Julia Extra Band 0327
Vergangenheit?“
„Geht dich das irgendwas an?“, fragte sie entnervt.
Schulterzuckend meinte er: „Ich weiß nicht. Wenn es dich mir gegenüber negativ beeinflusst, dann ja. Und auch, wenn es irgendjemand anderen gibt. Ich nehme niemandem die Frau weg, und ich bin auch kein Ehebrecher. Jedenfalls nicht bewusst. Falls es also jemanden gibt …“
„Nein, da ist niemand. Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich keine Beziehungen eingehe.“
„Ich weiß. Ich auch nicht. Zumindest nicht in letzter Zeit“, erwiderte Luca. „Aber du bist mir unter die Haut gegangen, Isabelle. Ich hatte Affären, aber die waren nicht von Dauer. Sie lassen mich kalt.“
Verführerisch senkte er die Stimme, als er hinzufügte: „Und sie waren ganz sicher nicht so heiß, dass ich glaubte, meine Kleider würden in Flammen aufgehen. So heiß, dass ich dachte, ich müsste sterben, wenn ich dich nicht auf der Stelle haben könnte, dort oben an der Kuppel des Duomo , vor der ganzen Stadt. So heiß, dass ich kaum abwarten konnte, bis wir in deinem Zimmer waren, ehe ich dir die Kleider vom Leib gerissen habe, um endlich deine Haut auf meiner zu spüren.“
„Hör auf!“, flehte sie. Ihre Hände zitterten so sehr, dass sie ihren Tee verschüttete. „Das war bloß eine Verrücktheit.“
„ Sí. Das stimmt. Aber so etwas habe ich noch nie zuvor erlebt. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich die Kontrolle verloren habe. Das erste Mal, dass ich mich wirklich durch und durch lebendig fühlte“, erklärte Luca. „Danach wusste ich, dass ich mich niemals mit weniger zufriedengeben könnte, egal was mit uns passieren würde. Deshalb musste ich dich suchen. Um herauszufinden, ob es echt war. Weil es sich echt angefühlt hat, cara . Echter als alles andere, was ich bis dahin gekannt hatte. Und ich konnte es nicht einfach so aufgeben.“
Isabelle wusste nicht, was sie sagen sollte. Daher starrte sie in ihren Becher, während Luca Toast aß und seinen Tee trank.
„ Isabella? “
Sie hob den Blick. „Was soll ich deiner Meinung nach jetzt sagen?“
„Gar nichts Besonderes. Ich möchte nur, dass du aufgeschlossen bist“, erwiderte er. „Ich habe keine Ahnung, ob das zwischen uns von Dauer sein kann, aber ich will es herausfinden. Ich möchte dich näher kennenlernen und dir auch die Möglichkeit geben, mich kennenzulernen. Gib uns eine Chance.“
„Du willst eine Affäre mit mir?“
„Vielleicht?“, meinte er. „Vielleicht aber auch nicht. Noch nicht. Aber ich habe das Gefühl, den Verstand verloren zu haben. Und das nur wegen einer wilden, leidenschaftlichen Nacht mit einer schönen Engländerin, die mich verhext hat. Das ist der Grund, warum ich versucht habe, dich zu finden. Und warum ich beschlossen habe, nach London zu kommen und eine Weile hierzubleiben.“
Isabelle zog die Brauen hoch. „Was meinst du mit ‚eine Weile‘?“
„Ich bin seit Jahren immer wieder in London tätig gewesen“, sagte Luca. „Ab Oktober habe ich an meinem Forschungsprojekt gearbeitet und bin dann über Weihnachten nach Hause gefahren. Irgendjemand erzählte mir von der Stelle in Florenz. Da ich das Projekt fast beendet hatte und bereit war für den nächsten Karriereschritt, habe ich ein Vorstellungsgespräch vereinbart. Ich bekam die Stelle, kam aus dem Krankenhaus, und dann traf ich dich.“
„Und was war mit dieser Stelle? Hatten die Leute nichts dagegen, dass du erst später anfängst?“, fragte sie.
Er schüttelte den Kopf. „Ich habe die Stelle abgelehnt, weil ich dich finden wollte.“
„Aber wieso?“ Isabelle war verblüfft. „Warum hast du deinen Job in Florenz für jemanden hingeworfen, den du gar nicht kanntest? Wie konnte es sein, dass eine einzige Nacht dein ganzes Leben verändert hat?“
Luca lachte leise. „Weil es so war. Ich kriege dich einfach nicht aus meinem Kopf, cara . Du hast mich verzaubert. Ich konnte mich nicht dazu entschließen, dich durch einen Detektiv ausfindig zu machen. Oder vielleicht war ich auch zu stolz, um zuzugeben, dass du von mir weggegangen bist. Also habe ich es dem Schicksal überlassen. Ich dachte, wenn ich lange genug bleibe, würde ich dir vielleicht irgendwann über den Weg laufen. Und genau das ist ja auch passiert.“
Isabelles Misstrauen war jedoch noch nicht ganz zerstreut. „Und was meinst du, wie es jetzt weitergehen soll?“
Sein Blick wirkte seltsam verschlossen. „Wir schauen einfach, wohin uns dieses Gefühl zwischen uns führt.“
„Warum, Luca?“, fragte
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