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Julia Extra Band 0347

Julia Extra Band 0347

Titel: Julia Extra Band 0347 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Carol Marinelli , Fiona Harper , Catherine George
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ich dir … Ich habe dir mein Café nicht verkauft, damit du Grace in irgendeiner Weise verletzt.“
    Als Noah nachmittags zurückkam, fand er eine Nachricht von Grace, dass sie spazieren gegangen sei. Das tat sie häufig in letzter Zeit. Offenbar mied sie seine Nähe. Er warf sein Jackett aufs Sofa und ging ins Arbeitszimmer, wo er einen dicken Notizblock aus der Schreibtischschublade zog.
    Es wurde Zeit, all die wilden Gedanken, die in seinem Kopf herumschwirrten, festzuhalten. Sobald er sie niedergeschrieben hatte, würden sie vielleicht einen Sinn ergeben.
    Er starrte auf das leere weiße Papier vor ihm. Es hatte absichtlich keine Linien oder Kästchen, damit seine Gedanken ungehindert fließen konnten. Bald würde die Seite voll von Wörtern, halben Sätzen, Kästen und Pfeilen sein. Dann würde er sich zurücklehnen und das Blatt so lange anstarren, bis er eine Struktur darin fand.
    Doch das Papier blieb leer.
    Die Erkenntnis, dass er inzwischen mehr Gefühle als die vertrauten Eingebungen hatte, war ein ziemlicher Durchbruch für ihn gewesen. Aber diese Emotionen in Worte zu verwandeln, lag immer noch außerhalb seiner Möglichkeiten. Sein Leben bestritt er damit, aus dem Nichts heraus etwas zu erschaffen. Worte waren dabei sein einziges Werkzeug. Warum konnte er diese Fähigkeit nicht auf sich selbst anwenden?
    Er schrieb seinen Namen in die Mitte des Blattes und zeichnete einen Kasten drum herum. Normalerweise kamen ihm dann die Gedanken, und zwar so schnell, dass er oft mit dem Schreiben gar nicht hinterher kam.
    Der Moment des Wartens zog sich immer mehr in die Länge. Was wäre, wenn es dieses Mal nicht funktionierte?
    Langsam setzte sich der Stift in Bewegung.
    So wie er es mit Karl getan hatte, begann er auch mit seiner eigenen Vergangenheit. Doch anstatt eine Entwicklung nachzuzeichnen, um die gegenwärtige Figur zu verstehen, konzentrierte er sich auf das Wesentliche. Wie mit einem Skalpell legte er Schicht für Schicht frei, bis er sehen konnte, warum er so geworden war wie er heute war.
    Er sah seine Eltern vor sich – Menschen, die jegliche Gefühlsäußerung verabscheuten und in stoischem Gleichmut lebten. Und er sah den kleinen Noah, der so verzweifelt versuchte, ihre Anerkennung zu finden, indem er sich ihrem Muster anpasste, obwohl es oft schmerzhaft war. Ein Junge, der mit 19 Jahren zum Militär kam und mit ansehen musste, wie Freunde vor seinen Augen starben. Ein junger Mann, der nicht trauern durfte, weil er sonst nutzlos für sein Regiment gewesen wäre. Also schaufelte er all diese Gefühle in ein großes Loch und verschloss es mit einer Tür.
    Seine Hand flog jetzt über das Papier, und seine sonst so ordentliche Schrift wich einem wilden Gekritzel.
    All diese verdrängten Gefühle hatte er nach seiner Militärzeit in die Beziehung zu Sara mitgeschleppt. Wow. Plötzlich verstand er, warum sie ihn verlassen hatte. Er hatte um sich herum eine unsichtbare Mauer errichtet. Es war wie ein Gehäuse aus Glas. Diese Art des Selbstschutzes war der wesentliche Grund für Graces immer noch anhaltende Traurigkeit.
    Grace. Sie war die Einzige, die jetzt zählte.
    Handeln, nicht reden.
    Hatten seine Taten mehr ausdrücken können als seine Worte?
    Wie hatte er sich Grace gegenüber in den letzten Monaten verhalten? Nun, genau genommen, hatte er sie geradezu in diese Ehe gedrängt. Es war kein bewusster Vorgang gewesen, doch hatte er im Nachhinein ein ungutes Gefühl. Hätte sie ihn auch aus freien Stücken geheiratet? Was hätte sie getan, wenn er ihr gesagt hätte, dass er den Coffeeshop kaufen wollte? Er hatte sich eingeredet, dass er es für sie tun würde, doch in Wirklichkeit hatte er es für sich selbst getan. Weil er unbedingt wollte, dass sie seine Frau wird, brauchte er einen Anreiz, damit sie auch nach der Hochzeitsreise bei ihm bleiben würde.
    Er hatte versucht, ein guter Ehemann zu sein, so gut er es eben konnte. Leider hatte er nicht so viel Erfahrung auf diesem Gebiet und es mit Gefälligkeiten und Geschenken versucht. Morgens, wenn ihr übel war, hatte er ihr trockenen Toast und Wasser gebracht. Wenn er einen Song im Radio hörte, von dem er glaubte, dass er ihr gefallen würde, hatte er gleich die CD gekauft.
    Es waren alles nur geringfügige Aufmerksamkeiten gewesen, doch immerhin Handlungen, die zusammengenommen zu etwas Größerem wurden. Noahs Stimmung hellte sich auf.
    Gut, er hatte ihr eine Patisserie gekauft! Nicht eine seiner besten Ideen, wie sich herausstellte. Doch er

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