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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMMA DARCY SHIRLEY JUMP MICHELLE REID KIM LAWRENCE
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hatte das Gefühl, als überschreite er eine Schwelle – die Schwelle zu einer unbekannten Welt. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte eine Frau derart intensive Gefühle in ihm wachgerufen.
    Plötzlich meldete sich sein Verstand wieder. „Entschuldigen Sie. Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist.“
    „Ich … ich auch nicht“, murmelte Daphne.
    Sie sah aus wie eine Prinzessin, die gerade wachgeküsst worden war. Carter hätte sie am liebsten sofort wieder in die Arme genommen.
    Die Hoffnung, nach einem Kuss von ihr würde er nicht mehr ständig an sie denken müssen, war gründlich fehlgeschlagen. Jetzt sehnte er sich noch stärker nach ihr.
    „Genau aus diesem Grund können wir nicht zusammenarbeiten.“ Sie biss sich auf die Lippen.
    „Die viel zitierten Komplikationen, nicht wahr?“
    „Richtig. Und Sie, Mr Matthews, sind ein Garant dafür.“ Abrupt drehte Daphne sich um und ging.
    Carter kehrte in sein Büro zurück. Er gab sich geschlagen … der Versuch, Daphne Williams zu engagieren, war gescheitert.
    Erstens: Er hatte sie geküsst.
    Zweitens: Er hatte diesen Kuss unglaublich genossen.
    Und drittens würde er bei dem Versuch, sie zu einer Zusammenarbeit zu überreden, nicht überzeugend wirken können, weil er an nichts anderes denken würde … als sie wieder zu küssen.
    Er wünschte sich, sie näher kennenzulernen. Wollte ihr Lächeln sehen, die Begeisterung, die ihre Augen zum Leuchten brachte, ihre geröteten Wangen, wenn sie von ihrem Projekt sprach.
    Gleichzeitig wusste Carter natürlich, dass er sich eigentlich jetzt auf die Firma konzentrieren sollte – und Daphne war eindeutig eine Ablenkung.
    „Mr Matthews, Sie brauchen mich gar nicht.“ Pearl Jenkins, seine Assistentin, ging mit ihm die Einnahmen des Quartals durch.
    „Pearl, ich brauche Sie nötiger als meinen rechten Arm.“
    Pearl sah in missbilligend an. Diese Frau wirkte in ihrem streng geschnittenen Kostüm und mit den zu einem Knoten gesteckten grauen Haaren wie ein General auf dem Schlachtfeld der Bilanzen.
    „Was ich meinte: Sie brauchen nicht mich, Sie brauchen ein Wunder. Die helfende Hand Ihres Schutzengels und ein paar Zaubersprüche würden auch nicht schaden.“
    „So schlimm?“
    „Sind Sie mit dem Schicksal der Titanic vertraut?“
    Carter nickte.
    „Deren Schicksal war sozusagen ein Happy End, verglichen mit dem, was TweedleDeeToys erwartet.“ Pearl setzte ihre Lesebrille auf und las Zahlen und Summen vor … alle mit einem dicken Minuszeichen versehen.
    Carter war zumute, als würde ihm das Herz in die Kniekehlen rutschen. Der Ernst der Lage war ihm ja bewusst, aber dass es so schlimm stand … „Wahrscheinlich haben Sie auch schon die Prognose für das nächste Quartal erstellt?“
    Pearl nickte und reichte ihm die Unterlagen. „Ich hoffe, Sie mögen die Farbe Rot.“
    Das Klingeln des Telefons unterbrach sie.
    „Sally, was gibt es?“
    „Mr Matthews“, erklang die Stimme der Sekretärin. „Ihr Vater ist hier und wünscht, Sie zu sprechen.“
    „Vielen Dank, Sally. Bitten Sie meinen Vater herein.“
    Das hatte ihm noch gefehlt! Sein Vater war sozusagen die Krönung dieses furchtbaren Tages.
    Pearl sammelte ihre Unterlagen ein, warf Carter einen mitfühlenden Blick zu und verließ das Büro. Jonathon Matthews und sie gaben sich die Klinke in die Hand. Automatisch prüfte Carter den Sitz seines Krawattenknotens. Was tue ich denn da, schalt er sich, als ihm diese Geste bewusst wurde. Immerhin war er fast vierzig, da sollte es ihm eigentlich gleichgültig sein, was sein Vater von seiner Aufmachung hielt. Leider war das nicht der Fall, wie er sich widerstrebend eingestand.
    „Carter“, grüßte Jonathon knapp. Er war eine imposante Erscheinung. Der dunkelblaue Nadelstreifenanzug und die auf Hochglanz polierten Schuhe trugen zu der Aura der Autorität bei, die ihn umgab. „Verdammt noch mal, bist du dir überhaupt darüber im Klaren, was du gerade tust?“
    „Ich bemühe mich, ein Unternehmen zu führen“, erwiderte Carter lakonisch. „Ich habe ein Büro, den Chefanzug und sogar ein Namensschild an der Tür. Das bedeutet: Ich bin der Boss.“
    Sein Vater schnaubte unwillig und setzte sich Carter gegenüber. Sogar im Sitzen wirkte er Ehrfurcht gebietend.
    „Wie ich höre, bist du eher dabei, das Unternehmen zu ruinieren.“
    Carter sah ihn stumm an.
    „Jetzt hör mir mal gut zu. Ich kenne dich in- und auswendig. Für dich ist das Ganze hier nur ein Riesenspaß, dein neues Spielzeug.“ Jonathon

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