Julia Extra Band 0342
dir Schluss gemacht hat?“
Julia war die Cheerleaderin ihres Basketballteams gewesen – eine hübsche, unternehmungslustige Blondine, die mit dem gesamten Basketballteam befreundet war. Wahrscheinlich mehr als nur befreundet. Tristan hatte sie längst vergessen. „Das war in der Highschool, Junge.“
Rich betrachtete ihn prüfend. „Du kannst Jayne doch gar nicht leiden.“
„Ich habe sie immer gemocht. Ich habe mich bloß gehütet, die Verlobte meines besten Freundes anzubaggern.“
„Ist es was Ernstes?“
Tristan zögerte mit der Antwort.
„Was rede ich da für Blödsinn“, fuhr Rich fort, ehe Tristan etwas erwidern konnte. „Bei dir ist es doch nie was Ernstes.“
Die Worte trafen ihn wie ein Schlag in die Magengrube, als er sich über ihre Bedeutung klar wurde.
Bei ihm war es nie etwas Ernstes. Er wusste es. Rich wusste es.
Und Jayne wusste es auch.
In der Suite des McKendrick’s drückte Tristan dem Hotelpagen ein paar Dollarnoten in die Hand.
„Vielen Dank, Sir. Lassen Sie mich wissen, wenn Sie noch irgendetwas benötigen.“ Er steckte die Scheine in seine Tasche. „Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt im McKendrick’s.“
Er ging hinaus und zog die Tür hinter sich zu.
Tristan betrachtete die beiden Reisetaschen auf dem Fußboden. Jeder würde sie gleich in sein Schlafzimmer tragen. Nicht gerade eine tolle Lösung, aber immer noch besser, als wenn er für sich und Jayne zwei Einzelzimmer gebucht hätte.
„Das ist ja riesig hier.“ Wie eine Ballerina tänzelte Jayne über den Teppichboden.
Er musste lächeln, als er sie so glücklich und übermütig sah und fest entschlossen, sich zu amüsieren.
Während sie sich übermütig drehte, betrachtete er die Kurven, die sich unter dem Stoff ihres kurzen schwarzen Kleids abzeichneten. Dazu trug sie die passenden Riemchensandalen. Sie sah wirklich unverschämt gut aus – eine junge, hübsche, unbeschwerte Frau. Wie gern hätte er diesen Augenblick mit seiner Kamera festgehalten. Lieber noch hätte er Jayne festgehalten.
Einmal mehr erinnerte er sich daran, dass er sie nicht mit falschen Versprechungen zu irgendetwas überreden wollte, was ihr hinterher leidtat. Er war nicht wie Rich, der ihr einen Heiratsantrag gemacht hatte, nur um sie ins Bett zu bekommen. Abgesehen davon hätte sie Tristan einen solchen Antrag sowieso nicht abgekauft. Sie wusste schließlich nur zu genau, was er von festen Beziehungen hielt.
Sie blieb stehen und sah ihn mit leuchtenden Augen an. Ihre Wangen waren gerötet.
Tristan hatte sie noch nie so strahlend und unternehmungslustig erlebt. Mit den Fingerspitzen fuhr sie über die Rückenlehne eines Sessels. „Ich war noch nie in einer so luxuriösen Suite.“
Tristan schaute sich um. In seinen Augen war es ein ganz normales Zimmer.
„Für dich ist das wahrscheinlich nichts Neues“, fügte sie hinzu.
„Na ja, am Anfang meiner Karriere musste ich oft in billigen Absteigen übernachten.“
Jayne runzelte die Stirn. „Ich dachte, du seist reich.“
„Ich konnte erst mit dreißig über mein Vermögen verfügen“, erklärte er. „Davor war es ziemlich hart für mich. Auch, als ich geheiratet habe. Da musste ich regelrecht kämpfen, um uns beide zu ernähren.“
„Ich hätte nie gedacht, dass du für deinen Lebensunterhalt kämpfen musstest.“
Er lachte. „Musste ich aber.“
Nachdenklich sah sie ihn an.
„Was ist?“, fragte er.
„Nun ja … Je mehr Zeit ich mit dir verbringe, umso mehr stelle ich fest, dass ich kaum etwas von dir weiß.“
„Nach diesem Wochenende wirst du fast alles von mir wissen.“
Jayne schmunzelte. „Das hoffe ich“, erwiderte sie.
Was zum Teufel meinte sie damit? Tristan wurde ganz anders zumute, und er spürte, wie ihm das Blut durch die Adern schoss. Noch nie hatte ihn eine Frau körperlich so angezogen. „Ich möchte auch alles von dir wissen.“
Sie baute sich vor ihm auf. „Ich bin ein offenes Buch.“
„Das gefällt mir“, grinste er. „Und es wird mir noch mehr gefallen, darin zu blättern.“
Sie drehte sich noch einmal um sich selbst, ehe sie in seinen Armen landete und ihn küsste. „Das ist alles, was du fürs Erste kriegst.“
Ehe er den Kuss erwidern und sie in die Arme nehmen konnte, war sie schon wieder weggetänzelt. Ein Duft von Rosen und Erdbeeren blieb ihm in der Nase haften.
Der spitzbübische Blick in ihren Augen verriet ihm, dass sie genau wusste, wie es um ihn stand. Okay, er war ein Mann. Natürlich wollte er mehr.
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