Julia Extra Band 0342
hinzu.
Als Jonas ihr mit dem Blick ins Gästebad folgte, war er sich da jedoch nicht so sicher.
Eine halbe Stunde später stieß Serena fertig angezogen zu Jonas in die Küche.
Leider fand er ihr jetziges Outfit nicht weniger sexy als ihren Schlafanzug. Ihre weiße Rüschenbluse lenkte die Aufmerksamkeit etwas zu sehr auf ihre Brüste. Und ihre Shorts waren kurz genug, um ein Stück ihrer gebräunten Oberschenkel zu zeigen. Sein Atem beschleunigte sich unwillkürlich. „Der Kaffee ist fertig“, sagte er heiser.
Doch falls sein Zustand ihr auffiel, ließ sie sich nichts anmerken. Stattdessen sah sie sich um.
Jonas’ Küche war klein, auch wenn die Glastüren in den Einbauschränken sie etwas größer wirken ließen. Vor dem Fenster gab es gerade genug Platz für einen kleinen Frühstückstresen, von dem aus man einen tollen Blick auf die Stadt hatte.
„Schöne Küche. Tolle Geräte. Kochst du öfter?“
Jonas lachte. „Ich kann noch nicht mal Wasser zum Kochen bringen“, gab er zu.
„Ach.“
„Du bist bestimmt eine begnadete Köchin, oder?“, fragte er.
Serena schüttelte die vom Duschen feuchten Locken. Eine Spur ihrer alten Frechheit kehrte zurück, als sie antwortete: „Falsch getippt. Ich kann zwar backen und natürlich Torten dekorieren, aber mit meinen Fähigkeiten als Köchin ist es nicht weit her.“
„Was? Dann bist du also keine Tofu-Spezialistin?“, neckte er sie.
Sie lächelte. „Ich kann das Zeug nicht ausstehen.“
„Dann müssen wir uns anscheinend öfter mal etwas liefern lassen.“
„Ach, ich weiß nicht. Ein paar Gerichte beherrsche ich schon. Zum Beispiel Omelett.“ Sie ging zum Kühlschrank und öffnete die Tür. „Mal sehen, was wir hier für Zutaten finden.“
Auch wenn es riskant war, stellte Jonas sich neben sie, um gemeinsam mit ihr in den Kühlschrank zu spähen. Serenas Duft nach Seife und Zitrone benebelte ihm die Sinne, als sie Paprika und eine Frühlingszwiebel aus dem Gemüsefach nahm und nach einem Karton Eier griff.
Unwillkürlich meldete sich sein Magen.
„Da ist wohl jemand hungrig“, stellte Serena lachend fest, doch als ihre Blicke sich trafen, wurde sie schlagartig wieder nüchtern.
Offensichtlich hatte er seine Begierde doch nicht so gut verborgen wie gedacht. „Serena …“
Noch bevor er den Satz vollenden konnte, hatte sie bereits einen Bogen um ihn gemacht. „Holst du schon mal die Milch und den geriebenen Käse heraus?“, fragte sie.
Während sie das Gemüse klein hackte und die Eier und die Milch verquirlte, nahm Jonas zwei Teller und Besteck und schenkte Kaffee ein. Von außen betrachtet wirkte diese Szene bestimmt sehr häuslich und harmonisch, aber für Jonas war sie der reinste Albtraum. Er stand kurz vorm Explodieren, als er Serena mit einem Geschirrhandtuch um die Hüften vorm Herd stehen sah. Sie sah einfach zum Anbeißen aus.
Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. „Ich weiß, was du gerade denkst.“
Jonas hätte sich vor Schreck fast an seinem Kaffee verschluckt. „Wirklich?“
„Du findest bestimmt, dass ich zu viel Käse genommen habe, oder?“
„Hm …“
„Ich finde, man kann nie genug Käse essen, das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Außerdem steckt Käse voller Kalzium. Gut für die Knochen.“
Jonas machte sich zwar keine Sorgen um seine Knochen, aber er nickte trotzdem gehorsam. „Kann ich dir irgendwie helfen?“
„Nein, ich habe alles unter Kontrolle.“
Genau in diesem Moment ging der Feuermelder an. Der hohe Piepton durchdrang die morgendliche Stille genauso effektiv wie Serenas Radiowecker vorhin.
Beide rannten gleichzeitig zum Toaster, von dem Qualm aufstieg. Während Serena versuchte, ein Stückchen verbrannten Toast zu befreien, zerrte Jonas ihr das Geschirrhandtuch von den Hüften und wedelte damit wild unter dem Feuermelder herum. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis er endlich ausging.
Danach sahen sie einander an und brachen in lautes Gelächter aus. „Ich gehe mal lieber zurück zu den Eiern, bevor die auch noch anbrennen“, sagte Serena, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte.
Jonas hielt sie am Arm fest, bevor sie sich umdrehen konnte. „Warte, du hast deine Schürze vergessen.“
Anstatt ihr das Geschirrhandtuch einfach nur zu geben, legte er es ihr um die Taille und schob die beiden Enden hinten in das Bündchen ihrer Shorts, ohne die Hände wegzuziehen.
Serena rührte sich nicht vom Fleck und hob langsam den Blick zu ihm.
Im selben Moment senkte Jonas den Kopf.
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