Geistern ihrer Vergangenheit abzuschließen.
    Sie schüttelte energisch den Kopf und bemerkte, wie ihr offenes Haar dabei um ihre Schultern wippte. „Ich will nicht zurück.“
    Da erst zog er sie hinab zu sich aufs Bett. Lucy blieb auf der Kante sitzen und genoss es, wie Aristoteles ihr Handgelenk und die Innenseite ihres Unterarms mit kleinen Küssen bedeckte. Er löste seinen Blick dabei nicht für eine

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