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Julia Extra Band 0328

Julia Extra Band 0328

Titel: Julia Extra Band 0328 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green , Barbara Hannay , Kathryn Ross , Caitlin Crews
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nicht auf das Kribbeln, das ihr dabei über die Haut lief, sondern konzentrierte sich auf ihre Aufgabe, fest entschlossen, ihr Bestes zu tun, um ihm eine Blamage zu ersparen.
    Bei der ersten Berührung war Logan klar, dass es nicht gut gehen konnte.
    Zum einen war Sallys Kleid viel zu sexy. Es war ärmellos, im Rücken tief ausgeschnitten und bis zur Taille anliegend wie eine zweite Haut, wogegen ihr der weite, knielange Rock bei jedem Schritt um die langen schlanken Beine wirbelte. Zum Tanzen mochte es ja das richtige Kleid sein, aber der Aufrechterhaltung des Arbeitgeber-Angestellten-Verhältnisses diente es nicht unbedingt.
    Zum anderen hatte er nicht daran gedacht, wie nahe man sich beim Tanzen kommt. Dass man den Partner im Arm hält. Er sah in das schöne, von goldblonden Locken umrahmte Gesicht, und alles, wonach ihm der Sinn stand, war, ihren vollen Mund zu küssen.
    „Beim Walzer sind Leichtfüßigkeit und Eleganz besonders wichtig“, dozierte sie ernsthaft. „Wenn Sie gut aufpassen, können Sie hören, wie beschwingt und anmutig die Musik ist.“
    Gehorsam konzentrierte sich Logan auf die Klänge des Donauwalzers. „Was ist mit dem Takt? Ist der nicht auch wichtig?“
    „Sehr wichtig, deshalb sollte man das Zählen auch nicht vergessen. Können Sie bis drei zählen, Mr. Black?“
    Er verzog die Mundwinkel.
    „Aber natürlich.“ Sie lächelte spitzbübisch. „Wie konnte ich nur vergessen, dass Mathe Ihr Lieblingsfach war.“
    Im Stillen bewunderte Logan, mit wie viel Geschick und Humor Sally die Situation meisterte. Im Moment hatte zweifellos sie die Oberhand, nicht er.
    „Der erste Takt ist der wichtigste“, fuhr sie fort. „Da liegt die Betonung. Etwa so.“ Laut zählte sie: „ Eins, zwei, drei … eins, zwei, drei.“
    „Okay.“
    „Genauso wichtig ist Körperhaltung.“
    Automatisch streckte Logan das Kinn vor und nahm die Schultern zurück.
    „Nein, nicht so. Eine Tanzfläche ist kein Paradeplatz. Beim Walzer kommt es wie gesagt auf Leichtfüßigkeit an und auf Grazie. Sie dürfen Ihre Partnerin nicht erdrücken.“ Ihre Augen funkelten schalkhaft. „Auf der Tanzfläche wird der Mann sozusagen zum Kleiderbügel seiner Dame.“
    „Danach hatte ich offen gesagt noch nie Sehnsucht.“
    Sie unterdrückte ein Lächeln. „Dennoch sollten Sie daran denken. Sie müssen Diana Devenish fest und locker zugleich mit den Armen stützen, damit sie sich in ihrer ganzen Anmut entfalten kann.“
    „Du lieber Himmel – welche Verantwortung!“
    „Sie werden es schon schaffen, Logan.“
    Logan . Das erste Mal, dass sie ihn mit seinem Vornamen anredete. Vermutlich, um ihm über seine Hemmungen hinwegzuhelfen, aber irgendwie erschien ihm der Moment von Bedeutung.
    „Jetzt legen Sie bitte Ihre Hand auf meinen Rücken, genau unter die Scapula.“
    „Die was?“
    „Entschuldigung, ein Überbleibsel meines Erste-Hilfe-Lehrgangs. Ich meine das Schulterblatt.“
    Zögernd tat er wie geheißen, doch sowie er die samtweiche Haut ihres Rückens berührte, zuckte er zusammen, als hätte er sich verbrannt. Schnell ließ er die Hand weiter hinabgleiten, bis er Kleiderstoff fühlte.
    „Nicht die Taille, das Schulterblatt.“ Sie griff nach hinten und schob seine Finger wieder hinauf. „Denken Sie einfach BH-Linie. Wo die ist, wissen Sie doch bestimmt, oder?“, meinte sie ironisch, bevor sie fortfuhr: „Jetzt zählen wir. Eins , zw…“ Sie brach ab. „Ist Ihnen nicht gut?“
    „Doch, natürlich.“ Logan fragte sich ernsthaft, ob er unter den gegebenen Umständen bis drei zählen konnte.
    „Großartig. Dann lassen Sie es uns versuchen. Und eins , zwei, drei … eins , zwei, drei … linker Fuß, rechter Fuß …“
    Irgendwie schaffte er, eine komplette Runde mit ihr zu drehen, ohne ihr auf die Zehen zu treten.
    „Sie sind eine wundervolle Tanzlehrerin, Sally.“
    „Und Sie ein begabter Schüler. Jetzt achten Sie darauf, dass der erste Schritt länger ist als die zwei nächsten. Lang , kurz, kurz … Lang , kurz, kurz … So ist’s richtig.“
    Sie vollendeten noch eine Runde ohne größere Schwierigkeiten. „Das geht ja wunderbar“, lobte sie. „Jetzt fehlt nur noch, dass Sie beim ersten Schritt etwas mehr gleiten. So, als hätten Sie Sirup an den Sohlen.“
    „Sirup?“, wiederholte er schwach.
    „Meinetwegen Schmierseife, wenn Ihnen das lieber ist. Ihre Bewegungen müssen fließender werden, aber den Takt dürfen Sie dabei nicht verlieren. So …“ Sie trat ein paar Schritte zurück und

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