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Julia Extra Band 0327

Julia Extra Band 0327

Titel: Julia Extra Band 0327 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIE LUCAS CAROLINE ANDERSON ABBY GREEN MELANIE MILBURNE
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zurecht, obwohl ihr mehr nach Heulen zumute war. „Er oder sie ist kein Schlamassel und auch kein Problem, das irgendwie gelöst werden muss. Es ist ein unschuldiges, menschliches Lebewesen. Ich will dieses Baby, und ich werde es lieben. Ganz gleich, wie oder warum ich es nun empfangen habe.“
    Javier bemerkte die Tränen in ihren Augen, und sein Herz krampfte sich zusammen. Ihre Hormone spielten ganz offensichtlich verrückt, und er half ihr nicht damit, wenn er jetzt irgendwelche Vorwürfe äußerte. Kein Wunder, dass sie damals nach seiner Geschäftsreise so empfindlich auf diesen Zeitungsartikel reagiert hatte.
    „Emelia, wir kriegen das alles hin“, versuchte er sie zu beruhigen. „Ich werde dich unterstützen, darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Dir und dem Baby wird es an nichts fehlen.“
    Ihre graublauen Augen wirkten heller als sonst. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich mein Kind in einem Umfeld ohne Liebe und Fürsorge großziehen will.“
    Spontan packte er ihre Handgelenke und sah Emelia eindringlich an. „Es gibt nicht vieles, worauf man sich im Leben verlassen kann, Emelia. Aber eines verspreche ich dir hoch und heilig: Was immer zwischen uns geschieht, unser Kind wird nicht darunter leiden müssen. Das werde ich nicht zulassen. Wir müssen unsere Konflikte überwinden. Sie dürfen niemals wichtiger als unser Kind sein.“
    Ihr Gesichtsausdruck war noch immer misstrauisch. „Du schließt eine Scheidung nicht aus?“
    „Falls es zwischen uns nicht mehr klappen sollte, muss eine Trennung nicht bedeuten, dass man sich nicht gemeinschaftlich um ein Kind kümmern kann.“
    „Du hast mich von dir fortgetrieben, Javier“, sagte Emelia traurig. „Nie hattest du Zeit für mich, alles andere war wichtiger. Die Arbeit hatte grundsätzlich Vorrang, und manchmal bist du von einer Stunde zur anderen für Tage verschwunden. Ich habe für dich alles aufgegeben, aber nichts dafür erhalten – nichts Persönliches von dir.“
    „All die Juwelen, die Reisen und die …“
    „Du begreifst es einfach nicht, Javier, oder?“, unterbrach sie ihn hitzig. „Dieser ganze Mist interessiert mich doch gar nicht! Ich hasse diese überflüssige Schuhsammlung in meinem Schrank, und all die Taschen, Gürtel, Designerklamotten und Schmuckstücke. Sie alle geben mir das Gefühl, überhaupt nichts wert zu sein. Ich habe das alles nie gewollt.“
    „Was willst du dann?“
    Ein paar Sekunden lang herrschte Stille. „Ich will geliebt werden.“ Ihre Stimme war kaum zu verstehen. „Davon träume ich schon so lange. Mein Vater hat es nie geschafft, mich bedingungslos zu lieben. Ich dachte, mit dir könnte es anders werden, aber das war eine Fehleinschätzung. Du wolltest etwas, das ich dir nicht geben kann, Javier. Ich bin einfach keine Trophäe, keine leere Hülle ohne Anspruch. Ich liebe mit jeder Faser meines Körpers. Und ich habe dir mein Herz und meine Seele geschenkt, aber du hast beides mit deiner Kälte und deinem Zynismus zertrampelt.“
    Wie betäubt sah Javier ihr nach, als Emelia den Raum verließ. Und das leise Geräusch, als die Tür langsam ins Schloss fiel, klang in seinen Ohren wie ein Donnerhall.

10. KAPITEL
    Die folgende Woche verging, und Emelia bekam Javier kaum zu Gesicht. Erst in den frühen Morgenstunden gesellte er sich zu ihr ins Bett, und selbst im Schlaf konnte sie die Anspannung in seinem Gesicht erkennen.
    Zu allem Überfluss nahm Aldana es sich ein weiteres Mal heraus, sie zu kritisieren. „Ist das eigentlich der Grund, warum Sie zurückgekommen sind?“, wollte die giftige Haushälterin wissen. „Weil Sie einen Vater für Ihr Kuckuckskind brauchten?“
    Emelia hielt sich kerzengerade und straffte die Schultern. „Ich habe mein Möglichstes gegeben, mit Ihnen auszukommen, Aldana. Und natürlich weiß ich inzwischen zur Genüge, dass Sie mich für die falsche Frau an der Seite von Javier halten. Aber eines möchte ich Ihnen doch in aller Deutlichkeit ans Herz legen: Wenn Sie Ihren Job retten wollen, Aldana, behalten Sie Ihre für uns irrelevante Meinung in Zukunft für sich!“
    Die ältere Dame murmelte etwas Unverständliches, raffte einen ganzen Berg Leinenbettwäsche zusammen und rauschte aus dem Zimmer.
    Emelia vergaß den Vorfall relativ schnell wieder, aber als Javier am Freitag von einer Geschäftsreise zurückkehrte, spürte sie sofort, dass etwas nicht in Ordnung war.
    „Hattest du einen harten Tag?“, erkundigte sie sich freundlich.
    „Das kann man wohl sagen.“

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