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Julia Extra Band 0331

Julia Extra Band 0331

Titel: Julia Extra Band 0331 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan , Maggie Cox , Nina Harrington , Caitlin Crews
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Land schuldig war. Ein Leben lang war sie von ihrem Vater dazu erzogen worden, eigene Belange zurückzustellen. Sie war fügsam, nachgiebig, freundlich.
    Mit tiefer Zufriedenheit betrachtete er, wie sie gemessenen Schrittes näher kam, um in eine Hochzeit einzuwilligen, die ihr Vater für sie arrangiert hatte.
    Prinzessin Gabrielle war niemals in den Klatschspalten der Zeitschriften aufgetaucht. Wenn ein Magazin über sie berichtete, dann wegen einer ihrer vielen Wohltätigkeitsveranstaltungen. Fast schien es, als sei sie eine Heilige. Für Luc war sie eine hervorragende Wahl. Denn alles, womit er sich umgab, musste perfekt sein. Seine Frau durfte da keine Ausnahme sein.
    Wochenlang hatte er Nachforschungen angestellt, ob es tatsächlich keinen Makel im Leben seiner Auserwählten gab. Dabei verließ er sich nur auf sich selbst, denn andere Menschen machten zu viele Fehler. Erst als er ganz sicher war, dass Gabrielle genau seinen Ansprüchen entsprach, hatte er sich an ihren Vater gewandt.
    In Paris, in der Fürstensuite des Hotels „Le Bristol“ mit einem zauberhaften Blick auf Sacre-Coeur, hatten sie den Vertrag besiegelt.
    „Möchten Sie meine Tochter nicht zuvor kennenlernen?“, hatte der Fürst erstaunt gefragt.
    „Das ist nicht nötig“, erwiderte Luc. „Außer natürlich, es ist Ihr ausdrücklicher Wunsch.“
    „Für mich spielt es keine Rolle“, erklärte Fürst Guiseppe achselzuckend. „Die Hochzeit ist besiegelt.“
    „Sind Sie sicher, dass Ihre Tochter einwilligen wird? Immerhin ist es in der heutigen Zeit etwas … ungewöhnlich, eine Heirat als Geschäft unter Männern zu arrangieren.“
    „Gabrielle weiß, was sie ihrem Land schuldig ist. Ich habe sie zu Gehorsam und Pflichterfüllung erzogen.“
    „Und das ganz offensichtlich mit Erfolg“, ergänzte Luc. „Überall spricht man mit großer Achtung von ihr.“
    „Selbstverständlich.“ Für den Fürsten schien dies nicht der Rede wert. „Sie wird eines Tages eine gute Fürstin sein. Aber sie braucht eine führende Hand, dann werden Sie keine Probleme mit ihr haben.“
    Und genau das war es, was Luc sich von dieser Heirat versprach.
    „Auf die Zukunft von Mazzanera.“ Der Regent hob sein Glas und betrachtete den perlenden Champagner.
    „Auf die Zukunft Ihres Landes.“ Doch Luc hatte an etwas ganz anderes gedacht. Mit dieser Frau an seiner Seite konnte er endlich beweisen, dass er anders war als seine Eltern. Die Schande seiner Familie würde nicht länger auf ihm lasten.
    „Und auf Frauen, die wissen, wo ihr Platz ist“, hatte der Fürst schmunzelnd hinzugefügt.
    Nun also war es so weit. In diesem Moment trat sie auf ihn zu – Prinzessin Gabrielle, seine Braut.
    Sie war perfekt. Wenige Minuten noch, dann war sie seine Frau.
    Heute sah sie ihn zum ersten Mal – Luc Garnier, ihren Bräutigam. Groß und aufrecht stand er vor dem Altar und wartete auf sie.
    Nachdem sie erfahren hatte, dass sie diesen Mann heiraten sollte, hatte sie natürlich Erkundigungen über ihn eingezogen. Die Familie seiner Mutter entstammte einem uralten italienischen Adelsgeschlecht. Sie hatte den Sohn eines französischen Millionärs geheiratet, doch ihre Eltern hielten diese Ehe nicht für standesgemäß. Und tatsächlich war ihr Zusammenleben geprägt von Streitigkeiten, Affären, Skandalen und Drogen gewesen. Als sie bei einem Segelunfall ums Leben kamen, hatte Luc gerade sein Studium beendet. Jeder, der ihn kannte, beschrieb ihn als äußerst schwierigen Einzelgänger und unnachgiebigen Geschäftsmann. Nun bildete sie sich ein, seine Rücksichtslosigkeit sogar auf diese Entfernung in seinen dunklen Augen erkennen zu können.
    Ich kann das nicht –
    Aber sie war schon mittendrin.
    Sie hatte keine Wahl mehr.
    Sekundenlang schloss sie die Augen, um die Tränen zurückzudrängen, und spürte nur, dass ihr Vater sich zurückzog und ihre Hand in Lucs legte. Mit seiner großen, warmen Hand umschloss er ihre zitternden Finger.
    Sie wollte diesen Mann nicht ansehen, diesen Fremden, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen musste. Ohne den Blick zu heben, schritt sie an seinem Arm die letzten Meter auf den Bischof zu.
    Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt und ihr Herz pochte wild. Unbeherrschbare Angst und ein anderes Gefühl, das sie nicht kannte, ließen das Blut schneller durch ihre Adern rauschen.
    Er war so männlich, schien so unbeugsam. Neben ihm wirkte sie klein und zerbrechlich. Sein ganzer Körper strahlte eine unbändige Kraft aus und ließ

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