Julia Extra Band 0342
gefunden“, sagte er und hielt ihr etwas aus lavendelfarbener Spitze und Satin hin.
Ihren BH. Schlagartig fiel Serena ein, wie Jonas ihn ihr in ihrer Hochzeitsnacht ausgezogen hatte. Vor lauter Begierde war er total ungeschickt gewesen. Irgendwie süß.
Bei der Erinnerung daran wurde Serena schon wieder ganz heiß. Als sie ihm den BH abnahm, kam sie sich fast genauso ungeschickt vor und versuchte, ihren Zustand mit einer lockeren Bemerkung zu überspielen. „Ich komme mir ja fast vor wie Aschenputtel. Soll ich ihn mal anprobieren?“
Verdammt! Das war keine gute Idee gewesen. Jonas’ Augen wurden ganz dunkel vor Verlangen. „Tu dir keinen Zwang an“, sagte er heiser.
„Ich … ich …“, stammelte sie hilflos.
Er rettete sie mit einer sachlichen Frage aus der Verlegenheit. „Was willst du heute Abend eigentlich anziehen?“
„Machst du dir etwa Sorgen, dass ich dich in Verlegenheit bringe?“, fragte Serena locker, hielt jedoch angespannt die Luft an.
„Nein, ich frage das nur wegen meiner Krawatte.“
„Ihr habt es echt viel einfacher“, sagte Serena und ging zum Kleiderschrank. In Jonas’ Gegenwart kamen ihr die leuchtenden Farben und wilden Muster plötzlich ungewöhnlich schrill vor. Jonas’ besorgter Gesichtsausdruck verstärkte diesen Eindruck noch.
„Wie ist denn die Kleiderordnung?“, fragte sie.
„Ein legeres Cocktailkleid wäre angemessen.“ Er gesellte sich zu ihr und hob einen hochhackigen Schuh mit Leopardenmuster auf. „Möglichst schlicht.“
Nachdenklich kaute Serena auf ihrer Unterlippe. Das schloss also das ärmellose Kleid mit geometrischem Muster in verschiedenen Rottönen aus, genauso wie das kürbisrote Kleid. Vielleicht das aus braunem Jersey? Nein, das war zu tief ausgeschnitten.
Als sie ihre Kleider der Reihe nach durchging, vertieften sich die Sorgenfalten zwischen Jonas’ Augenbrauen. „Was trägst du denn sonst so, wenn du ausgehst?“
„Jeans oder Minirock.“
„Wie bitte?“
Kurz entschlossen schob sie Jonas aus dem Kleiderschrank und aus dem Zimmer. „Keine Sorge, ich werde mir schon etwas Passendes einfallen lassen“, sagte sie, bevor sie ihm wieder die Tür vor der Nase zumachte.
Danach ging sie ihre Garderobe noch einmal in Ruhe durch, aber es war zwecklos. Nichts von ihren Sachen passte zu der Frau eines Bürgermeisterkandidaten.
Nervös begann sie, an den Fingernägeln zu knabbern. Kurz darauf griff sie nach ihrem Handy und tippte die Nummer ein, die Alex ihr gegeben hatte. Zu ihrer unendlichen Erleichterung hob ihre Freundin schon nach dem zweiten Freizeichen ab.
„Hi, Alex! Gott sei Dank bist du da.“
„Serena? Bist du etwa schon in Las Vegas?“, fragte Alex.
„Ja.“ Serena ging zum Fenster und sah nach draußen. Die Sonne schien. Wahrscheinlich war es schon brennend heiß. „Ich bin am Verzweifeln, Alex!“
„Wo liegt denn das Problem?“
„Jonas muss heute zu einer Wahlkampfveranstaltung, zu der ich ihn begleiten soll.“
„Klingt ziemlich langweilig.“
„Ist es wahrscheinlich auch“, stimmte Serena zu, obwohl sie zugegebenermaßen neugierig war. „Er will mich bei dieser Gelegenheit als seine Frau vorstellen – mich gewissermaßen der Öffentlichkeit präsentieren.“
Bei der Vorstellung von sich selbst in einem Raum voller Anzugträger und züchtig gekleideter Frauen sank Serena aufs Bett und schlug die freie Hand vor die Augen. „Leider habe ich einen akuten Kleidernotstand.“
Auf ihr Geständnis folgte zunächst Stille und dann lautes Gelächter. „Keine Sorge, Serena. Wir gehen nachher zusammen einkaufen“, versprach Alex.
Ein Minirock …
Jonas stand unter der kalten Dusche, weil er sich Serena leider nur allzu gut in einem schenkelentblößenden Teil vorstellen konnte – kombiniert mit ihrem lavendelfarbenen BH und diesen sexy Leopardenstilettos.
Er stöhnte verzweifelt auf. Sein Körper stand förmlich in Flammen, ganz egal, wie kalt er das Wasser drehte. Erst dieser Kuss in der Küche, und dann auch noch das hier!
Seine Libido war auch nach dem Duschen so überhitzt, dass er äußerst schlechte Laune hatte, als Serena eine halbe Stunde später an seine Zimmertür klopfte.
„Ich gehe kurz weg“, sagte sie. „Meine Freundin Alex und ich wollen shoppen gehen.“
„Jetzt?“ Jonas warf einen besorgten Blick auf seine Armbanduhr. „Wir müssen spätestens um vier Uhr los. Jameson will, dass wir pünktlich sind, um vorher alles Nötige besprechen zu können.“
„Es wird bestimmt nicht
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