Julia Extra Band 0342
Aber das konnte warten.
„Das reicht mir auch.“ Er zwinkerte ihr zu. „Fürs Erste.“
„Hast du vergessen? Wir haben getrennte Schlafzimmer.“
„Wie könnte ich? Ich habe die Suite schließlich gebucht.“
„Ich weiß.“
Er sah sie an. Die Atmosphäre knisterte vor erotischer Spannung. Das Begehren in ihrem Blick faszinierte ihn. Schließlich schlug sie die Augen nieder.
Was für eine Frau!
Jayne ging zur Bar und entdeckte den riesigen Obstkorb und die Flasche Wein. „Schau dir das an!“
Tristan hatte nichts bestellt. „Ist eine Nachricht dabei?“
Jayne öffnete den kleinen Umschlag, zog eine Karte heraus und las vor.
Liebe Jayne, lieber Tristan!
Wir wünschen Euch viel Spaß bei Eurem Wochenende im McKendrick’s. Sagt uns Bescheid, wenn Ihr irgendetwas braucht.
Die besten Grüße
Alex und Wyatt
„Wyatt McKendrick ist der Mann meiner Freundin Alex“, erklärte Jayne. „Er hat Alex einen Job angeboten, als wir in Las Vegas waren. Praktisch über Nacht hat sie ihr altes Leben aufgegeben. Und bis heute hat sie es nicht eine Sekunde bereut.“
„Glückskind“, kommentierte Tristan. „Das können nicht viele von sich behaupten.“
„Stimmt. Übrigens bereut keine meiner Freundinnen, was während dieses wilden Wochenendes geschehen ist.“
„Bist du bereit für dein eigenes wildes Wochenende?“, wollte er wissen.
Unternehmungslustig streckte sie das Kinn vor. „Dafür bin ich doch hier. Na sag schon, dass du mich mutig findest!“
Grinsend wiederholte er: „Dass du mich mutig findest.“ Dann ging er zu ihr, ergriff ihre Hand, führte sie zum Mund und küsste ihre Fingerspitzen. Ihre Haut war weich und warm. „Ich sorge dafür, dass du keine Minute bereuen wirst.“
„Das will ich doch hoffen.“
Sein Herz schlug schneller. Er hatte sich wirklich vorgenommen, dafür zu sorgen, dass sie dieses Wochenende niemals vergessen würde. Was immer sie wollte, er würde es tun. Oder … nicht tun.
„Wir sollten uns fertig machen für heute Abend“, sagte sie und entzog ihm ihre Hand. „Welches Zimmer möchtest du haben?“
Dasselbe wie du. „Ist mir egal.“ Er würde sowieso kein Auge schließen, wenn sie in derselben Suite übernachtete wie er – nur durch eine Wand von ihm getrennt.
„Dann nimm du das linke“, schlug sie vor. „Und ich das rechte.“
„So wie du es sagst, klingt es, als würden wir die Beute nach einem Krieg teilen.“
Jayne straffte den Rücken. „Na ja, schließlich müssen wir uns entscheiden. Und ich würde gern wissen, wo ich heute Nacht schlafe.“
„Falls du nicht allein schlafen möchtest …“, begann er.
Entgeistert sah sie ihn an. „Wie kommst du denn darauf?“
„War nur ein Witz“, beeilte er sich zu sagen. „Ich habe keine Ahnung, ob das hier im Wohnzimmer wirklich eine Schlafcouch ist. Auf jeden Fall wäre es neutrales Territorium.“
„Vielleicht solltest du mal nachsehen.“
Jetzt war es an ihm, sie verdattert anzuschauen.
In ihren Augen blitzte es. „Ich mache auch nur Spaß. Ich weiß, dass du ein Ehrenmann bist, der zu seinem Wort steht.“
Ein Ehrenmann.
Tristan wusste nicht, ob er ihre Worte als Kompliment auffassen sollte.
Aber eines wusste er: Er würde nie das sein können, was sie wollte, brauchte, verdiente. Er war nicht der Typ, der ihr ewige Liebe versprechen würde. Dennoch wollte er wenigstens dafür sorgen, dass sie ein unvergessliches Wochenende hatte.
Und zwar mit ihm.
9. KAPITEL
Jayne hob ihr Cocktailglas und prostete ihren Freundinnen zu. Sie hatten sich in einer Bar verabredet, die im Stil der Fünfzigerjahre eingerichtet war.
Alex sah umwerfend aus in ihrem magentaroten Kleid mit den passenden Stöckelschuhen. „Auf die besten Freundinnen in der Welt!“ Molly und Serena schlossen sich dem Trinkspruch an.
Tristans Blitzlicht tauchte den Tisch für den Bruchteil einer Sekunde in grelles Licht. Auf Jaynes Wunsch war er mitgekommen. Sie hatte ihn damit gelockt, ein paar Fotos schießen zu können. Wichtiger war ihr aber, zu erfahren, wie er auf ihre Freundinnen wirkte.
Jetzt machte er einige Aufnahmen, während sie sich unterhielten und ihre Cocktails schlürften. Tristan hatte ihnen die Drinks spendiert; er selbst trank nichts. Obwohl Jayne überglücklich war, endlich ihre Freundinnen wiederzusehen, wanderte ihr Blick immer wieder zu Tristan. Sein kurzärmeliges grünes Hemd hatte er in seine Kakihose gesteckt, und die Lederschuhe waren auf Hochglanz poliert.
Lässig, aber elegant. Wie
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