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Julia Extra Band 0332

Julia Extra Band 0332

Titel: Julia Extra Band 0332 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin , Maggie Cox , Liz Fielding , Jennie Lucas
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bestanden, die er nie hatte richtig ergründen können.
    Seine Beziehung zu May hatte ja auch niemand verstanden …
    Die Vorstellung, wie die unnahbare Miss Coleridge seiner Nichte die Windeln wechselte, fand er gar nicht übel. Diese Dame behandelte ihn seit Jahren, als wäre er Luft für sie. Sogar bei offiziellen Gelegenheiten, wo eine Begegnung manchmal unvermeidbar war, hatte sie ihn immer nur höflich gegrüßt und sich dann abgewandt, kalt wie ein Eisberg.
    „Kann ich irgendetwas für Sie tun?“, fragte Jake.
    „Nein danke.“ Adam nahm sein Jackett von der Sessellehne. „Benachrichtigen Sie mich, falls es hier Probleme gibt. Ich gehe nach Hause.“
    In düstere Gedanken versunken ging May durch den Park.
    Bisher war ihr der dreißigste Geburtstag nicht ominös vorgekommen. Warum manche Frauen so ein Theater deswegen machten, hatte sie nie verstanden.
    Wenn ihr jetzt eine gute Fee drei Wünsche zugestanden hätte, wäre allerdings der erste gewesen, für immer neunundzwanzig zu bleiben.
    Als sie an der letzten Parkbank ankam, von der aus man über den See blickte, der früher zum Park von Coleridge House gehört hatte, fühlte sie sich so elend, dass sie sich setzen musste.
    Das Wetter war für Anfang November erstaunlich mild und sonnig.
    Noch bin ich eine Person, die man allgemein respektiert, dachte sie bedrückt. Ihre Stellung in der Stadt und die Zugehörigkeit zu den vielen Komitees waren ein wesentlicher Teil ihres Lebens. Aber man schätzte sie hauptsächlich ihres illustren Namens wegen – und weil sie Coleridge House besaß, in dem man Treffen in elegantem Rahmen abhalten konnte.
    Bestimmt würde sich jetzt niemand mehr zu ihr bemühen.
    Klägliches Miauen riss sie aus den trübsinnigen Gedanken. Sie blickte sich um und entdeckte schließlich ein winziges Kätzchen auf einer riesigen alten Buche, das sich verzweifelt an einen Ast klammerte.
    „Ach, du Dummerchen, wie bist du denn da raufgeraten?“, fragte May mitleidig. Sie stand auf und ging zu dem Baum. „Na komm schon! Du schaffst das“, versuchte sie das Tierchen zu ermutigen.
    Immerhin neigte sich der Ast fast bis zum Boden, da hätte es kein Problem sein sollen, aber das Tier zog sich leider weiter nach oben zurück. Sie schaute sich um, ob jemand Großes in der Nähe war, der das Kätzchen von dem Ast hätte heben können, aber natürlich war weit und breit niemand in Sicht.
    Als ihr klar wurde, dass ihr die Rettungsaktion nicht erspart blieb, zog sie Jacke und Schuhe aus und begann, auf den Baum zu klettern.
    Adam bedauerte bitter, dass er wegen des ungewöhnlich schönen Wetters zu Fuß in die Firma gegangen war. Er nahm seinen privaten Aufzug zum Parkplatz, weil er hoffte, ungesehen das Gebäude verlassen zu können. Wenn man ihn mit einem Kinderwagen entdeckte, würde das bestimmt zu wilden Spekulationen Anlass geben.
    Unbehelligt gelangte er vom Firmengelände und zum Taxiplatz, wo leider kein Wagen stand. Notgedrungen ging Adam weiter in den Park, wieder in der Hoffnung, dort von niemand gesehen zu werden.
    Ohne auf den schönen Morgen zu achten, schob er den Kinderwagen durch das Gelände und telefonierte dabei unablässig, aber ohne Erfolg. Saffy war nicht zu erreichen, und niemand wusste, wo sie sich befand.
    Das Baby war glücklicherweise eingeschlafen, aber bestimmt würde es demnächst lautstark nach Essen oder einer frischen Windel verlangen.
    Saffy hatte ihm geraten, sich an May zu wenden.
    Hinter den Bäumen konnte man nun die Schornsteine von Coleridge House erkennen. Er hatte diesen Teil des Parks seit Jahren gemieden und war oft doppelt so weit wie nötig gegangen, um das Haus nicht sehen zu müssen. Allein schon der Anblick verschaffte ihm Minderwertigkeitsgefühle, obwohl er inzwischen viel reicher war als alle Coleridges zusammengenommen. Trotzdem waren sie die Überlegenen, und er nur ein Emporkömmling. Ein Niemand.
    May um Hilfe zu bitten fiel ihm unendlich schwer, aber wenigstens würde sie keine bohrenden Fragen stellen. Sie kannte Saffy ja.
    Rasch wählte er die Auskunft und erfuhr, dass Mays Nummer nicht eingetragen war. Vielleicht war es sogar besser, sie nicht anrufen zu können.
    Sie hatte ein Herz für hilflose kleine Wesen. Bestimmt würde sie nicht so leicht Nein sagen, wenn er ihr gegenüberstand – und ihr Nancie in die Arme drückte.
    Es ist gar nicht hoch, redete May sich ein, während sie vorsichtig auf dem Ast nach vorn rutschte. Sie durfte nur nicht nach unten sehen! Immer schön die Augen

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