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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMMA DARCY SHIRLEY JUMP MICHELLE REID KIM LAWRENCE
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über ein warmes Gelb bis zu einem leuchtenden Rot changierte. Die Stützpfeiler in der Mitte waren in den Farben des Regenbogens gestrichen. An der einen Stirnwand befand sich ein Basketballkorb, an der gegenüberliegenden Seite eine Dartscheibe. Außerdem gab es ein gemütliches über und über mit farbenfrohen Kissen bedecktes Sofa und links und rechts davon originelle Beistelltischchen. Das eine in Form eines Obers, der ein Tablett in Händen hielt, das andere in Gestalt eines Hundes mit einer Zeitung im Maul.
    „Wenn ich ein Büro wie dieses hätte, wären vielleicht auch meine Mitarbeiter etwas inspirierter. Onkel Harrys Büro ist ja eher etwas … äh … gediegen konservativ.“
    „Onkel Harry?“, fragte Daphne, die schon die Tür aufhielt. Aus den Augenwinkeln sah sie gerade noch, wie Reilly das Victoryzeichen machte.
    „Er hat mir die Firma vererbt. Er hat sich so gut wie nie in seinem Büro aufgehalten, deshalb hat es ihn vermutlich nicht gestört, wie langweilig und dunkel es ist. Ehrlich gesagt verbrachte er seine Zeit lieber auf der Bühne … als Komiker.“
    „Wirklich?“
    „Den Sinn für Humor habe ich von ihm. Und Sie können mir glauben, er war ein fantastischer Babysitter.“
    „Das erklärt ja dann so einiges … zum Beispiel die geschäftliche Situation.“
    „Und mich als Erben einzusetzen hat die Situation nicht wirklich verbessert.“ Carter drückte auf den Fahrstuhlknopf und trat dann höflich zurück, um Daphne den Vortritt zu lassen.
    Sie warf ihm einen überraschten Blick zu. „Meinen Sie nicht, er hätte gerade Sie ausgesucht, weil er davon überzeugt war, Sie wären der Richtige?“
    „Lassen Sie es mich so formulieren: Onkel Harry würde eher eine Firma in den Ruin treiben, als auf einen Gag zu verzichten … auch über das Grab hinaus.“
    Der altersschwache Fahrstuhl ratterte die fünf Stockwerke hinunter, und sie traten auf die Straße. Aus Frankie’s Deli im Erdgeschoss des Gebäudes drangen köstliche Gerüche.
    „Das Essen hier ist köstlich, aber für unsere Zwecke sollten wir uns ein ruhigeres Lokal suchen“, meinte Daphne.
    Am besten mein Apartment, dachte Carter. Sofort rief er sich selbst zur Ordnung … jetzt waren andere Themen wichtig. Er musste Daphne strikt in ihrer Eigenschaft als Geschäftsfrau betrachten, sonst nichts.
    Aber wenn er sie so ansah … Sein Blick glitt über ihre schlanken, wohlgeformten Beine, wanderte bewundernd über das nachtblaue Designerkostüm und verweilte auf ihrem herzförmigen Gesicht.
    „Mr Matthews! Ich habe Sie etwas gefragt! Schon zweimal!“
    „Sorry, ich war gerade in Gedanken versunken.“
    „Ich habe Sie gefragt, was Sie von Italienisch halten!“
    Italienisch, Französisch … Hauptsache mit Ihnen!
    Diesen Gedanken behielt Carter jedoch geflissentlich für sich. Er riss sich zusammen, richtete seinen Krawattenknoten, zupfte die Hemdmanschetten zurecht – kurz, er bemühte sich um Contenance. Wenn er die Kontrolle behielt, fühlte er sich am wohlsten. „Italienisch wäre fantastisch. Gehen wir ins …“
    „Lombardo?“, fragten sie wie aus einem Mund.
    „Zwei Seelen – ein Gedanke!“
    „Wahrscheinlich, weil das Lombardo das einzige anständige Restaurant hier in der City von Lawford ist“, erstickte Daphne jede Andeutung von Seelenverwandtschaft im Keim.
    Soll mir recht sein, dachte Carter. Es geht hier ums Geschäft – nur ums Geschäft. Beziehungen sind nicht meine Stärke – ebenso wenig wie Spielzeug, das sich totstellt oder putzt.
    Was seine Schwäche war, erkannte er jedoch jetzt: Daphne Williams.

4. KAPITEL
    Daphne war froh über die Atempause, die durch die Bestellung im Restaurant entstand. Ihre Hormone spielten verrückt, und ihre Absicht, Carter Matthews lediglich als Geschäftspartner zu betrachten, geriet ernstlich ins Wanken. Der Geist war zwar willig, aber das Fleisch schwach. Ein Blick auf ihr Gegenüber, und sie erkannte, dass diese Redewendung bei ihr ins Schwarze traf.
    „Ich bin absolut von Ihnen fasziniert“, gestand Carter, während der Ober sich mit den Vorspeisentellern, die beide restlos geleert hatten, entfernte.
    „Wirklich? Warum denn?“, fragte sie atemlos, nachdem sie sich gerade eingeredet hatte, ganz cool zu sein.
    „Sie sind eine erfolgreiche Geschäftsfrau … und Sie wirken so souverän. Ich hingegen habe das Gefühl, völlig überfordert zu sein und im Chaos zu versinken.“
    „Ich verrate Ihnen ein Geheimnis: Mit der Zeit wird es einfacher. Im ersten Jahr

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