Julia Extra Band 0332
sich, und sie hörte, wie er nach Luft schnappte. „Rose …“
„Wenn ich es dir jetzt nicht gesagt hätte, hätte ich vielleicht nie wieder den Mut gehabt“, fiel sie ihm ins Wort. „Ich liebe dich, Alexandros. Und ich werde dir nie vergessen, dass du dich heute für mich entschieden hast statt …“
Ihre Stimme verlor sich, als sie den roten Ferrari sah, der an ihnen vorbeifuhr, gefolgt von einem Van. Die beiden Wagen parkten am Randstein. Ein Mann stieg aus dem Wagen, und Rose sah ihn entgeistert an.
„Lars?“ Schockiert wandte sie sich an Alexandros. „Was macht Lars denn hier?“
Der Chauffeur war ausgestiegen, sodass sie nun allein waren. Alexandros sah sie mit ausdrucksloser Miene an.
„Er ist hier, weil wir eine Abmachung haben.“
Rose starrte ihn an. „Die Übergabe?“
Dann ging ihr Blick zurück zu Lars draußen. Er öffnete gerade die Tür hinten an dem Van, und Rose erkannte auf einer Liege eine schlanke, dunkelhaarige Frau, die schlief. Lars starrte Alexandros nun mit finsterem Blick an, während er mit dem Daumen auf die junge Frau deutete. Dann wartete er mit säuerlicher Miene, die Hände in die Hüften gestemmt.
Erst jetzt bemerkte er Rose und warf ihr ein widerlich süßes Lächeln zu.
Hastig wandte sie den Blick ab. „Du kannst mich ihm nicht überlassen. Das kannst du nicht machen.“
„Mir bleibt keine Wahl.“
Seine kalten Worte ließen sie erstarren.
Es war dumm von ihr gewesen zu glauben, er hätte seine Meinung geändert oder dass sie ihm etwas bedeutete. Seine Ehre war ihm sehr viel wichtiger, als Rose es je sein könnte. Sie blinzelte gegen die Tränen an. „Es muss doch einen anderen Weg geben …“
„Nein“, erklärte er. „Immer wieder habe ich nach Laetitia gesucht und bin jedes Mal zu spät gekommen. Mir bleibt keine andere Wahl als dieser Austausch.“ Seine dunklen Augen funkelten, als er sie ansah. „Aber was danach passiert, liegt in deiner Hand.“
Entsetzt sah sie ihn an. „Das waren also gar keine Geschäftsreisen?“, fragte sie atemlos. „Das Flitterwochenhaus auf den Malediven. Unsere Villa in Cabo. Ich dachte, du hättest das für uns getan. Stattdessen hast du die ganze Zeit hinter meinem Rücken nach Laetitia gesucht.“
Er nickte nur knapp.
Tränen liefen über ihre Wangen. „Du bist nicht besser als Lars“, flüsterte sie. „Umwirbst die eine, während du einer anderen verpflichtet bist.“
„So war es nicht.“
Sie sah den Schmerz in seinem Blick, aber sie war zu verletzt, um sich noch zurückhalten zu können. „Was ist Laetitia für dich, Alexandros?, fragte sie. „Warum liebst du sie?“
„Das kann ich dir nicht sagen.“
„Weil du es versprochen hast.“
„Ja.“
„Und meine Gefühle bedeuten dir gar nichts?“
„Das stimmt nicht.“ Tief atmete er durch. „Aber ich muss meine Verpflichtung erfüllen.“
„Dann bin ich für dich also immer nur Mittel zum Zweck gewesen?“
„Nein, Rose“, wehrte er ab. „Ich …“ Er sah sie an. „Du bist mir wichtig. Sehr sogar.“
„Ich bin dir also wichtig“, sagte sie verbittert. „Na danke. Ich habe dir eben gesagt, dass ich dich liebe.“
Er zuckte ein wenig zusammen, ehe er ihr einen Umschlag in die Hände drückte. „Ich überlasse dir die Entscheidung“, sagte er. „Ich habe dich gefangen gehalten, dich verführt. Jetzt hast du die Macht. Ich gebe dich frei, damit du entscheiden kannst.“
„Indem du mich austauschst?“ Tränen hingen an ihren Wimpern, während sie den Umschlag in ihrer Faust zusammendrückte. „Mich einem anderen Mann überlässt?“
„Nein!“, sagte er grimmig und legte seine Hand auf ihre. „Ich weiß, dass du ihn nicht mehr lieben kannst. Aber … es muss deine Entscheidung sein.“
Langsam wurde Rose sich der kalten Wirklichkeit bewusst. Alexandros ließ sie tatsächlich gehen. Er tauschte sie gegen die Frau aus, die er wirklich liebte. Und ihr, Rose, gönnte er nicht einmal den kleinen Trost einer Erklärung.
Schmerz und Wut rissen ihr Herz in Stücke. Abrupt entzog sie ihm die Hand.
„Du liebst doch bindende Abmachungen über alles. Also bitte. Hier ist eine für dich.“ Sie hob ihr Kinn. „Suche nicht nach mir, Alexandros. Ich will dich nie mehr wiedersehen.“
Er schnappte nach Luft. „Das ist doch nicht dein Ernst.“
„Doch. Ich werde diesen Deal mitmachen.“ Ihr Mund verzog sich. „Aber ich will dein Wort, dass ich dich nie wiedersehe.“
„Nein!“ Er legte die Hände auf ihre Schultern und sah sie
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