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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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raubte ihr sekundenlang den Atem. In dem schwarzen Kaschmirpullover und der verwaschenen Jeans erschien er ihr unwiderstehlicher als je zuvor. Sein Körper war perfekt, von den breiten Schultern bis hinab zu den schmalen Füßen mit den wohlgeformten Zehen.
    Mary schluckte. „Ich … ich habe beschlossen, beim Kochen zu helfen.“ Ihr Puls raste, als sie vom Stuhl glitt, und sie bedauerte bereits, dass sie nicht gegangen war. „Was soll ich tun? Gemüse putzen?“
    Jonas bezweifelte stark, dass sie hören wollte, was sie seiner Meinung nach jetzt tun sollte. Sex auf einem Küchenstuhl war eine neue Erfahrung für ihn, aber bei der bloßen Vorstellung überlief es ihn heiß und kalt.
    „Das klingt gut.“ Er öffnete die Kühlschranktür und begutachtete den Inhalt. „Wie wär’s mit einer chinesischen Pfanne – geschnetzeltes Huhn und Gemüse?“
    „Okay.“
    Er richtete sich auf. „An Ihrer Stelle würde ich die Kombi ausziehen, zum Kochen dürfte sie nicht allzu bequem sein. Oder haben Sie darunter nichts an?“ Spöttisch maß er sie von oben bis unten. „In dem Fall rate ich Ihnen nachdrücklich davon ab.“
    Mary wurde dunkelrot. So konnte es nicht weitergehen – sie hatten noch nicht einmal mit Kochen begonnen, und er sprach bereits vom Ausziehen!
    „Natürlich habe ich darunter etwas an“, entgegnete sie pikiert. Sie bückte sich und zog die Stiefel von den Füßen, bevor sie aus dem Lederanzug stieg. Ein langärmeliges weißes T-Shirt und die Jeans vom Vormittag kamen zum Vorschein. „Zufrieden?“ Sie faltete den Anzug und legte ihn über eine Stuhllehne. Die Stiefel stellte sie darunter.
    „Nein.“
    „Jonas!“
    „Ja, Mary?“
    Sie holte ein paarmal tief Atem. „Sagen Sie mir lieber, welches Gemüse ich vorbereiten soll“, befahl sie.
    „Jawohl, Frau General!“
    Danach verlief die Zusammenarbeit erstaunlich gut, und eine halbe Stunde später war das Essen fertig.
    Sie setzten sich an den gedeckten Tisch und begannen zu essen. Nach einer Weile brach Mary das Schweigen. „Sagten Sie vorhin, dass Sie umziehen wollen?“
    „Ja.“ Jonas legte die Gabel beiseite, griff nach dem Weinglas und trank einen Schluck. „In spätestens einem Jahr sind wir Nachbarn.“
    „Sie ziehen in eins der Apartmenthäuser neben dem Lagerhaus?“ Entsetzt sah sie von ihrem Teller auf.
    „Das habe ich vor. Vielleicht überlegen Sie es sich jetzt doch noch mit dem Verkauf“, meinte er trocken.
    „Niemals!“
    „Warum sind Sie nur so auf das Lagerhaus versessen?“
    „Das ist schwer zu erklären.“
    „Versuchen kostet nichts.“
    Mary krauste die Stirn. „Na schön. Das Grundstück gehörte meinem Urgroßvater. Er besaß ein paar Lastkähne, mit denen er in England Waren transportierte. Das war natürlich lange vor den Containerlastwagen, die heutzutage unsere Straßen und Autobahnen verstopfen.“ Sie schwieg und kaute zerstreut an der Unterlippe.
    Jonas zwang sich wegzuschauen. Was gäbe er nicht für eine kleine Kostprobe!
    „Nach seinem Tod ging das Lagerhaus an meinen Großvater über, und als Kind verbrachte ich dort viele schöne Stunden“, fuhr sie fort. „Als er starb, hat er es mir dann vererbt.“
    „Wenn ich recht verstehe, wollen Sie das Gebäude also aus sentimentalen Gründen behalten.“
    „So ungefähr.“
    „Warum hat Ihr Großvater es nicht Ihren Eltern vererbt?“
    Wie sollte sie ihm das innige Verhältnis beschreiben, das sie auch heute noch mit Großpapa verband? Er hatte gewusst, wie viel ihr das Lagerhaus bedeutete. Jetzt war es ihr Heim und der Ort, wo sie ihm immer noch nahe war – und stets sein würde. Sich davon zu trennen war ein Ding der Unmöglichkeit.
    „Meine Eltern lebten schon vor seinem Tod in Devon“, erwiderte sie. „Für ein Haus in London haben sie keine Verwendung.“
    „Sind Sie das einzige Kind?“
    „Ja. Und Sie?“
    Seine Lippen wurden schmal. „Auch. Ich bin das, was man einen Unfall nennt – einer, den meine Eltern bitter bereut haben.“
    Schockiert sah sie ihn an – was sollte man auf eine Bemerkung wie diese erwidern? „Ich bin sicher, Sie täuschen sich …“
    „Nein, Sie täuschen sich, Mary. Meine Eltern haben mit neunzehn geheiratet, und das nur, weil ich unterwegs war. Uns allen wäre viel Kummer erspart geblieben, wenn meine Mutter die Schwangerschaft abgebrochen oder mich allein aufgezogen hätte.“ Er leerte sein Glas in einem Zug und griff nach der Flasche. Fragend sah er sie an, und als sie den Kopf schüttelte, schenkte er

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