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Julia Extra Band 0327

Julia Extra Band 0327

Titel: Julia Extra Band 0327 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIE LUCAS CAROLINE ANDERSON ABBY GREEN MELANIE MILBURNE
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empört an.
    „… und mit einer Figur, bei der die Venus von Milo erblassen würde …“
    „Hör auf. Das stimmt nicht!“ Lucy sah sich erschrocken um, als befürchtete sie, dass jemand seine Worte gehört haben könnte. Aristoteles lachte laut auf.
    „Doch, das stimmt. Und es ist kein Zufall, dass wir auf Paros sind, denn von hier kam der Marmor, aus dem die Venus geschaffen wurde.“ Er drückte ihre Hand. „Verrat mir eins, Lucy, wie kommt es, dass du diese beiden Seiten an dir hast? Und warum hast du dich so dagegen gewehrt, dich von mir verführen zu lassen? War das eine Art Spiel für dich? Und wie kommt es eigentlich, dass du zwei Fremdsprachen fließend beherrschst und auch für offizielle Anlässe immer bestens gewappnet bist?“
    Lucy überlegte kurz. Dann beschloss sie, Aristoteles die Wahrheit zu sagen. „Meine Mutter war eine der bekanntesten Burlesque-Tänzerinnen der Welt …“
    Und dann erzählte sie ihm ihre Geschichte. Darüber, dass sie in Paris, in New York und in Rio de Janeiro gelebt hatte. Und darüber, dass ihre Mutter stets darauf bestanden hatte, dass ihr Vater die besten Schulen für sie bezahlte.
    Lucy schluckte. „Ihr eigentlicher Name war Mabel Proctor, doch sie nannte sich nur Maxine Malbec.“
    Aristoteles verzog die Stirn, und sein Daumen hörte auf, Kreise in Lucys Handinnenfläche zu zeichnen.
    „ Die Maxine Malbec? Was für eine unglaubliche Geschichte!“
    Lucy lächelte etwas gequält. „Für mich ist es nicht nur eine Geschichte – es ist mein Leben. Eine Mutter zu haben, für die Erotik und Leidenschaft ein alltägliches Geschäft waren, das war nicht leicht für mich …“ Sie schluckte. „Das ist wohl auch ein Grund dafür, dass ich keine funkelnden Juwelen mag. Ich habe zu oft gesehen, wie sich meine Mutter von solchen Dingen hat kaufen lassen …“
    Aristoteles zuckte innerlich zusammen bei dem Gedanken daran, wie schwer es Lucy gefallen sein musste, Schmuck für Augustine Archer zu besorgen. Und sich von ihm das übertriebene Collier kaufen zu lassen.
    „Ich glaube dir, dass du es nicht leicht gehabt hast. Aber deine Mutter scheint eine tolle Frau gewesen zu sein und dich geliebt zu haben. Sie hat dich alleine großgezogen und immer nur das Beste für dich gewollt.“
    „Ja, ich weiß, sie war … ist eine tolle Frau.“ Und als Lucy Aristoteles’ fragenden Gesichtsausdruck bemerkte, erzählte sie ihm von der Krankheit ihrer Mutter und von dem Heim, in dem diese lebte.
    „Es muss sehr schwer für dich sein, sie so zu sehen“, antwortete Aristoteles mitfühlend. Lucy wandte schnell den Blick ab, als sie merkte, dass sich ihre Augen mit Tränen füllten.
    „Ja, das ist es“, entgegnete sie leise.
    Glücklicherweise ließ es Aristoteles dabei bewenden. Er bezahlte die Rechnung, und dann liefen Lucy und er Hand in Hand durch die kleinen, verwinkelten Gassen zurück.
    Stunden später lag Aristoteles ausgestreckt neben Lucy auf dem Bett. Sie schlief in seinem Arm, ihre nackten Brüste lagen an seiner Brust. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte Aristoteles das Gefühl, sich nicht von einer Frau trennen zu können, selbst wenn er es gewollt hätte. Einerseits gefiel es ihm überhaupt nicht, so abhängig von Lucy zu sein – aber andererseits … fühlte er sich so wohl mit ihr, wie er sich noch nie mit einer anderen Frau gefühlt hatte.
    Am nächsten Abend, als über dem Meer schon die Sterne zu funkeln begonnen hatten, brachen Lucy und Aristoteles auf, um sich ein hübsches Restaurant zum Abendessen zu suchen. Lucy trug ein dunkelrotes, enges Strickkleid und eine leichte Jacke darüber, denn der Frühlingsabend war noch recht frisch. Aristoteles hielt sie fest in seinem Arm, während sie die Straßen des kleinen verschlafenen Fischerdorfes entlangschlenderten.
    Noch waren kaum Touristen hier, doch Lucy vernahm laute griechische Musik, Stimmen, Geschirrgeklapper, als sie sich einem kleinen Platz im Zentrum näherten. Eine Taverne war hell erleuchtet und auch auf dem Platz davor standen Stühle und Tische. Lichterketten und Blumen gaben dem Ganzen eine fröhliche, festliche Atmosphäre.
    Als Lucy und Aristoteles eintraten, wurden das Stimmengewirr und die freudigen Rufe, die sie schon aus der Ferne gehört hatten, noch lauter. Sofort stürzte ein älterer Mann auf sie zu, voller Freude, Aristoteles hier zu sehen. Er nahm ihn in den Arm, küsste ihn herzlich auf beide Wangen und redete begeistert auf Griechisch auf ihn ein.
    Nachdem der Mann wieder von ihm

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