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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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sich selbst nach.
    Sie schwiegen. Keiner aß – offenbar war ihnen beiden der Appetit vergangen. Nach einer Weile bemerkte er: „Ich vermute, Ihre Kindheit ist anders verlaufen als meine. In einem Elternhaus mit sehr viel Liebe und Nachsicht.“
    „J…ja.“ Schuldbewusst wich sie seinem Blick aus.
    Er lächelte dünn. „Deswegen brauchen Sie sich nicht zu entschuldigen, Mary. Immerhin sollte es ja so sein, nur …“, er zuckte die Schultern, „… ist das oft nicht der Fall. Meine Eltern sind das beste Beispiel. Soviel ich weiß, hatten sie bereits ein Jahr nach der Hochzeit mehr als genug voneinander. Danach dauerte es noch etwa zehn Jahre, bis sie sich gegenseitig zur Hölle wünschten. Und mich auch“, schloss er bitter.
    Bei seinen letzten Worten zuckte Mary zusammen. „Das kann ich mir nicht vorstellen. Sie müssen sich irren, Jonas.“
    „Ihr empfindsames kleines Herz hätte das wohl gern, aber so war es nicht.“
    Sein Sarkasmus schmerzte, was wahrscheinlich beabsichtigt war. Trotzdem erkannte ihr „empfindsames kleines Herz“, dass Jonas dahinter nur die eigene Qual und Enttäuschung verbarg. Was ihm als Kind widerfuhr, hatte ihn zu dem Mann gemacht, der er heute war – hart, abweisend und jeder zarten Gefühlsregung unzugänglich. Er glaubte nicht an die Liebe, nur an den Erfolg, den er seiner eisernen Entschlossenheit und zweifellos sehr viel harter Arbeit verdankte. Deswegen gab es in seiner Wohnung auch keinen Weihnachtsschmuck, mit dem Umzug hatte es nichts zu tun …
    „Ich vermute, Ihre Eltern sind geschieden.“
    „Zum Glück. Sie trennten sich, als ich dreizehn war, die Scheidung kam zwei Jahre später.“
    In seinem fünfzehnten Lebensjahr also! An den Schaden, den seine kindliche Seele in der langen Zeit erlitten hatte, wollte Mary gar nicht denken.
    „Bei wem sind Sie danach geblieben? Bei Ihrer Mutter oder Ihrem Vater?“
    „Weder noch.“ Etwas wie Genugtuung schwang in seiner Stimme. „Auch ich hatte einen Großvater, Mary, väterlicherseits. Joseph war allerdings aus anderem Holz geschnitzt als Ihrer.“
    Das musste er wohl, dachte sie bestürzt, wenn er ihn mit dem Vornamen angeredet hat. Der Schock über das Gehörte spiegelte sich deutlich auf ihrem Gesicht.
    Auch Jonas blieb es nicht verborgen, und wenn es nicht seine Kindheit wäre, die sie im Moment diskutierten, fände er ihre entsetzte Miene eher amüsant. Was zum Teufel hatte ihn veranlasst, alte Geschichten auszugraben? Das war doch sonst nicht seine Art.
    Auf der anderen Seite wusste sie nun, wer er war und was sie von ihm erwarten konnte. Genauer gesagt, was sie nicht erwarten konnte – weder romantische Liebe noch Hochzeitsglocken. Die Ehe seiner Eltern hatte gezeigt, was dabei herauskam. Als Kind war er dagegen machtlos gewesen – als Mann würde er das gleiche Risiko niemals eingehen.
    „Sie sagten vorhin, dass Sie sich in meinem Apartment fehl am Platz fühlen. Soll ich Ihnen etwas verraten? Mir geht es hin und wieder ebenso. Meine Eltern waren arme Leute, und Joseph – mein Großvater – war ein rauer Mann, der sein ganzes Leben auf Baustellen zugebracht hat. Für das, was ich jetzt besitze, habe ich sehr hart gearbeitet, Mary.“
    „Ich wollte damit nicht andeuten …“
    „Wie auch immer.“ Er lächelte grimmig. „Dass ich wurde, was ich heute bin, verdanke ich größtenteils ihm. Für Faulpelze hatte Joseph nichts übrig, wer nicht zupackte, wurde entlassen. Danach habe ich mich gerichtet, eine andere Wahl blieb mir auch gar nicht. Ich war sechzehn, als beide Eltern zum zweiten Mal geheiratet und das Weite gesucht haben …“
    „Jonas!“ Sie beugte sich vor und legte eine Hand auf seine geballte Faust.
    Brüsk entzog er sie ihr. Nach allem, was Mary gehört hatte, sollte sie auch den Rest erfahren. Sie sollte sich seinetwegen keinen Illusionen hingeben, für den Fall, dass sich zwischen ihnen etwas anbahnte. „Nach der Schule arbeitete ich bei ihm auf der Baustelle, abends kochte ich für uns beide, und nebenbei bereitete ich mich in Fernkursen aufs Abitur vor. Danach kam die Uni, wo ich meinem Magister in Mathematik machte, bevor ich Architektur studierte. Danach schuftete ich zwei Jahre lang wie ein Kuli für eins der besten Architektenbüros in London, bis zwei meiner Entwürfe auf Joel Baxters Schreibtisch landeten und sein Interesse weckten. Sagt Ihnen der Name etwas?“
    Mary machte große Augen. „Natürlich. Ist das nicht der Mann, der mit Computerspielen und anderer Software

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