Julia Extra Band 0342
es mit seinen wenigen Brocken Italienisch richtig verstand.
„Man hat mir noch nie ein Ständchen gebracht.“ Jayne rückte noch näher an ihn heran. „Alles ist einfach … vollkommen.“
Genau so hatte er es geplant. Was er nicht hatte planen können, waren die Gefühle, die sie in ihm weckte. Der Duft ihres Shampoos stieg ihm in die Nase. Ihr Körper so dicht an seinem brachte sein Blut in Wallung. Ob sie nach Champagner oder Erdbeeren schmeckte – oder nach einer Mischung aus beidem?
„Ich wünschte, der Abend würde nie zu Ende gehen“, seufzte sie.
Ihm ging es genauso. Um nichts in der Welt hätte er in diesem Moment irgendwo anders sein wollen. Mit keinem anderen Menschen auf der Erde. „Er muss ja auch noch nicht enden.“
Und dabei dachte er durchaus nicht nur an die Nacht, die vor ihm lag.
Mit einem fragenden Ausdruck in den Augen schaute sie ihn an. Sie öffnete die Lippen, als ob sie etwas sagen wollte.
Doch Tristan gab ihr keine Chance. Spontan verschloss er ihren Mund mit seinem.
7. KAPITEL
Süß. Weich. Sexy.
Sie schmeckte nach Schokolade und Champagner und nach noch etwas anderem – sehr warm und sehr weiblich. Sie schmeckte nach Jayne.
Danach hatte er sich gesehnt seit dem Tag, an dem er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Als er die Fotos von ihr und Rich gemacht hatte. Sein Kuss wurde leidenschaftlicher.
Sie erwiderte den Kuss mit dem gleichen Hunger, den er selbst spürte. Unmissverständlich machte sie ihm klar, dass sie das alles genauso wünschte wie er.
Und er wollte noch mehr. Es war ihm egal, dass der Gondoliere hinter ihnen stand. Er zog sie näher an sich, und sie kam ihm bereitwillig entgegen. Ihre Brüste drückten gegen seinen Oberkörper, und sie fuhr ihm mit den Fingern durchs Haar.
Heiß schoss ihm das Blut durch die Adern. Die Welt um ihn herum versank.
Das Herz schlug ihm bis zum Hals, und seine Lust wurde größer. Die Flammen der Leidenschaft drohten ihn zu verbrennen.
Er wollte sie nicht nur. Er brauchte sie. So sehr hatte er sich noch nie nach einer Frau gesehnt.
Irgendwo in seinem Kopf begann ganz leise eine Alarmglocke zu klingeln. Vor seinen geschlossenen Augen flackerten rote Warnlampen.
Der Gondoliere. Sie waren nicht allein.
Tristan löste sich von ihr.
Er betrachtete ihre geröteten Wangen und geschwollenen Lippen. Ihr Atem ging genauso keuchend wie seiner. Sicher loderte das Feuer der Leidenschaft in seinen Augen genauso intensiv wie in ihren.
Gut, dass sie nicht allein waren.
Tristan hatte schließlich nicht vor, eine ernste Affäre zu beginnen. Verwirrt fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. Es sollte doch nur ein unverfänglicher Spaß sein. Hatte er das schon vergessen?
Dabei wäre er mit Jayne am liebsten sofort ins Bett gegangen und hätte sie nie wieder gehen lassen.
Und das war gar nicht unverfänglich. Im Gegenteil!
Um sich von seinen Gedanken abzulenken, griff Tristan zu seiner Kamera und machte weitere Aufnahmen. Er war so vertieft in seine Arbeit, als säße Jayne nicht länger neben ihm.
Sie sah ihn erstaunt an, sagte aber nichts.
Was hätte sie auch sagen können mit dem Gondoliere im Rücken?
Tristan konnte es nicht glauben, dass er Jayne vor den Augen eines Fremden geküsst hatte. Sonst hatte er doch seine Gefühle stets unter Kontrolle.
Die Gondel fuhr in den Hafen.
Nachdem er dem Bootsfahrer ein Trinkgeld gegeben hatte, sprang Tristan auf den Pier und reichte Jayne die Hand. Dieser Mann sollte sie nicht noch einmal anfassen, um ihr zu helfen. Sie griff nach ihm und hielt sich an ihm fest.
Die Berührung ließ ihn erschauern.
Bloß eine chemische Reaktion, versuchte er sich zu beruhigen. Aber der Kuss hatte mehr bewirkt als bloß körperliche Anziehung. Was ihn gleichermaßen verwirrte wie beunruhigte.
Er wollte sich mit Jayne amüsieren. Aber würde ihr auf Dauer eine unverbindliche Freundschaft reichen? Mehr wollte er eigentlich auch nicht, doch nach diesem Kuss – und nach allem, was er inzwischen von Jayne erfahren hatte – zweifelte er erheblich daran.
Bei seiner Hochzeit hatte er nicht die geringste Vorstellung davon, was Emma eigentlich von ihm erwartete.
Dagegen wusste er ganz genau, was Jayne wollte. Was sie brauchte. Und sie verdiente mehr als das, was er zu geben bereit war. Besonders nach allem, was Rich ihr angetan hatte.
Vorsichtig kletterte Jayne aus dem Boot. Als sie festen Boden unter den Füßen hatte, ließ sie seine Hand los.
Schade.
Sie schaute zu Tristan auf. Ihre Gesichter
Weitere Kostenlose Bücher