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Julia Extra Band 0342

Julia Extra Band 0342

Titel: Julia Extra Band 0342 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELISSA MCCLONE SHIRLEY JUMP JACKIE BRAUN MYRNA MACKENZIE
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er einfach davonlaufen?
    Ihre Finger spreizten sich über ihrem noch flachen Bauch und ihr wurde klar, dass sie nicht bereit war, die Antwort darauf zu erfahren. Noch nicht.
    Sie traten aus der Enge des Hauptausstellungsraumes in einen kleinen dunkleren Raum mit einem einzigen großen Aquarium, das von einem Rahmen mit Leopardenmuster eingefasst wurde.
    Inmitten des Haifischbeckens saß eine Leopardenstatue als übergroßes Zierelement.
    Linc schmunzelte.
    „Wenn es darum geht, Ausstellungen humorvoll zu gestalten, macht Harry niemand etwas vor.“
    Offensichtlich würde sie bei Linc nichts erreichen, nicht wenn es um persönliche Themen ging. Entweder wollte er sich nicht öffnen, weil das Aquarium so überfüllt war oder – was viel wahrscheinlicher war – er wollte sich ihr gegenüber nicht öffnen.
    Denn das würde bedeuten, eine Beziehung in Angriff zu nehmen. Und er hatte bereits vor zwei Monaten deutlich gemacht, dass er daran nicht interessiert war.
    Damals war sie froh darüber gewesen.
    Heute – eher weniger.
    Wegen des Babys, sagte sie sich selbst. Nur wegen des Babys.
    „Ein interessantes Detail über Leopardenhaie“, sagte Molly mit ironischem Unterton und trat einige Schritte näher an das Aquarium heran.
    „Sie jagen eigentlich nicht, aber Wissenschaftler haben einige Paare dabei beobachtet, wie sie einem Fischschwarm entgegengeschwommen sind. Jeder Hai übernimmt dabei eine Seite des Schwarms, öffnet lediglich das Maul und frisst sich nach Herzenslust satt.“ Sie wandte sich zu Linc und lächelte. „Wenig Anstrengung, sehr großer Nutzen.“
    „Die Fische schnallen das nicht?“
    Ihre Finger wanderten über das Glas. „Dieses Schwarmverhalten ist ihnen von der Natur vorgegeben. Folge dem Anführer … geradewegs in das Maul des Hais.“
    Er schmunzelte. „Klingt sehr nach unserer Geschäftswelt.“ Sie beobachtete die Haie und dachte über die Welt nach, in der Linc zu Hause war.
    War sie der Grund, warum er so verschlossen war, wenn es um Kinder ging?
    Oder war es etwas anderes? War in seiner Vergangenheit etwas passiert?
    „Diese Welt ist so anders als meine Lehrtätigkeit in der Vorschule.“
    „Nun, jetzt bist du mitten in der amerikanischen Geschäftswelt.“
    Eine ganze Weile lang sagte er gar nichts mehr, sah sie nur an. Ihr wurde unwohl unter seinem neugierigen Blick, überzeugt davon, dass er jedes ihrer Geheimnisse an ihrem Gesicht ablas.
    Dann ertönte Harrys Stimme aus dem Lautsprecher und gab bekannt, dass sie gleich schließen würden. Der Raum leerte sich allmählich.
    „Immerhin habe ich hier auch etwas gelernt, so wie die Kleine vorhin“, sagte Linc leise.
    Sie waren jetzt allein. Das einzige Geräusch kam von dem gedämpften Blubbern des Wassers in den Aquarien. Blaues Licht breitete sich auf Lincs Gesichtszügen aus, ließ ihn düsterer, mysteriöser erscheinen und gab seinen Augen eine geheimnisvolle Note.
    Molly stockte bei seiner Bemerkung der Atem. „Was meinst du damit?“
    Er trat einen Schritt auf sie zu. „Warum bist du wirklich nach Las Vegas gekommen, Molly Hunter?“
    Sie hob den Blick, um ihm direkt ins Gesicht zu sehen. Öffnete den Mund, um ihm die Wahrheit zu sagen. Schloss ihn wieder, außerstande, die Worte über ihre Lippen zu bringen.
    „Weil wir noch einige Dinge zu klären haben?“ Seine Stimme klang tief und dunkel.
    Er streckte die Hand aus, ergriff eine Strähne ihres Haars, ließ sie langsam durch seine Finger gleiten.
    „Das stimmt doch – meinst du nicht?“
    Sie nickte, wie berauscht und erneut in seinem Zauber gefangen.
    Ihr Atem stockte, ihr Herz raste und sie wartete. Ihr Blick war in seinem gefangen. Wartend. Hoffend. Voller Sehnsucht.
    Er senkte seinen Mund zu ihrem herab, langsam, so schrecklich langsam, und sie konnte dabei in die Zukunft blicken. Lincoln Curtis würde sie küssen. Und sie würde dasselbe tun, was sie vor zwei Monaten getan hatte.
    Ihm verfallen.
    Und den größten Fehler ihres Lebens begehen.
    Zum zweiten Mal.

5. KAPITEL
    „Ich sollte besser gehen“, sagte Molly und wich zurück, bevor ihre Lippen sich trafen. Bevor Linc sie küssen konnte. Bevor irgendetwas passieren konnte.
    Wenn es etwas gab, das ausdrücken konnte, wie sie zu ihm stand, dann waren es diese vier Worte. Einen Moment lang hatte er …
    Er hatte gedacht, dass sie an ihm interessiert war. Offensichtlich hatte er das falsch interpretiert.
    „Natürlich. Wir haben morgen beide einen langen Tag vor uns.“
    Eigentlich sollte er froh

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