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Julia Extra Band 0327

Julia Extra Band 0327

Titel: Julia Extra Band 0327 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIE LUCAS CAROLINE ANDERSON ABBY GREEN MELANIE MILBURNE
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der ersten Woche pilgerten Emelia und Javier zu vielen Sehenswürdigkeiten, saßen in urigen Straßencafés herum und genossen die ausgezeichnete französische Küche in den zahlreichen Sternerestaurants.
    Die meiste Zeit über gelang es ihnen sogar, den Paparazzi auszuweichen, obwohl sich einige Journalisten ziemlich hartnäckig zeigten. Javier nahm Emelia gegenüber seine Rolle als Beschützer ausgesprochen ernst, und es gefiel ihr, von allen unangenehmen Einflüssen abgeschirmt zu werden.
    Ihr Luxushotel war sehr privat gehalten, und das Personal tat sein Bestes, ihnen jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Man organisierte sogar eine Privatführung durch den Palast von Versailles, und für Emelia war es ein besonderes Erlebnis, Geschichte so unmittelbar erleben zu dürfen, ohne von Touristen umzingelt zu sein.
    Sie gingen grade draußen neben einem kleinen Wald an einer Fontäne vorbei, als Emelias Körper sich plötzlich heftig zusammenkrampfte. Emelia konnte sich nicht länger auf den Beinen halten und glaubte, sich durch das ausgiebige Menü am Abend zuvor den Magen verdorben zu haben.
    Hilfsbereit stützte Javier sie am Ellenbogen und führte sie zu einer kleinen Bank. „Emelia! Setz dich erst einmal! Was ist denn los?“
    Ihr schwaches Lächeln sollte ihn eigentlich beruhigen, doch noch ehe sie etwas sagen konnte, überfiel sie der nächste Schmerzschub. „Ich … irgendetwas stimmt nicht“, keuchte sie und krümmte sich. „Ich habe so starke Krämpfe. Oh, Gott, das Baby!“
    Weiter kam sie nicht, denn als Javier sie hastig auf den Arm hob, schwanden Emelia schon die Sinne, und sie versank in gnädiger Dunkelheit.
    Als sie wieder erwachte, fiel ihr Blick zuerst auf Javier, der auf einem Stuhl an ihrem Bett saß. Sein Kopf ruckte hoch, so als hätte er gespürt, dass sie ihn ansah. Erleichtert griff er nach ihrer Hand.
    „ Querida , du hast mir einen furchtbaren Schrecken eingejagt“, flüsterte er. „Ich habe geglaubt, dieses Mal verliere ich dich für immer.“
    Sie bekam die Worte kaum über die Lippen. „Das Baby?“
    Langsam schüttelte er den Kopf, und sein Gesicht wirkte um Jahre gealtert. „Es tut mir so leid, mi amor . Sie konnten die Fehlgeburt nicht verhindern. Aber du wirst es unversehrt überstehen, und das ist die Hauptsache.“
    Die Hauptsache? Emelia wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Bestimmt war Javier sogar froh, vom Haken zu sein …
    „Ich weiß, was du jetzt denkst“, beeilte er sich zu sagen. „Und wahrscheinlich habe ich das auch gar nicht anders verdient nach meinem blödsinnigen Verhalten dir gegenüber. Schließlich war die Nachricht von deiner Schwangerschaft zuerst ein ziemlicher Schock für mich.“
    „Ich möchte allein sein“, bat sie matt.
    „Aber wir müssen doch über die Zukunft sprechen“, protestierte er hilflos.
    „Nicht jetzt.“ Sie entzog ihm ihre Hand und steckte sie unter die Bettdecke.
    Zögernd erhob er sich. „Ich warte draußen“, lenkte er ein und ließ sie schweren Herzens allein.
    Erst dann gestattete Emelia sich die heißen Tränen der Trauer, die schon lange in ihren Augen brannten.
    Was für eine Zukunft sollte es schon für sie beide geben? Javier hielt den entscheidenden Teil seiner Persönlichkeit verborgen – unerreichbar – und mit so einem Menschen konnte sie unmöglich ihr Leben verbringen. Und das Kind …
    Ohne das Baby war er frei, und sie am Boden zerstört …
    „Wie geht es ihr?“, erkundigte Javier sich beim Arzt, der gerade seine Visite beendet hatte.
    „Sie möchte jetzt niemanden sehen“, erklärte er in professionellem Ton. „Das ist unter den gegebenen Umständen nicht ungewöhnlich. Und natürlich tut die Hormonumstellung ihr Übriges. Wenn es Ihrer Frau nicht bald besser gehen sollte, können wir sie auf Antidepressiva einstellen.“
    „Wann kann ich sie mit nach Hause nehmen?“
    „Nun, sie hat viel Blut verloren“, fuhr der Mann fort. „Nach der Transfusion muss sie noch einige Tage hierbleiben, bis der Kreislauf vollends stabilisiert ist. Und wie ich der Krankenakte entnehmen kann, hat Ihre Frau in letzter Zeit sehr viel durchgemacht.“
    „Ja“, stimmte Javier zu, und das schlechte Gewissen schnürte ihm die Kehle zu. „Ja, das hat sie.“
    „Haben Sie einfach etwas Geduld mit ihr“, riet der Arzt. „Es spricht nichts gegen eine erneute Schwangerschaft, und tragische Fehlgeburten sind leider Teil des normalen Lebens. Manchmal sagt die Natur auf diese Weise, dass etwas nicht in Ordnung

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