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Julia Extra Band 0332

Julia Extra Band 0332

Titel: Julia Extra Band 0332 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin , Maggie Cox , Liz Fielding , Jennie Lucas
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es nichts nutzte.
    „Probleme?“, fragte sein persönlicher Assistent.
    „Das können Sie laut sagen, Jake“, antwortete Adam.
    Zum ersten Mal bedauerte er, sich nicht für eine der Frauen entschieden zu haben, die sich damals beworben hatten. Eine Frau würde sich sofort begeistert um das Baby kümmern, und er könnte sich ungestört mit der Firma befassen.
    „Meine Schwester steckt in einer Krise“, erklärte Adam näher.
    „Ich wusste gar nicht, dass Sie eine Schwester haben, Mr. Wavell“, bemerkte Jake Edwards neutral.
    Ich habe ja auch alles getan, um mich von meiner Familie zu distanzieren, erwiderte Adam, allerdings nur im Stillen.
    „Sie heißt Saffy und lebt in Frankreich“, sagte er laut.
    Allerdings war fraglich, ob sie tatsächlich noch in Paris wohnte. Ein Anruf hatte genügt, um festzustellen, dass sie das Apartment untervermietete, das er ihr vor Monaten beschafft – und bezahlt – hatte. Von der Untermiete lebte sie wahrscheinlich, denn sie hatte ihn schon seit Wochen nicht um Geld gebeten.
    Vermutlich war sie mit dem Vater des Babys zusammengezogen, und die Beziehung – von der sie ihm nichts verraten hatte – war mittlerweile in die Brüche gegangen.
    Wenn Saffy ihn anrief – was selten vorkam –, fragte er nicht, wo sie war, was sie machte und wen sie traf. Solche Kreuzverhöre vertieften nur die Kluft zwischen ihr und ihm. Solange sie glücklich schien, wollte er nicht zu genau nach ihrem Leben fragen. Immerhin war sie mit neunundzwanzig alt genug, um ihre wilden Jahre hinter sich zu haben.
    Da habe ich mir offensichtlich etwas vorgemacht, gestand er sich ein, als er ihren Brief weiterlas.
    Diesmal stecke ich echt in der Patsche. Claudes Eltern haben Detektive auf mich angesetzt! Die haben natürlich rausgefunden, welche Probleme ich als Teenager hatte – das mit den Ladendiebstählen und den Drogen. Seine Eltern haben das benutzt, um ihn gegen mich aufzuhetzen. Jetzt hat er eine gerichtliche Verfügung (oder wie das heißt) durchgesetzt, dass ich Nancie nicht aus Frankreich fortbringen darf, und er wird sie mir bestimmt wegnehmen.
    Ein Freund von mir hat mich und die Kleine aus Frankreich rausgeschmuggelt, aber da ich mich mit einem Baby nicht verstecken kann, lasse ich es bei dir. Ich verschwinde für eine Weile.
    Na toll! Da machte Saffy sich also des Menschenschmuggels und der Missachtung einer gerichtlichen Verfügung schuldig, außerdem enthielt sie dem leiblichen Vater Zugang zu seinem Kind vor. Das waren mindestens drei Vergehen! Und bei denen war er nun unfreiwilliger Komplize.
    Adam stöhnte laut.
    Es war nichts Neues, dass seine kleine Schwester in Schwierigkeiten geriet und dann einfach untertauchte. Die Scherben aufzulesen und zu kitten überließ sie anderen. Sie hatte die Schule vorzeitig verlassen, war herumgestreunt, hatte Drogen und Alkohol konsumiert, um ihr tristes Leben zu vergessen.
    Inzwischen hatte Adam angenommen, Saffy hätte sich gefangen, seit sie als Model recht erfolgreich war. Oder hatte er das nur glauben wollen?
    Wende dich auf gar keinen Fall an eine Vermittlungsstelle für Kindermädchen, Adam! Die wollen alle möglichen Informationen, und dann kann Claude die Kleine aufspüren.
    Wer war dieser Claude? Etwa ein Gangster? War Saffy in Gefahr?
    Plötzlich war Adam nicht länger zornig und frustriert. Er musste seine Schwester finden und alles in Ordnung bringen! Zuerst aber musste er sich um das Kind kümmern.
    Saffy war mit dem Baby unbemerkt in sein Büro gelangt. Deswegen würde er ein Wörtchen mit dem Sicherheitsdienst reden müssen, aber das konnte warten. Erst einmal musste er das Baby aus dem Haus schaffen, bevor es zu weinen anfing.
    Und sich die Gerüchte in Bewegung setzten.
    „Soll ich bei einer Agentur anrufen und ein Kindermädchen kommen lassen?“, erkundigte Jake sich.
    „Nein.“
    Selbst wenn Saffys Befürchtung, man könne sie dann leicht finden, übertrieben war, kam eine Nanny nicht infrage, weil es in seiner Wohnung keine Gästezimmer gab.
    Was nun?
    Da fiel ihm der Nachsatz im Brief auf. „Frag May. Sie hilft bestimmt.“
    Adam zerknüllte das tränenbefleckte Blatt Papier. Mit May Coleridge hatte er vor einem Dutzend Jahren das letzte Mal richtig gesprochen. Sie und Saffy waren in derselben Klasse gewesen, aber natürlich keine richtigen Freundinnen. Die Wavells waren bei den Coleridges nicht gern gesehen, wie er am eigenen Leibe hatte erfahren müssen. Trotzdem hatte zwischen den beiden Mädchen damals eine Beziehung

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