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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
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ist?“, wunderte sich Laura.
    „Nein, er hat den Mädchennamen seiner Mutter angenommen. Wenn ich gewusst hätte, dass sie verwandt waren, hätte ich ihn wohl kaum eingestellt.“
    „Wie lange hat er in deiner Firma gearbeitet?“
    „Sechs Jahre! Sechs Jahre lang hat er in meinen Unterlagen geschnüffelt, um mich fertigzumachen!“
    Ein Mann mit einer Mission. Wie James Bond.
    Ihr Instinkt hatte sie also von Anfang an nicht getäuscht. Aber sie hatte nicht darauf hören wollen.
    „Und? Hättest du die Firma seines Vaters retten können“, fragte sie, weil sie wissen musste, ob es Jake um Gerechtigkeit oder nur um persönliche Rache ging.
    „Dem Mann war alles über den Kopf gewachsen“, zischte ihr Vater. „Sogar mit fremder Hilfe hätte er nichts mehr retten können. Seine Frau hatte Krebs und lag im Sterben. Es war dumm von ihm, dass er die Firma nicht aufgeben wollte.“
    Hätte damals vielleicht doch noch eine Chance für Jakes Vater bestanden? Vielleicht hatte ihr Vater ihn nur zur Aufgabe der Firma getrieben, um als Insolvenzverwalter einen Gewinn aus dem Zwangsverkauf herauszuschlagen.
    Wie sah die Wahrheit aus?
    Von ihrem Vater würde sie gewiss keine ehrliche Antwort bekommen.
    Jake musste damals eine schlimme Zeit durchgemacht haben. Seine Mutter kämpfte vergeblich gegen den Krebs, sein Vater wurde in den Ruin getrieben und erlag dann einem Herzinfarkt. Er hatte beide Eltern zu Grabe tragen müssen, während alles um ihn herum verkauft wurde. Bereits am ersten Tag im Garten hatte sie die Traurigkeit in ihm gespürt, hatte sie in seinem Gesicht gesehen, in seiner Stimme gehört.
    Damals hatte er ihr die traumatischen Folgen einer Insolvenz geschildert, aber sie hatte nicht geahnt, wie sehr er selbst darunter gelitten hatte und wie sehr sie darin verstrickt war, nur weil sie die Tochter ihres Vaters war.
    Die schneidende Stimme ihres Vaters riss sie aus ihren Gedanken. „Wage es ja nicht, dich auf seine Seite zu stellen, Laura! Sonst hast du die längste Zeit in diesem Haus gewohnt! Er hat dich benutzt, um mich vorzuführen. Schließlich habe ich euch miteinander bekannt gemacht.“
    Hatte Jake nur deshalb die Affäre mit ihr begonnen? Vor Schmerz zog sich ihr Herz zusammen. Er hatte bestimmt, wo und wann sie sich trafen. War es ihm eine Genugtuung gewesen, sie nach Lust und Laune besitzen zu können?
    „Was zwischen uns war, ist aus und vorbei“, sagte sie leise.
    „Das will ich dir auch geraten haben!“ Das war eine unverhohlene Drohung. „Wenn er sich noch einmal bei dir meldet …“
    „Das wird er nicht“, entgegnete Laura. Er hatte ihr am Sonntag Lebewohl gesagt. Es schnürte ihr die Kehle zu, denn sie hatte ihn von ganzem Herzen geliebt. Die Vorstellung, dass er sie benutzt hatte, um ihrem Vater das Messer weiter in die Brust zu treiben, erschütterte sie.
    „Sollte ich herausfinden, dass ihr je wieder in Kontakt tretet, wirst du dafür bezahlen! Hast du mich verstanden?“
    „Verstanden.“ Laura fühlte sich benommen.
    „Mir geht es nicht gut“, unterbrach ihre Mutter sie mit zitternder Stimme. „Begleitest du mich zu meinem Zimmer, Laura?“
    „Gern.“ Sie stand auf und reichte ihrer Mutter den Arm.
    „Wie immer läufst du davon, Alicia“, fauchte ihr Vater. „Die Schande wird uns noch monatelang nachhängen. Da gibt es kein Entrinnen.“
    „Es ist nur der Schock, Dad“, gab Laura zurück. „Mum muss sich erholen.“
    „Erholen! Ich werde mich nie davon erholen. Niemals! Der Mistkerl hat mich ruiniert!“
    Vermutlich zu recht, dachte sie. Jake musste genügend Beweise gesammelt haben, um eine einstweilige Verfügung gegen ihren Vater zu erwirken.
    Sie brachte ihre Mutter die Treppe hinauf und half ihr ins Bett. „Es ist nicht deine Schuld, Mum“, sagte sie sanft.
    Die blauen Augen ihrer Mutter sahen sie ängstlich an. „Ich ertrage es nicht, wenn dein Vater jeden Tag zu Hause ist.“
    „Das musst du auch nicht. Eddie nimmt dich bestimmt bei sich auf“, beruhigte Laura sie.
    Ihre Mutter schüttelte den Kopf. „Dein Vater würde mich niemals gehen lassen. Er würde etwas … unternehmen.“
    Gegen die Angst ihrer Mutter war sie schon immer machtlos gewesen, da half auch kein gutes Zureden. „Ich glaube nicht, dass Dad viel Zeit zu Hause verbringen wird. Er wird alle Hebel in Bewegung setzen, um sich gegen das Urteil aufzulehnen.“
    „Du hast recht. Und es tut mir leid, dass Jake …“
    „Wir wollen jetzt nicht von ihm reden. Versuche zu schlafen.“
    Sie

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