Julia Extra Band 0332
fragend an. „Verstehst du denn nicht? Wenn ich dir mein Wort gebe, kann ich es nicht brechen.“
„Das verstehe ich, besser als jeder andere.“ Sie schüttelte seine Hände ab und sprach in eisigem Ton weiter, der nichts davon verriet, dass ihr Herz gebrochen war. „Deshalb möchte ich ja die Worte aus deinem Mund hören.“
„Ich will es aber nicht.“
Sie warf ihm einen kalten Blick zu. „Wie du eben gesagt hast, ist es nicht deine Entscheidung.“
Tief atmete er durch und schloss die Augen.
„Nun gut. Wenn es das ist, was du wirklich willst.“ Die Worte kamen gepresst heraus, als würde er sie seiner Seele abringen. „Ich werde dich nicht suchen. Ich werde keinen Versuch machen, dich wiederzusehen.“
„Versprich es!“
„Ich gebe dir mein Wort.“ Er schluckte. Als er die Augen wieder öffnete, nahm ihr verletztes Herz nur vage den unendlichen Schmerz in seinem Blick wahr. „Aber dafür“, brachte er mit erstickter Stimme heraus, „musst du mir versprechen, dass du diesen Brief liest.“
„Na gut.“ Sie rückte von ihm ab und öffnete die Tür, bevor er sehen konnte, dass sie weinte.
Er hatte es wirklich getan. Er hatte ihr sein Wort gegeben. Ein Teil von ihr hatte noch bis zum letzten Moment gehofft, dass er sich weigern würde. Dass er ihr sagte, er würde nur sie lieben.
Ihr Fehler.
Benommen stieg sie aus dem Geländewagen und ging zu Lars, der neben seinem funkelnden Sportwagen wartete. Strahlend sah er sie an.
„Liebling!“, rief der Baron. „Endlich bist du wieder bei mir.“
„Ab heute werde ich ein besserer Mensch sein. Jetzt wird alles anders, Schatz. Das schwöre ich. Ich tue alles, was du sagst, um dich glücklich zu machen …“
Wie betäubt starrte Rose aus dem Fenster. San Francisco lag schon weit hinter ihnen. Die letzte Stunde hatte Lars ununterbrochen von Verzeihung und Liebe geschwafelt. Aber sie zweifelte daran, dass er überhaupt wusste, wovon er sprach.
Sie dachte an Alexandros’ schmerzerfüllten Blick, als er ihr sagte: „Ich werde keinen Versuch machen, dich wiederzusehen.“
Vielleicht wusste wenigstens sie nun endlich, was Liebe bedeutete. Schmerz .
„Es war selbstsüchtig von mir, darauf zu bestehen, dass wir in Schweden heiraten. Ich hätte wissen müssen, wie wichtig es dir ist, in deiner Heimatstadt zu heiraten. Ich schwöre dir, Schatz, diesmal machen wir es anders …“
„Bring mich einfach nur nach Hause“, flüsterte sie.
„Aber natürlich“, sagte Lars, offensichtlich begeistert, dass sie ihm endlich eine Antwort gab. „Direkt zu deiner Mutter. Dann werden wir die Hochzeit feiern, die du dir immer gewünscht hast. So bald wie möglich. Ist dir morgen zu schnell?“
Schockiert sah sie ihn an. „Glaubst du allen Ernstes, dass ich dich heiraten werde?“
Er lenkte den Wagen durch den dichten Verkehr auf dem regenassen Highway. „Ich weiß, dass es sehr schlimm für dich war, Schatz, von diesem verkommenen Mistkerl gefangen gehalten zu werden …“
Verkommener Mistkerl? Kurz blitzte eine Erinnerung in ihr auf. Alexandros’ gehetzter Blick, als Lars mit ihr auf dem Beifahrersitz des Ferrari an ihm vorbeigefahren war.
Alexandros war nun für sie verloren. Für immer.
„Aber wir sollten jetzt all diese unerfreulichen Ereignisse hinter uns lassen“, schloss Lars.
Sie wandte sich ihm zu.
„Was unerfreulich war“, sagte sie kalt, „war die Tatsache, dass du mich zu einer vorgetäuschten Hochzeit überredet hast, um mich ins Bett zu kriegen, während du darauf gewartet hast, dass deine richtige Frau stirbt, damit du ihr Geld stehlen kannst.“
Es wurde still in dem Ferrari.
„All das habe ich nur getan, weil ich dich liebe. Ich brauchte das Geld für dich. Um dich glücklich zu machen“, sagte Lars betont aufgeräumt. „Aber wir müssen jetzt unser Leben weiterführen, Schatz.“ Er grinste breit. „Heirate mich heute Abend. Lass es mich wieder gutmachen.“
Plötzlich musste sie an das Glas Champagner mit den Himbeeren und das Schaumbad denken, das Alexandros ihr eingelassen hatte.
„Was hat das zu bedeuten?“, hatte sie gefragt.
„Ich will etwas gutmachen“, hatte Alexandros geantwortet.
Sie warf einen Blick auf den blonden Baron neben ihr. Lars glaubte offenbar, dass er sie ohne große Mühe dazu bringen könnte, wieder in seine Arme zu sinken. Wie hatte sie je so blind sein können zu glauben, diesen Mann zu lieben?
„Wir werden nicht heiraten“, sagte sie tonlos. „Nicht heute Abend und an keinem
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