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Julia Extra Band 0332

Julia Extra Band 0332

Titel: Julia Extra Band 0332 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin , Maggie Cox , Liz Fielding , Jennie Lucas
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geben und mich heiraten.“

15. KAPITEL
    „Wir müssen noch ein paar Tests machen, Mr. Novros, aber wir sind optimistisch.“
    Erleichtert sackte Alexandros gegen die Wand draußen vor dem Krankenhaus. „Gott sei Dank.“
    „Wir halten Sie auf dem Laufenden.“ Besorgt sah der Arzt ihn an. „Sie sollten jetzt ein bisschen schlafen. Sonst müssen wir Sie auch noch hierbehalten.“
    „Mir geht’s gut.“
    Aufmunternd klopfte der Arzt ihm auf die Schulter. „Keine Sorge. Sie ist jung und stark. Die besten Voraussetzungen, um wieder ganz gesund zu werden.“
    Nachdem er gegangen war, schloss Alexandros die Augen. Seine Schwester befand sich jetzt in den besten Händen. Zum ersten Mal seit einem Jahr wurde er nicht mehr von der Angst getrieben, sie könnte schon tot sein, ohne dass er sein Versprechen hatte einlösen können, immer auf sie aufzupassen.
    Er hätte erleichtert und erfreut sein müssen. Doch in ihm war nur Trauer. Rose, dachte er. Sie hatte gesagt, dass sie ihn liebte. Als Antwort darauf hatte er sie in Växborgs Arme getrieben. Im Austausch gegen Laetitia.
    Ob sie den Brief schon gelesen hatte? Würde sie ihr Versprechen halten?
    Mit den Fäusten rieb er sich über die brennenden Augen. Verzweifelt sehnte er sich danach, Rose zu umarmen und mit ihr die Freude über die gute Prognose seiner Schwester zu teilen. Verdammt, er würde ihr sogar verraten, dass Laetitia seine Halbschwester war.
    Stattdessen hatte er ihr sein Wort gegeben, das er gar nicht einhalten wollte. Und trotzdem war er jetzt ein Gefangener seines eigenen Versprechens.
    Vielleicht ist es ja zu ihrem Besten, dachte er erschöpft. Denn Rose verdiente wahrlich einen besseren Mann als ihn. Einen aufgeschlossenen, liebevollen Ehemann, einen gleichwertigen Partner, der alles mit ihr teilen würde – keinen verschlossenen, rachsüchtigen Mann, dessen Herz zu viele Wunden davongetragen hatte.
    Aber ich kann mich ändern, rief sein Herz. Das habe ich bereits, wegen ihr.
    Er wollte sie glücklich wissen, nichts anderes. Doch als er sie zum letzten Mal gesehen hatte, war sie so blass gewesen, ihr Blick voller Trauer, während sie an Växborgs Seite im Ferrari an ihm vorbeigefahren war. Der Baron hingegen hatte selbstgefällig und äußerst zufrieden gewirkt.
    Und noch etwas hatte in seinem Blick gelegen, das er nicht zu bestimmen wusste.
    Während er sich immer noch einredete, dass er sich keine Sorgen machen musste, griff er nach seinem Handy und gab die Nummer ihrer Eltern ein, die eine Stunde von hier entfernt wohnten.
    Doch als Vera sich nach dem dritten Klingeln meldete, klang sie verwirrt, als er seine Fragen stellte. „Rose? Nein, wir haben sie nicht gesehen. Nein, sie hat nicht angerufen. Warum? Was ist denn? Wir dachten, Sie wäre bei Ihnen.“
    „Ich erkläre Ihnen das später“, sagte er, ehe er auflegte und kalter Schweiß auf seiner Stirn perlte.
    Da sie inzwischen wusste, wie rücksichtslos und selbstsüchtig Växborg war, würde Rose nie freiwillig mit ihm durchbrennen. Sie würde sofort zu ihren Eltern heimkehren wollen und hätte sicher keinen Umweg gemacht, um mit dem Baron ein Schwätzchen zu halten.
    Jedenfalls nicht freiwillig.
    Unwirsch fuhr er sich mit der Hand durch die Haare. Wie hatte er nur so überheblich sein können zu glauben, Växborg wäre keine Bedrohung und würde Roses Weigerung, ihn nicht heiraten zu wollen, unterwürfig akzeptieren? Wie hatte er glauben können, dass dieser Mann sie kampflos aufgeben würde, samt ihrem Vermögen, das ihr nun gehörte?
    Es waren Schwäche und Feigheit, die diesen Mann so gefährlich machten. Und jetzt konnte Alexandros nichts tun, um sie zu retten. Er konnte nichts tun, um die Frau zu finden, die er liebte.
    Oder doch?
    Sein ganzes Leben lang hatte er fest daran geglaubt, dass sein Wort zu halten, das Wichtigeste für einen Menschen war. Doch in diesem Moment wurde ihm bewusst, dass es noch etwas Bedeutenderes gab.
    Liebe.
    Und deshalb konnte für ihn nur ein Versprechen gelten: Ein Mann musste seine Frau beschützen.
    Er musste Rose in Sicherheit bringen.
    Hastig rief er seinen Bodyguard an, dann seinen gewieften Privatdetektiv und all seine Kontakte in San Francisco, selbst den Sheriff in Roses Heimatstadt. Von einem Autounfall wusste jedoch keiner. Während er auf weitere Nachrichten wartete, ging er unruhig draußen vor dem Krankenhaus auf und ab. Wo konnte Rose sein? Lars würde sie sicher nicht zu einem Motel bringen oder irgendwohin, wo sie gesehen werden könnte.

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