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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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beherrschen. Wahrscheinlich hat mir mein neues Kleid dabei geholfen und das Wissen, den umwerfendsten Mann in der ganzen Oper als Begleiter zu haben.
    Habe ich schon erwähnt, wie göttlich Peter in seinem Smoking aussah? Und er war so galant und hat mich den ganzen Abend über wie eine Königin behandelt. Vor der Vorstellung führte er mich in das hochelegante Opernrestaurant, wo wir gratinierten Ziegenkäse auf Wildkräutersalat gefolgt von Steinbeißerfilet mit Spargel aßen – Pardon, dinierten! Beide Gänge wurden selbstverständlich von echtem französischem Champagner begleitet.
    Zum Glück hat Gran immer sehr auf meine Tischmanieren geachtet, sodass ich mit dem vielen Besteck ohne Probleme zurechtkam. Allerdings ist Peter so wohlerzogen, dass er nicht einmal mit der Wimper gezuckt hätte, wenn ich den Fisch mit dem Käsemesser zerteilt hätte.
    Dann betraten wir den Theatersaal, der noch größer und prachtvoller war, als ich es mir vorgestellt hatte. Als Peter mich zu unseren Plätzen führte, lag seine warme Hand ganz leicht auf meinem Rücken, was mir ein himmlisches Gefühl der Sicherheit gab. Natürlich entging mir nicht, dass viele Frauen ihm mit ihren Blicken folgten, aber Peter hatte nur Augen für mich.
    Schließlich gingen die Saallichter aus, und die Vorstellung begann. Die Musik war ergreifend, die Tänzer brillant und der Mann neben mir – habe ich es schon erwähnt? – die Verkörperung all meiner Träume. Kurzum, ich war hingerissen.
    In der zweiten Pause kehrten wir ins Restaurant zurück und genossen unser Dessert, ein absolut köstliches Champagner-Trifle. Danach sahen wir uns den dritten und letzten Akt von Romeo und Julia an, der so bewegend war, dass ich wieder gegen die Tränen ankämpfen musste.
    Eigentlich hatte ich erwartet, dass wir nach der Vorstellung Peters Cello spielenden Cousin treffen würden, aber offenbar hatte er an diesem Abend etwas anderes vor. Also brachte Peter mich nach Hause. Er begleitete mich noch bis zur Tür, und als ich gerade zu einer überschwänglichen Dankesrede ansetzen wollte, sah ich den Ausdruck in seinen wunderschönen dunklen Augen.
    Ernst, zärtlich, sehnsüchtig … alles zur gleichen Zeit.
    Mein Herz schlug so heftig, dass es fast wehtat. Meine Haut brannte. Ich wusste, was er wollte, und war mehr als bereit, es geschehen zu lassen.
    „Molly …“, flüsterte er mit seiner umwerfenden tiefen Stimme, „… darf ich dich zum Abschied küssen?“
    Ich konnte mich gerade noch davon abhalten, laut Jaaa! zu schreien, aber irgendwie muss ich ihm auch so mein Einverständnis vermittelt haben, da ich Sekunden später seine warmen, verführerischen Lippen auf meinen spürte.
    Sie schmeckten genau so, wie ich es gehofft hatte, und ich kann nicht behaupten, dass ich mit vornehmer Zurückhaltung auf diese Entdeckung reagiert habe. Ich möchte jedoch ausdrücklich festhalten, dass ich im Großen und Ganzen nur Peters Führung gefolgt bin.
    Jetzt sitze ich auf meinem Bett und frage mich, warum er nicht mehr mit hineingekommen ist, obwohl ich sicher bin, dass er es liebend gern getan hätte. Aber wahrscheinlich sollte ich dankbar dafür sein, dass er sich als wahrer Gentleman erwiesen hat und gegangen ist, bevor die Dinge außer Kontrolle geraten konnten.
    Peter kehrt in wenigen Tagen nach Buenos Aires zurück, und ich in ein paar Wochen nach Australien. Es wäre also für keinen von uns klug, sich zu sehr zu verstricken. Trotzdem fand ich, dass sein Kuss eher nach einem Neubeginn als nach Abschied schmeckte!
    Er versprach mir, mich morgen anzurufen, und mit diesem schönen Gedanken werde ich jetzt ins Bett gehen.
    SMS von Patrick Knight. 27. Mai, 23:55
    Hi Simon, sorry, so spät zu stören. Könnten wir evtl. morgen Autos tauschen? Will übers Wochenende nach Cornwall u. dein MG ist so beeindruckend.
    SMS von Simon Knight. 27. Mai, 23:59
    Kein Problem. Kenne ich deine Begleiterin?
    SMS von Patrick Knight. 28. Mai, 00:03
    1000 Dank u. nein. Sie ist neu, sehr speziell u. Australierin.
    Mollys Tagebuch. London, 28. Mai
    Gerade hat Peter angerufen und mich gefragt, ob ich Lust hätte, mit ihm übers Wochenende nach Cornwall zu fahren. Er sagte, er habe sich den Sportwagen seines Cousins ausgeliehen, und da es ein schöner Tag sei, könnten wir sogar mit offenem Verdeck fahren. Auf dem Weg kämen wir durch Somerset und Devon und würden dann in einem Bed-and-Breakfast an der kornischen Küste übernachten.
    Ich glaube, ich habe einigermaßen ruhig geklungen,

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