Julia Extra Band 0342
auch nur an ihn dachte. „Tristan tut mir gut. Er hat mich ins Leben zurückgebracht und mir gezeigt, wie man Spaß haben kann.“
„Auf anständige Weise?“, wollte Alex wissen.
„Oder unanständige …“ Serena zwinkerte ihr vielsagend zu.
„Sowohl das eine wie das andre kann sehr amüsant sein“, ergänzte Molly.
Jayne spürte ein Kribbeln am ganzen Körper. Nicht, dass sie etwa … oder dass er wollte … Vergiss es. Tristan wollte es bestimmt. Sie seufzte. „Ihr Mädels habt früher nie so geredet. Liegt das an der Ehe?“
Alex zog die Augenbrauen zusammen. „Ich weiß nicht, ob es grundsätzlich an der Ehe liegt …“
„Es ist wohl eher der Sex“, grinste Serena.
Molly nickte. „Apropos Sex. Du und Tristan …?“
„… haben getrennte Schlafzimmer“, beendete Jayne den Satz für sie. Es versetzte ihr einen Stich ins Herz, als sie an die knisternde Atmosphäre im Hotelzimmer dachte. Er hatte sie küssen wollen. Sie hatte es auch gewollt. Einerseits. Andererseits … nur nichts überstürzen! Auch nicht und gerade nicht mit Tristan.
„Sie übernachten im McKendrick’s“, erklärte Alex. „In einer Suite mit zwei Schlafzimmern. Der Mann hat Geschmack.“
„Natürlich hat er den“, stimmte Molly zu. „Schließlich geht er mit unserer Jayne aus.“
„Aber mehr auch nicht“, betonte Jayne. Sie nahm einen Schluck von ihrem Cocktail. „Spaß zu haben ist eine Sache. Doch sich ernsthaft auf einen Mann einzulassen, der ganz andere Vorstellungen von seiner Zukunft hat als ich, wäre ein großer Fehler. Ich weiß, wovon ich rede.“
Rich schien der perfekte Partner gewesen zu sein – und er hatte sie getäuscht. Tristan täuschte sie nicht – und trotzdem war er wohl nicht der perfekte Partner.
Dennoch konnte Jayne ihn sich sehr gut an ihrer Seite vorstellen.
In seiner Gegenwart fühlte sie sich ausgesprochen wohl. Vielleicht erklärte dies auch, warum sie in der Hotelsuite nur auf ihr Herz und nicht auf ihren Verstand gehört hatte. War sie ihm gegenüber zu offen gewesen? Unvermittelt meldete sich ihr Gewissen.
„Vielleicht war es zu früh, mit Tristan nach Las Vegas zu kommen“, überlegte sie laut. „Ich sollte ein bisschen zurückhaltender sein.“
„Unsinn“, widersprach Serena. „Wäre ich zurückhaltend gewesen, hätte ich Jonas niemals geheiratet“, entgegnete Serena.
Molly klopfte sich auf den Bauch. „Und ich wäre nicht mit Linc zusammen und würde dieses Baby bekommen.“
„Das Gleiche könnte ich von mir und Wyatt behaupten“, ergänzte Alex. „Aber wir sind nicht Jayne.“
„Und Tristan ist nicht wie eure Ehemänner.“ Jayne musste nicht lange überlegen, um genügend Argumente dafür zu finden, dass er nicht der Richtige für sie war. „Ich müsste ja verrückt sein, mich mit einem Mann einzulassen, der sich nicht binden möchte.“
Wenn er das doch bloß wollte!
Sie starrte in ihr Glas.
„Die Tatsache, dass Tristan mehr auf Reisen ist als dein Vater, ist auch nicht gerade hilfreich“, warf Serena ein. Sie wusste, wovon sie sprach: Ihr Vater war ebenfalls beim Militär gewesen.
Jayne nickte. „Tristan reist wirklich viel, aber nach ein paar Wochen oder spätestens Monaten kommt er wieder nach Hause. Bei meinem Vater wusste man das nie.“
Auch deshalb hatten sich ihre Eltern häufig gestritten. Ihre Mutter hatte ihren Vater immer gedrängt, nach Hause zurückzukehren. Und wenn er zu Hause war, konnte er es kaum erwarten, wieder versetzt zu werden. Die Auseinandersetzungen waren heftiger geworden, bis die beiden sich zum Schluss nur noch angeschrien hatten. Eine solche Ehe wäre für Jayne der reinste Horror.
„Ich glaube, Tristan kann es kaum erwarten, wieder zu dir zurückzukehren“, meinte Molly. „Mir ist aufgefallen, dass er dich eben die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen hat. Dabei ist die Bar voll von gut aussehenden Frauen.“
„Uns eingeschlossen“, trompetete Serena.
„Tristan hat mir auch noch keine Veranlassung gegeben, ihm zu misstrauen“, überlegte Jayne. „Rich hat das allerdings auch nicht getan“, fügte sie nach kurzem Nachdenken hinzu.
„Ein Grund mehr, vorsichtig zu sein“, warnte Serena sie. „Liebe hat nichts mit Logik zu tun.“
Molly lachte. „Wie klug wir drei daherreden!“
„Ich werde aufpassen“, versprach Jayne.
„Darauf wollen wir trinken“, sagte Serena lächelnd.
Die vier hoben ihre Gläser.
Jayne saß mit Tristan, ihren drei Freundinnen und deren Männern im Sparkle , dem
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