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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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nicht, dass …“
    „Keine Angst, ich habe deinen Wagen nicht zu Schrott gefahren“, beruhigte Patrick ihn und zog die Autoschlüssel aus der Hosentasche. „Der Trip nach Cornwall ist ins Wasser gefallen, das ist alles.“
    „Pech“, meinte Simon lakonisch. „Nur für dieses Wochenende oder überhaupt?“
    „Überhaupt.“ Patrick zuckte betont gleichgültig die Schultern. „Vergiss es, es ist nicht wirklich wichtig. Vielleicht kann ich meinen Rückflug nach Australien ja auf morgen vorverlegen.“
    Simon betrachtete seinen Cousin aufmerksam. „Du siehst aus, als könntest du einen Drink gebrauchen“, stellte er fest. „Willst du mit reinkommen?“
    Patrick zögerte einen Moment, dann schüttelte er den Kopf. Ein doppelter Whisky wäre zwar genau das gewesen, was er jetzt brauchte, aber er wollte nicht über dieses Wochenende reden, und schon gar nicht über Molly.
    „Danke, lieber ein anderes Mal“, lehnte er daher ab und klopfte Simon kurz auf die Schulter. „Wir sehen uns Ende Juni.“
    „Na schön, dann einen guten Rückflug. Hoffentlich hast du mit dem Rest der australischen Mädchen mehr Glück.“
    „Klar.“
    Es gab nur ein australisches Mädchen, an dem Patrick interessiert war, aber dank seiner grenzenlosen Dummheit hatte er es sich für alle Zeiten mit ihr verdorben. Natürlich würde er Molly anrufen und versuchen, ihr noch einmal alles zu erklären, aber er machte sich keine großen Hoffnungen auf eine Versöhnung.
    Was Patrick am meisten erstaunte, war die Tatsache, dass diese Geschichte ihn so mitnahm. All seine bisherigen Beziehungen waren an seiner Arbeitswut und seinem Mangel an Engagement gescheitert, und er hatte es mit einem Schulterzucken hingenommen.
    Was war dieses Mal anders?
    Wie hatte diese vorwitzige Australierin ihm nur so unter die Haut gehen können?
    Natürlich hatte er nie aufgehört sich zu fragen, warum eine ernsthafte Beziehung nie auf seiner Agenda stand. Ein Seelenklempner hätte vermutlich die Scheidung seiner Eltern dafür verantwortlich gemacht, und tatsächlich konnte Patrick nicht leugnen, dass die Verzweiflung seiner Mutter in dieser Zeit seine Einstellung zu Ehe, Heim und Familie für immer geprägt hatte. Der Gedanke, er könnte einmal eine Frau so verletzen, wie sein Vater seine Mutter verletzt hatte, war ihm unerträglich.
    Vielleicht hatte er sich ja genau aus diesem Grunde für die Begegnung mit Molly als Peter getarnt. Weil er nicht der unangenehmen Wahrheit ins Gesicht sehen wollte, dass er sie wirklich mochte. Und weil er zu feige war, sich auf die Risiken einzulassen, die echte Gefühle mit sich brachten.
    Als Patrick die Zentralverriegelung seines Wagens löste, fühlte er sich verwirrt, leer und zutiefst hoffnungslos.
    Mollys Tagebuch. London, 29. Mai
    Während der letzten vierundzwanzig Stunden habe ich fast ununterbrochen geweint, und jetzt fühlen sich meine Augen, meine Nase und meine Kehle so wund an, als hätte ich eine schwere Grippe hinter mir.
    Das Telefon und mein E-Mail-Programm sind ausgeschaltet. Ich will weder mit Patrick reden, noch will ich wissen, ob er mir geschrieben hat. Vielleicht will ich nie wieder etwas mit ihm zu tun haben, aber mir selbst schulde ich es, den Rest der gestrigen Geschehnisse niederzuschreiben. Ich hoffe, dass es mir hilft, sie zu verarbeiten, auch wenn ich nicht wirklich daran glaube.
    Nachdem ich die hässliche Wahrheit erraten und laut ausgesprochen hatte, schien Patrick sehr erleichtert zu sein. Offenbar glaubte er, das Schlimmste hinter zu sich zu haben, aber ich machte ihm sehr schnell klar, dass er sich da gewaltig täuschte.
    „Was tust du überhaupt hier?“, habe ich ihn angeherrscht. „Wolltest du nicht am Great Barrier Reef sein?“
    Er wirkte sehr schuldbewusst, als er mir mitteilte, dass seine Mutter am letzten Wochenende geheiratet und er sich kurzfristig entschlossen habe, an diesem Ereignis teilzunehmen.
    Ich brauchte eine Weile, um diese Nachricht zu verdauen. Felicity hatte also ihren Freund Jonathan geheiratet, und das freute mich aufrichtig, aber was hatte das mit Patrick (oder Peter) und mir zu tun? Und wenn er zu einer Familienfeier herübergeflogen war – warum musste er mir gegenüber ein Geheimnis daraus machen?
    Tausend Fragen schossen mir durch den Kopf, aber ich fragte nur:
    „Wo hast du übernachtet?“
    Schulterzucken. „Im Lime-Tree-Hotel.“
    UNGLAUBLICH!
    Warum schläft er im Hotel, wo er doch zwei freie Schlafzimmer in seinem Haus hat? Mir kamen die Tränen, aber

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