Julia Extra Band 0350
wollte, sie wäre mit einem anderen Mann zusammen?
Natürlich, es ergab Sinn. Ein zynisches Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. Lily benutzte ihn, um einen anderen Mann eifersüchtig zu machen. Und er wäre ihr fast auf den Leim gegangen!
„Ich weiß, was Sie vorhaben“, sagte er barsch. „Sie wollen diesem Anton vormachen, wir beide hätten etwas miteinander.“
Er musste ihr zugestehen, dass sie wirklich gut war. Sie riss entsetzt die Augen auf und starrte ihn ungläubig an.
„Das stimmt nicht! Wie können Sie nur so etwas denken?!“
Marco reagierte nicht darauf. Er war zu sehr damit beschäftigt, der Wirkung, die sie auf ihn hatte, zu widerstehen. Sie war in seine Suite gekommen und hatte ihn angesehen, als wäre er der erste und einzige Mann für sie. Unglücklicherweise hatte er auf diesen Blick reagiert, und das war eine Gefahr, der er sich nicht aussetzen durfte. Da war es besser und vor allem sicherer, seine Reaktion auf sie im Keim zu ersticken. Es war nur logisch, wenn er sich noch einmal vor Augen hielt, wer und was sie war: Eine Expertin im Manipulieren anderer, und nun wollte sie es mit ihm versuchen. Die Lücken in seiner Argumentation – wie zum Beispiel die Frage, warum eine zufällige Begegnung mit einem Ex Lily sofort dazu bringen sollten, diesen eifersüchtig machen zu wollen –, wollte Marco gar nicht erst sehen.
„Und schon wieder lügen Sie“, behauptete er kalt. „Aber Sie verschwenden nur Ihre Zeit. Wenn Sie dann also bitte wieder zu Ihrer eigenen Suite zurückkehren würden … Ich habe zu arbeiten.“ Damit wandte er ihr den Rücken zu und ging in Richtung Schlafzimmer.
Marco hatte tatsächlich alles völlig falsch verstanden! Die Panik ergriff erneut von Lily Besitz. Sie musste es ihm einfach begreiflich machen! Er durfte sie jetzt doch nicht in ihre Suite zurückschicken! Damit ließ er sie schutzlos allein zurück, genau, wie ihr Vater es damals getan hatte …
Das Klingeln des Telefons rief Marco in den Salon zurück. Er griff nach dem Hörer … und Lily erkannte ihre Chance.
Sie rannte in sein Schlafzimmer, schlug die Tür hinter sich zu und verkroch sich in seinem Bett. Sie zitterte wie Espenlaub am ganzen Körper, als sie die Bettdecke über sich zog. Der einzige Gedanke, der sie beherrschte, war der, dass sie sich verstecken musste, am besten für immer. Natürlich war ihr auch klar, dass das unmöglich war, aber … Marco musste wütend auf sie sein. Aber da er sie so oder so schon verachtete, würde er sie doch sicher lassen, wo sie war, anstatt das Risiko einzugehen, sich zu beschmutzen, indem er sie anrührte?
Sie konnte es nur hoffen. Wenn sie eines wusste, dann war es dies, dass sie unmöglich in ihre Suite zurückgehen konnte. Männer wie Anton weideten sich an der Angst ihrer Opfer. Doch selbst dieses Wissen half ihr nicht, die Angst zu beherrschen.
Die Schlafzimmertür wurde aufgestoßen, Marco stand im Türrahmen, die Lippen vor Wut zusammengepresst.
„Ich gehe nicht in mein Zimmer zurück“, verkündete Lily trotzig. „Ich bleibe hier. Bei Ihnen.“
Ihre Worte gossen Öl in sein Feuer. Wie konnte sie es wagen, dort in seinem Bett zu liegen und von ihm zu erwarten, dass er ihr kleines Spiel mitspielen würde? Als der Mond auch noch durchs Fenster schien und ihren Körper in ein unwirkliches Licht tauchte, konnte er sich kaum noch beherrschen. War ihr nicht klar, welche Versuchung sie darstellte?
Seine Wut brannte sich durch seine Selbstbeherrschung. Energisch marschierte er auf Lily zu. „Er muss wirklich gut gewesen sein.“
„Wie bitte?“
„Wenn Sie ihn so unbedingt zurückhaben wollen. Sie wollen ihn eifersüchtig machen, damit sein Interesse an Ihnen wieder auflebt, nicht wahr?“ Er war beim Bett angekommen und fasste nach der Decke, die Lily schützend über sich gezogen hatte.
„Nein, das stimmt nicht. Marco, bitte“, flehte sie. „Lassen Sie mich hierbleiben.“
Seine Finger krallten sich in den Rand des Stoffs, dabei streiften seine Knöchel unabsichtlich ihre Brust. Prompt richteten sich die Brustwarzen auf, zogen sich zu harten Perlen zusammen. Ein schockierender Stromstoß süßen Verlangens fuhr durch Lilys Unterleib, pulsierte dort und sandte Wellen schmelzender Hitze durch ihren ganzen Körper.
Eine neue Form von Angst ergriff Lily. So etwas sollte sie nicht empfinden. Leise schnappte sie nach Luft und wand sich unter der Decke. „Beschützen Sie mich, Marco.“
Marco wusste, seine Selbstbeherrschung hing an einem
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