Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0342

Julia Extra Band 0342

Titel: Julia Extra Band 0342 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELISSA MCCLONE SHIRLEY JUMP JACKIE BRAUN MYRNA MACKENZIE
Vom Netzwerk:
liebte – der Vater ihrer Kinder – einen frühen Tod gefunden hatte. Weil Linc nicht da gewesen war, um es zu verhindern. Sein Versprechen gebrochen hatte, immer gut auf seinen Bruder aufzupassen.
    Nein, er war weg gewesen, hatte sich amüsiert in einem Urlaub, der mehr wie eine einwöchige Party gewesen war.
    Genau genommen war er zu betrunken gewesen, um ans Telefon zu gehen, als ihn Marcus’ erster Anruf erreichte. Hatte zu viele Bourbons intus gehabt, um die eine Sache zu tun, um die Marcus ihn gebeten hatte …
    Bei einer Konferenzschaltung einzuspringen, sodass Marcus zum Arzt gehen konnte.
    „Ich fühl mich nicht gut, Linc. Ja, ja, ich weiß. Ich kann deinen Vortrag jetzt schon hören.“ Marcus lachte kurz auf. „Aber ohne dich in meiner Nähe, der dafür sorgt, dass ich den Überblick behalte, lass ich mich zu leicht vom Spaßprojekt des Tages ablenken.“
    Er hatte innegehalten, erschöpft.
    „Ich fühle mich grad nur nicht so ganz wie ich selbst.“
    Er hatte geflucht, stand offensichtlich unter Schmerzen.
    „Jedenfalls, äh, würde ich dich bitten, mir einen Gefallen zu tun und dieses Meeting zu übernehmen, okay? Und danach gehst du zurück in den Urlaub.“
    Linc hatte nicht abgehoben. Stattdessen war er eine Stunde später aufgewacht und hatte die Sprachnachricht abgehört.
    Zu spät.
    Und seit jenem Tag hatte er versucht, seinen Fehler wiedergutzumachen.
    Das Taxi hielt vor den Hamilton Towers.
    Linc stieg aus und hielt Molly die Tür auf. Als sie an ihm vorbeiging, roch er den Duft ihres Parfüms und der Entschluss, den er gerade eben getroffen hatte, begann ein wenig zur bröckeln.
    „Danke“, sagte sie. „Das Aquarium hat mir wirklich gut gefallen.“
    „Nichts zu danken.“
    Sie betraten das Gebäude gemeinsam und gingen dorthin zurück, wo sie nur wenig vorher begonnen hatten – zu den Aufzügen. Und zu den beiden Alternativen, die diese boten: Sollte er Molly alleine in ihr Apartment gehen lassen oder sie in sein Penthouse einladen?
    Linc verzichtete auf die Einladung.
    Kaum hatten sie die Aufzugkabine betreten, wandte er sich zu ihr um.
    „Übrigens finde ich nicht, dass die Nacht, in der wir uns kennengelernt haben, ein Fehler gewesen ist.“
    Sie schürzte überrascht ihren Mund.
    „Findest … du nicht?“
    „Dich in dieser Nacht zu küssen, das war … großartig. Fantastisch. Etwas, das ich ohne Zögern jederzeit wiederholen würde. Wenn …“ Er atmete aus.
    „Wenn was?“
    „Wenn mein Leben ein anderes wäre.“
    „Was soll das heißen?“
    Jetzt hatte er etwas angerührt, das er besser unangetastet gelassen hätte.
    „Nur, dass ich kein Familienmensch bin.“
    „Und wer behauptet, dass ich das bin? Oder hast du einfach angenommen, dass du alles über mich weißt, was es zu wissen gibt?“ Trotzig hob sie eine Augenbraue, dann lehnte sie sich gegen die Wand des Fahrstuhls, die Arme über der Brust verschränkt.
    „Also, was ist mit ihm geschehen?“
    „Ihm? Wen meinst du …?“
    „Den Jungen, der mit seinem Chemiebaukasten fast die Nachbarschaft in die Luft gejagt hat. Denn der Linc heute …“
    Sie stieß sich von der Wand ab, kam unmittelbar vor ihm zum Stehen und zog an seiner Krawatte. Diese verwegene, aggressive Aktion ließ sein Herz schneller schlagen.
    „Dieser Linc denkt nur an die Arbeit und nie ans Vergnügen.“
    „Oh, ich vergnüge mich schon“, sagte er. Seine Stimme klang tief, fast wie ein Knurren, und seine Erinnerungen gingen zurück zu ihrer wilden gemeinsamen Nacht.
    Alles in ihm schrie danach, sie zu küssen, sie in seine Arme zu nehmen und all das zu wiederholen.
    Denn er wusste, wie sie sich in seinen Armen anfühlte, wie zart ihre Haut war. Er kannte die zarten Laute, die sie von sich gab, wenn sie glücklich war. Und er wusste, wie sie sich danach an ihn schmiegen würde.
    Er wusste all das, und so falsch es auch war, er wollte diese Nacht wiederholen.
    Unbedingt. Trotz allem, was dagegen sprach.
    „Gut“, sagte sie und ein geheimnisvolles Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Denn ich nehme dich beim Wort. Und zwar bald.“
    Die Aufzugtür öffnete sich auf Mollys Etage. Sie schlüpfte hinaus und ließ ihn betroffen zurück. Er fragte sich, ob er ihr nachgehen sollte. Stattdessen sah er ihr nach, bis sie verschwunden war, dann wartete er darauf, dass sich die Tür wieder schloss. In wenigen Augenblicken würde er wieder im obersten Stock sein, in seinem Penthouse. Allein.
    Und er würde sich zum zehntausendsten Mal

Weitere Kostenlose Bücher