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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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besser. Die Frage ist nur – will ich eine Frau? Und habe ich überhaupt das Zeug zum Ehemann?“

6. KAPITEL
    Lautes Klopfen riss Holly in aller Herrgottsfrühe aus dem Schlaf. Sie fuhr hoch, sprang aus dem Bett und öffnete die Tür einen Spalt: In Windjacke und Sweatshirt stand Brett auf der Schwelle.
    „Ist was passiert?“
    „Nein. Ziehen Sie sich warm an, ich möchte Ihnen den Sonnenaufgang zeigen.“
    „Aber …“
    „Beeilen Sie sich, sonst kommen wir zu spät.“
    Sie zögerte, dann nickte sie. „Okay Einen Moment.“
    Fünf Minuten später holperten sie in dem Geländewagen einen unebenen Pfad entlang, bis sie eine flache Senkung erreichten. Brett stellte den Motor ab, sie stiegen aus und kletterten auf die Motorhaube. „Gleich ist es so weit“, murmelte er.
    Holly schlang die Arme um sich – ihr war kalt. Schweigend warteten sie, dann färbte sich der Himmel im Osten langsam blassrosa. Gleich darauf erschien am Horizont ein dünner rötlicher Streifen, der sich mit zunehmender Geschwindigkeit verbreiterte, zur Halbkugel wurde, bis die Sonne in rotgoldener Pracht am Himmel stand. Sie erhellte ein langes Tal, das sich wie ein Teppich vor ihren Augen dehnte und dessen Farbtöne – Braun, Kupfer und Grün – zusehends intensiver wurden. Das Morgenlicht war so transparent, dass man jeden Baum, jeden Strauch, fast jeden Grashalm überdeutlich erkennen konnte. Auch die nächtliche Kälte ließ nach, und in wenigen Minuten war die Luft angenehm warm.
    Holly seufzte tief auf. „Danke für dieses Erlebnis.“ Sie flüsterte, als habe sie Angst, den zauberhaften Moment durch ein lautes Wort zu beenden.
    Brett nickte, dann sprang er vom Fahrzeug und kam mit einer Thermosflasche und zwei Bechern zurück.
    „Sie sind mir nicht böse, dass ich Sie so früh aufgeweckt habe?“ Er reichte ihr einen Becher mit dampfendem Kaffee.
    „Mm, der riecht aber gut.“ Sie schnupperte. „Natürlich bin ich nicht böse – wie könnte ich? Nach diesem Schauspiel!“
    Er schwang sich wieder auf die Motorhaube. „Haben Sie gut geschlafen?“
    „Sehr gut, vielen Dank.“ Sie zögerte. „Ich … ich glaube, ich sollte mich bei Ihnen entschuldigen.“
    „Wofür?“
    „Für gestern Abend.“ Sie kaute an der Unterlippe. „Anscheinend mache ich es mir zur Gewohnheit, Sie zu … zu küssen und dann wegzulaufen.“
    „Das stimmt.“
    Schmollend wandte sie sich ab.
    „Jetzt sind Sie beleidigt.“ Er leerte den Becher und stellte ihn ab. „Was haben Sie erwartet?“
    „Na ja … Zumindest nicht, dass Sie einfach zustimmen. Für mein Verhalten gab es natürlich einen Grund.“
    „Natürlich. Zum Beispiel: ‚Es ist stärker als wir, wir können nicht anders‘.“ Er schwieg. „Aber dann kriegen Sie wieder kalte Füße.“
    „Klar kriege ich die, was ist daran verwunderlich?“ Entrüstet sah sie ihn an.
    Ein Lächeln erschien in seinen Augen. „Nun ja, vielleicht war ich zu stürmisch. Aber ich gelobe Besserung – heute machen wir uns einen netten Tag, okay?“ Er legte ihr einen Arm um die Schultern. „Als Freunde, nichts weiter“, schloss er vielsagend.
    Zu stürmisch mit was? hätte sie fast gefragt, doch dann unterließ sie es lieber – die Antwort könnte nicht nur den netten Tag, sondern auch ihren Seelenfrieden gefährden.
    „Was steht auf dem Programm?“, erkundigte sie sich stattdessen.
    „Für mich ein Termin in Croydon, mit einem unserer Geschäftspartner. Für Sie, wenn Sie mitkommen möchten, eine Stadtbesichtigung. Croydon hat unter anderem ein Museum mit viel Sehenswertem aus der Goldgräberzeit. Danach essen wir in Karumba am Golf von Carpentaria zu Mittag.“
    „Großartig. Das wird mir bestimmt gut gefallen.“
    Es gefiel ihr sogar sehr gut.
    Während er seinen Geschäften nachging, schlenderte sie durch die Stadt und besuchte das Museum. Danach flogen sie weiter nach Karumba, wo sie an der Mündung des Norman River in den Golf im Garten eines kleinen Strandrestaurants zu Mittag aßen. Brett bestellte Flusskrebse, die hervorragend schmeckten.
    „Die Sonnenuntergänge hier müssen fantastisch sein.“ Versonnen blickte Holly über das glitzernde Wasser zum Horizont.
    „Das sind sie.“ Er streckte die Beine aus und verschränkte die Arme im Nacken. „Schade, dass wir nicht bleiben können, aber leider habe ich am Nachmittag in Haywire eine weitere Besprechung.“
    „Macht nichts. Dieser kleine Abstecher ist fabelhaft.“
    „Sie sind leicht zu unterhalten.“
    „Überhaupt nicht, ich

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