Julia Extra Band 0331
vergrub sein Gesicht an ihrem Hals. „Vor vier Jahren warst du nicht so wild.“
Sie hatte damals kein so verzweifeltes Verlangen gespürt. Kelly schloss die Augen. „Kein Wort mehr.“
Er küsste sie wieder, bis sie fast den Boden unter den Füßen verlor. Auf der Suche nach Halt hielt sie sich an ihm fest, dann strich sie zärtlich über die festen Muskeln seiner Schultern.
„Kelly …“
„Psst.“ Sie wollte nicht mehr reden, wollte nicht mehr denken. Sie zerrte an seinem Hemd, damit sie endlich seine nackte Haut berühren konnte. Die Krawatte baumelte zwischen ihnen; sie achtete nicht darauf.
Der Sex mit Alekos hatte gezeigt, wofür ihr Körper erschaffen worden war.
Mit halb geschlossenen Lidern sah er sie an. In seinem Blick lag eine solche sexuelle Energie, dass sie erschauerte.
Später werde ich es bereuen, dachte sie.
Aber in diesem Moment war es ihr egal.
Wahrscheinlich log er sie wegen des Rings an. Wahrscheinlich wollte er ihn doch verschenken, aber Kelly würde immerhin dafür sorgen, dass er sie nicht vergaß.
Sie war ausgehungert, und als er sie auf den Tisch hob, stöhnte sie bereitwillig auf.
„Alekos …“
„Ich will dich schmecken …“ Er zerrte an ihrer Bluse und dem BH; dann bedeckte er ihre Brüste mit Küssen.
„Komm!“ Kelly zerrte an seiner Krawatte und zog ihn an sich. Sie lag auf dem Tisch, schlang ihre Schenkel um ihn. Dann schob er ihren Slip zur Seite und stieß tief in sie. Es war so lange her, dass sie einen Moment brauchte, um sich an seine Größe zu gewöhnen. Er war hart, voll und pulsierte heiß. Kelly hatte Angst, sich zu bewegen oder auch nur zu atmen. Er küsste sie noch einmal gierig. Und dann fanden sie zueinander; mit jeder rhythmischen Bewegung dachte sie weniger daran, wie sehr sie ihn eigentlich hasste und wie sehr sie es später bereuen würde.
Es war einfach unglaublich. Mit der einen Hand hielt er ihren Kopf, mit der anderen schob er sie in eine Position, die ihnen beiden die größte Lust versprach. Er stieß hart und schnell in sie, seine Bewegungen waren so geschickt, dass ihr Körper sich vor Lust aufbäumte. Und als sie spürte, dass die Erlösung nicht mehr weit war, rief sie laut seinen Namen. Alekos trieb sie unaufhörlich dem Höhepunkt entgegen. Und als sie ihn gemeinsam erreichten, verschlang eine verzehrende Welle der Lust sie beide. Sie fanden kaum Zeit zu atmen, so sehr waren sie im Netz der Leidenschaft gefangen.
Kelly war wie betäubt. Es war so ein köstliches Gefühl, ihn zu spüren. Wäre sie noch jung und naiv, hätte sie sicher geglaubt, dass es so unbeschreiblich guten Sex nur geben konnte, wenn echte Liebe im Spiel war. Aber sie war kein naiver Teenager mehr.
Langsam konnte sie wieder klar denken. Mit Schrecken fiel ihr plötzlich ein, dass der Ring an der Kette um ihren Hals hing. Panisch schob Kelly Alekos weg und schloss mit zitternden Händen die paar verbliebenen Knöpfe an ihrer Bluse.
Hatte er den Ring bemerkt?
Nein. Sie waren beide zu sehr miteinander beschäftigt gewesen, als dass sie die Welt um sich herum wahrgenommen hätten.
Jetzt musste sie Alekos loswerden, bevor sie sich lächerlich machte. „Ich hole den Ring“, stieß sie hervor. Dann ging sie, ohne sich umzusehen, zur Tür. Ihre Beine zitterten, ihr Körper brannte lichterloh, aber sie durfte jetzt nicht daran denken, was sie gerade getan hatten. Noch nicht. Erst später – wenn sie allein war.
Oben im Schlafzimmer löste sie die goldene Kette um ihren Hals und ließ den Ring auf die Handfläche gleiten. Er glitzerte, und sie spürte einen Kloß im Hals. Vier Jahre hatte sie ihn auf der bloßen Haut getragen. Er war Zeuge ihres Schmerzes und ihrer langsamen Genesung gewesen. Sobald sie ihn zurückgab, wäre sie endlich erlöst – so zumindest ihre Theorie.
In der Praxis wäre es wahrscheinlich ganz anders.
Kelly hörte ein Geräusch. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und ging die Treppe hinunter.
Die Eingangstür stand weit offen.
„Alekos?“ Verwirrt sah sie von der Tür zur Küche. Dann hörte sie das Geräusch eines starken Motors.
Sie lief zur Tür und beobachtete ungläubig, wie der Ferrari davonbrauste.
4. KAPITEL
„Tief durchatmen. Ich muss dich wohl ständig daran erinnern? Wieso ist dein Leben eigentlich so aufregend? Meines ist schon aufregend, wenn meine EC-Karte einmal nicht funktioniert.“ Vivien saß neben Kelly auf dem Sofa, in der einen Hand hielt sie einen halb leeren Becher Eiscreme, in der anderen eine
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