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Julia Extra Band 0342

Julia Extra Band 0342

Titel: Julia Extra Band 0342 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELISSA MCCLONE SHIRLEY JUMP JACKIE BRAUN MYRNA MACKENZIE
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machte Platz, dann ging sie in die Knie, auf die Höhe der Kleinen.
    „Siehst du den da?“
    Sie deutete auf einen plumpen gelb-braun gestreiften Fisch, der schnell an ihnen vorbeischwamm. „Das ist ein gestreifter Kugelfisch. Wusstest du, dass sie jede Menge Wasser trinken, um sich wie eine Kugel aufblasen zu können?“
    Das Mädchen staunte. „Echt?“
    Molly spähte über ihre Schulter um nachzusehen, ob Linc vielleicht herkommen würde, aber er blieb auf Distanz. Weil er Kinder nicht mochte? Oder weil er sich nicht einmischen wollte?
    „Sie tun das, um andere Tiere abzuschrecken. Siehst du die Stacheln auf seinem Rücken?“ Molly deutete erneut auf den Fisch. „Die werden dann richtig spitz und erschreckend und sagen: ‚Leg dich nicht mit mir an!‘“
    Das kleine Mädchen kicherte. „Der sieht bestimmt lustig aus, wenn er sich aufbläst.“
    „Glaube ich auch. Viele Tiere tun lustige Dinge. Deshalb macht es so viel Spaß, etwas über sie zu lernen.“
    Molly trat zurück und machte Platz für die Mutter des Kindes, die zu ihnen kam. Sie hatte noch einen größeren Sohn dabei, der munter plapperte. Sie lächelte Molly dankbar an.
    „Danke, dass Sie sie vorgelassen haben“, sagte die Frau. „Anna liebt das Aquarium.“
    „Genau wie ich“, sagte Molly und schenkte Anna ein breites Lächeln. „Viel Spaß noch mit den anderen Fischen.“
    „Danke!“ Anna schlenderte davon, ihre Hand in der ihrer Mutter, und erzählte ihr das, was sie gerade über den Kugelfisch gelernt hatte.
    Als Molly zu Linc zurückkam, grinste dieser sie anerkennend an. „Du kannst ja gut mit Kindern umgehen.“
    Sie lachte. „Kinder sind einfach. Sie brauchen nur etwas, das ihr Interesse weckt und für das sie sich begeistern können. Fische, Sport, Essen … Etwas, worüber sie sprechen können. Ab dem Punkt übernehmen dann meistens sie das Reden.“
    Linc schüttelte seinen Kopf. „Du sprichst hier mit jemandem, dessen Alltag darin besteht, mit einem Haufen Anzugträgern Computercodes und Tabellen zu besprechen. Nicht unbedingt Themen, für die Fünfjährige sich interessieren. Außerdem kann ich nicht so gut mit Kindern.“
    „Aber du warst doch selbst mal ein Fünfjähriger. Und du hast sicher mal Zeit mit ihnen verbracht. Mit Nichten? Oder Neffen?“
    „Stimmt.“ Er deutete auf einen Durchgang am anderen Ende des Raumes. „Willst du dir die Haie ansehen?“
    Wieder hatte Lincoln Curtis eine Tür zugeschlagen, und Molly war sich nicht sicher, weshalb. Während sie ihm in den nächsten Raum folgte, startete sie einen neuen Versuch. „Kommst du aus einer großen Familie?“
    „Nein.“
    Nun gut. Eine solch einsilbige Antwort hatte sie nicht erwartet. Sie hatte gehofft, ein Gespräch in Gang zu bringen, nicht etwa, es abzuwürgen. Wie sollte sie den Vater ihres Kindes besser kennenlernen, wenn dieser sich hinter einer Wand verschanzte, kaum dass sie etwas persönlicher wurde?
    Schließlich hatte sie ihn nicht nach seiner Sozialversicherungsnummer gefragt. Sie interessierte sich nur für die grundlegenden Informationen, die Menschen jeden Tag austauschten.
    Nun ja, so einfach würde sie nicht aufgeben.
    „Hast du einen Bruder? Oder eine Schwester? Ich bin ein Einzelkind, aber ich habe mir immer Geschwister gewünscht.“
    „Harry hat gesagt, die Leopardenhai-Ausstellung sei sagenhaft“, sagte Linc stattdessen. „Die ist vielleicht auch nicht so überlaufen. Lass uns mal hinübergehen.“
    Er stieß verärgert den Atem aus, als eine Gruppe größerer Kinder laut rufend ihren Weg kreuzte.
    „Ich bin kein Fan von … derartigen Menschenaufläufen. Diese Kinder müssten längst im Bett sein. Die Eltern heutzutage sind unverantwortlich.“
    Er nahm ihre Hand und eilte im Zickzackkurs durch die Menge.
    „Sicher ist es nicht das, was du aus dem Büro gewohnt bist“, sagte sie. „Aber, glaub mir, wenn du dich länger mit Kindern umgibst, wachsen sie dir ans Herz. Du gewöhnst dich dann an den Lärm, die Unordnung, den Trubel.“
    So wie du dich auch an unseres gewöhnen würdest, wenn du es versuchen würdest. Dein eigenes würdest du lieben, da bin ich mir sicher .
    „Nun, das habe ich in nächster Zukunft nicht vor.“
    Dieser Kommentar traf Molly wie ein Schlag und ihre Schritte wurden langsamer.
    In nächster Zukunft nicht.
    Hieß das, er wollte keine Kinder? Nie? Oder nur jetzt nicht?
    Wie würde er reagieren, wenn er wüsste, dass sie sein Kind in sich trug? Würde er ihr sagen, dass er es wollte? Oder würde

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