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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
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seine Arme zu werfen. Zuerst müssen wir uns unterhalten, dachte sie. Aber wenn er sie gleich in seine Arme schließen würde …
    Er tat es nicht, lächelte sie noch nicht einmal an. Als er vor ihr stand, nahm er ihre Hände und drückte sie, als wollte er damit jede andere Berührung im Keim ersticken.
    „Ich wollte dir nicht wehtun“, begann er. „Ich hatte gedacht, wir könnten unsere Leidenschaft gemeinsam auskosten. Das hatte nichts mit deinem Vater zu tun. Es ging mir nur um dich. Für mich warst du die Frau, mit der ich zusammen sein wollte, nicht die Tochter deines Vaters.“
    In seiner Stimme lag Aufrichtigkeit, in seinen Augen stand der Wunsch geschrieben, sie von seinen Worten zu überzeugen. Und Laura glaubte, dass er die Wahrheit sagte. Sie wollte es glauben.
    „Du hättest mir sagen sollen, was du planst“, erwiderte sie. „Es wäre nicht so schlimm gewesen, wenn du es mir vorher erzählt hättest.“
    „Ich wollte unsere letzte gemeinsame Nacht nicht verderben, indem ich deinen Vater und meine Familie mit ins Spiel bringe“, erklärte er bitter. „Außerdem hätte sich dadurch nichts an meinen Plänen geändert.“
    „Aber ich wäre vorbereitet gewesen.“
    „Das sehe ich jetzt ein. Und es tut mir leid. Aber was wir miteinander erlebt haben, war nicht das echte Leben.“ Er drückte ihre Hand. „Du musst es vergessen und nach vorn schauen.“
    „Das will ich aber nicht. Es war zu schön, um es zu beenden. Das musst du doch auch spüren.“
    Jake schüttelte brüsk den Kopf. „Es geht nicht anders. Dein Vater würde es herausfinden, und dann wäre es für dich und deine Mutter bald noch schlimmer. Du hast gesagt, dass sie dich braucht. Außerdem musst du noch deinen Abschluss machen. Für dich steht zu viel auf dem Spiel.“
    Wenn ihr Vater ihn beschatten ließ, war es wirklich zu gefährlich. Die Spannungen zu Hause waren jetzt schon unerträglich. Dennoch wollte sie auf gar keinen Fall auf Jake verzichten. Alles in ihr sträubte sich dagegen.
    „Und wenn dies alles überstanden ist? Können wir dann noch einmal von vorn anfangen?“
    „Das Korruptionsverfahren gegen deinen Vater kann sich über Jahre hinziehen“, antwortete er traurig.
    „Ist er schuldig?“
    „Daran besteht kein Zweifel.“
    „Wird er ins Gefängnis müssen?“
    „Er wird mit Sicherheit aus dem Berufsverband ausgeschlossen. Weitere Schritte wird es wahrscheinlich nicht nach sich ziehen.“
    Dann gab es für ihre Mutter kein Entrinnen. Es sei, denn …
    „Wenn ich meinen Abschluss mache und einen gut bezahlten Job finde, werde ich endlich auf eigenen Füßen stehen. Vielleicht kann ich meine Mutter dann überreden, bei mir zu wohnen. Dann sind wir völlig unabhängig von meinem Vater.“
    „Vielleicht …“, sagte er, aber in seinen Augen standen Zweifel.
    „Willst du denn, dass wir uns nie wiedersehen, Jake?“
    „Nein. Aber ehrlich gesagt sehe ich keinen anderen Weg.“
    „Du hast meine Handynummer. Du könntest mich von Zeit zu Zeit anrufen und dich nach mir erkundigen“, schlug sie verzweifelt vor.
    Stumm wandte Jake den Blick von ihrem Gesicht und sah zu ihren Händen, die in seinen lagen. Nach langem Schweigen sagte er leise: „Du musst mich vergessen, Laura. Du wirst einen anderen kennenlernen, der dir das Leben nicht noch schwerer machen wird.“
    „Es wird keinen anderen für mich geben“, entgegnete sie finster. Jede Faser ihres Körpers wollte um ihre Liebe kämpfen.
    Nach einem tiefen Atemzug flüsterte er: „Für mich wird es auch keine andere geben.“ Dann richtete er sich kerzengerade auf und sah ihr direkt in die Augen. „Ich werde dich nicht von Zeit zu Zeit anrufen. Aber wenn ich mit deinem Vater fertig bin, melde ich mich bei dir und wir sehen, was wir dann noch füreinander empfinden.“
    Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte, gegen die wilde Entschlossenheit in seinem Blick anzugehen. „Versprich mir, dass du es tust. Was auch immer geschehen mag, versprich mir, dass wir uns wiedersehen.“
    „Das verspreche ich.“ Er beugte sich zu ihr und küsste sie auf die Stirn. „Du musst stark bleiben, Laura.“
    Bevor sie etwas sagen konnte, stand er auf und ging. Laura sah ihm hinterher, und mit jedem Schritt wuchs die Distanz zwischen ihnen.
    Aber er hatte versprochen, dass sie sich wiedersehen würden.
    Vielleicht würde es Jahre dauern, aber sie wusste, dass die Zeit ihrer Liebe nichts anhaben konnte.
    Währenddessen wollte sie nicht untätig sein. Sie würde ihren Abschluss

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