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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Kim Lawrence , Sandra Marton , Nikki Logan
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vorstellte. Er beobachtete heimlich eine nackte Frau. Dass er in ihre Intimsphäre eingedrungen war, kam ihm erst eine Sekunde danach zu Bewusstsein. Was auch immer Honor gerade fühlte und dachte, ging ihn überhaupt nichts an.
    Dies muss ein Ende habe. Sofort.
    Rob zog sich weiter in die Dunkelheit zurück und kehrte um. Die vorgerückte Stunde und seine verwirrten Sinne machten ihn langsam. Mehr als ein paar Meter Richtung Strand hatte er nicht geschafft, als Honor auf dem schmalen, von Muschelschalen gesäumten Weg auftauchte.
    Ein Handtuch an die Brust gepresst, stand sie vor ihm und blickte ihn anklagend an.
    „Hat Ihnen die Show gefallen?“
    Rob hatte die Wahl. Er konnte es abstreiten wie ein Feigling oder sich schuldig bekennen wie ein ganzer Kerl. Honor hoffte auf Letzteres, auch wenn das bedeutete, dass er außerdem ein Blödmann war.
    „Du bist schön“, sagte er schlicht.
    Meerwassertropfen glitzerten auf seiner Haut, in seinem Haar und auf den dichten Wimpern. Honor war noch immer wütend, aber unwillkürlich reagierte sie auf seinen Anblick.
    „Ich hatte nicht vor, dich heimlich zu beobachten.“
    „Doch. Oder willst du mir erzählen, dass du genau da gestolpert und ins Gebüsch gefallen bist, wo ich mich gewaschen habe?“
    Rob ließ den Einwand gelten. „Also, dann entschuldige ich mich dafür, an Land gekommen zu sein. Ich habe nicht erwartet, dass du dich gerade wäschst.“
    „Du hättest schlafen sollen!“
    „Du auch.“
    Honor wusste gar nicht, wie sie damit umgehen sollte, dass es ihm überhaupt nichts ausmachte, bei so etwas erwischt worden zu sein. Es tat ihm zweifellos leid, aber er schien kein bisschen verlegen zu sein. Sie ärgerte sich nicht darüber, dass er sie nackt gesehen hatte, sondern dass er ihr neu gewonnenes Vertrauen enttäuscht hatte.
    „Wie soll ich dir noch trauen, nachdem du mich heimlich beobachtet hast?“
    Er kam auf sie zu, blieb jedoch sofort stehen, als sie einen Schritt zurückwich.
    „Dich zu waschen ist eine völlig natürliche Seite des Lebens auf dieser Insel.“
    „Du hast gut reden. Es war nicht dein Po, der im Mondschein leuchtete.“
    Offenbar wusste Rob, dass es verhängnisvoll wäre, jetzt zu lächeln. Verzweifelt kämpfte er gegen das Zucken seiner Mundwinkel.
    Honor drückte das Handtuch fester an sich und funkelte Rob wütend an: „Raus aus meinem Camp!“
    Jetzt ließ er seinen ganzen Charme spielen. „Na, na, Honor. Es war ein Fehler, und ich habe mich entschuldigt“, sagte er mit schmelzender Stimme.
    „Funktioniert dieser träumerische Ton bei allen? Oder ist er nur bei Frauen erfolgreich?“
    Rob sah sie scharf an, und Honor hatte das Gefühl, dass sie ihn gekränkt hatte. So ein Pech.
    „Hauptsächlich, ja“, murmelte er.
    „Ach, das Ego …“
    „Können wir es nicht einer normalen männlichen Reaktion auf eine schöne nackte Frau zuschreiben?“
    Wieder dieses Wort. Zweimal in zwei Minuten. Schön. „Mir zu schmeicheln bringt dir keine Pluspunkte ein. Ich weiß, wie ich jetzt aussehe. Außerdem weiß ich, dass die Narben meine Persönlichkeit nicht verändert haben.“ Honor betonte das ebenso für sich selbst wie für ihn.
    „Den Rest von dir haben sie auch nicht verändert.“
    Sie rang nach Atem und zeigte zum Meer. „Runter von meiner Insel!“
    Rob lachte. „Reg dich ab, Honor.“
    „Willst du mir etwa weismachen, dass dich die Narben nicht stören?“, forderte sie ihn heraus.
    Da zögerte er. Schweigend blickte er einen Moment auf sie hinunter. Wann war er so nahe gekommen?
    „Doch, sie stören mich, aber nicht aus dem Grund, den du dir vielleicht vorstellst. Sie stören mich, weil sie dir schreckliche Schmerzen bereitet haben müssen. Sie stören mich, weil sie etwas damit zu tun haben, warum du hier bist. Sie stören mich, weil sie dich stören.“
    „Mich stören sie nicht!“ Honor wurde laut. Fast vier Jahre hatte sie darauf verwendet, ihre Narben lieben zu lernen. „Sie gehören zu mir. Und sie gehören zu …“ Sie verstummte, entsetzt darüber, was sie beinahe gesagt hätte.
    Das war nicht für ihn bestimmt.
    Für niemanden.
    Sie drehte sich um und ging zum Lagerplatz zurück. Erst in letzter Sekunde wurde ihr bewusst, dass ihr Po wieder sichtbar war. Sie hörte Robs Schritte hinter sich. Seltsamerweise beunruhigte sie es nicht, dass er ihr ins Camp folgte. Im Grunde ihres Herzens wusste sie, dass er ihr nichts tun würde. Körperlich nicht.
    „Wir halten Abstand. Bis dein Boot repariert ist, wirst du

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