Julia Extra Band 0328
Angestellten während der Bau- und Umstellungsphase. Das Ganze kann ganz unkonventionell über die Bühne gehen. Was halten Sie davon, wenn ich einfach die Ihnen bisher angebotene Summe verdopple?“
Victorias Augen weiteten sich. „Warum sollten Sie das tun? Wo ist der Haken?“
Antonio lehnte sich in seinem Stuhl zurück und betrachtete sie aus schmalen Augen. „Sie haben recht, im Gegenzug erwarte ich tatsächlich einen kleinen Gefallen von Ihnen. Was ich Ihnen vorschlagen möchte, wird Sie finanziell für den Rest Ihres Lebens absichern, und dafür beanspruche ich nur ein wenig von Ihrer Zeit …“
„Wofür?“
„Ich brauche dringend eine Ehefrau, und dabei dachte ich an Sie.“
Er präsentierte diese Ungeheuerlichkeit so lässig und nonchalant, dass Victoria den Sinn seiner Worte zunächst gar nicht erfasste.
„Verzeihung …“, murmelte sie wie betäubt. „Sagten Sie gerade Ehefrau?“
Antonio lächelte aufmunternd. „Machen Sie kein so entsetztes Gesicht, Victoria. Hierbei geht es um eine reine Vernunftehe. Eine geschäftliche Abmachung sozusagen. Ich will Sie nicht fürs Bett. An der ganzen Angelegenheit ist absolut nichts Unehrenhaftes“, beruhigte er sie.
Victoria schüttelte den Kopf und versuchte Sinn in seine Worte zu bringen. „Moment, ich will das nur verstehen … Sie brauchen also eine Ehefrau. Warum? Und wieso fragen Sie ausgerechnet mich?“
„Weil Sie gerade verfügbar sind“, lautete die wenig schmeichelhafte Erklärung. „Außerdem haben Sie ein Kind, und ich brauche kurzfristig und nur vorübergehend eine komplette kleine Familie, ohne weiter reichende Bindungen und Verpflichtungen. Sie sind dafür perfekt, Victoria.“ Antonio griff nach seinem Terminkalender, der auf dem Schreibtisch lag. „Sie waren einfach zum richtigen Zeitpunkt am rechten Ort.“
So viel unbekümmerte Arroganz brachte sie wider Willen zum Lachen. „Na, da kann ich mich ja nur glücklich schätzen! Aber vielleicht sollten Sie mich doch noch ins eine oder andere Detail Ihrer formidablen geschäftlichen Abmachung einweihen, denken Sie nicht?“
Offensichtlich war ihr Sarkasmus an Antonio völlig verschwendet. Denn dieser starrte nur in seinen Kalender und nickte abwesend. „Zerbrechen Sie sich nicht Ihr hübsches Köpfchen über für Sie unwichtige Details. Es hat etwas mit grundsätzlichen Umstrukturierungen innerhalb meiner Firma zu tun …“
„Aha, also zu kompliziert, als dass ich es verstehen könnte?“, stichelte sie weiter und fragte sich insgeheim, weshalb sie immer noch auf diesem Stuhl saß und einem offenkundig Wahnsinnigen zuhörte. Vielleicht wegen ihres hübschen Köpfchens, das er nebenbei erwähnt hatte?
Wenn, dann will ich ihm höchstens beweisen, dass auch einiges in meinem Kopf steckt, womit ich einen Antonio Cavelli beeindrucken könnte! redete Victoria sich ein.
„Nein, das habe ich nicht sagen wollen“, kam es trocken zurück. „Sie sind doch eine intelligente Frau, Miss Heart, aber ich kann es auch gern noch einmal im Klartext ausdrücken: Die Hintergründe unseres Deals gehen Sie absolut nichts an.“
Autsch! Das hatte gesessen! Wollte sie überhaupt noch mehr über seinen formidablen Plan hören?
„Mr. Cavelli, ich habe ein Kind, an das ich denken muss und dessen Wohlergehen in meinem Leben höchste Priorität hat. Und ich bin der Meinung, wenn Sie sich das Recht herausnehmen, mir als einer völlig Unbekannten einen Heiratsantrag zu machen, dann habe ich das Recht zu fragen, wie Sie auf so eine Wahnsinnsidee verfallen sind.“
Irritiert durch ihren kühlen, sachlichen Ton schob Antonio die dunklen Brauen zusammen. „Ich dachte, ich hätte mich klar genug ausgedrückt. Ich bin weder an Ihnen noch an Ihrem Kind persönlich interessiert. Hier geht es um einen rein geschäftlichen Deal.“
„Das habe ich schon verstanden, aber ich brauche mehr Hintergrundinformationen.“
Antonio seufzte. „Ich kann Ihnen versichern, unsere vorübergehende Beziehung wird auf legalen Füßen stehen, und solange Sie mit mir unter einem Dach leben, verspreche ich, Sie und Ihren Sohn mit allem gebotenen Respekt zu behandeln.“
„Mit Ihnen unter einem Dach?“, fragte Victoria so entsetzt, dass Antonio überlegte, ob er sich jetzt beleidigt fühlen müsste. „Nein, das kommt für mich überhaupt nicht infrage! Es ist etwas anderes, seine Unterschrift unter ein legales Dokument zu setzen und dafür eine Vergütung zu erhalten, aber bei Ihnen einziehen? Niemals!“
Jetzt war er
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