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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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Selbstbeherrschung hatte. Genau in diesem Moment hörte er ein hektisches Klopfen an der Tür – die Art Klopfen, die auf einen Notfall schließen ließ. Er schlang sich ein Handtuch um die Hüften und eilte zur Tür, um zu öffnen.
    Er hätte nicht sagen können, was er erwartet hatte … Lily auf jeden Fall nicht. Erst recht hätte er nicht damit gerechnet, dass sie einfach an ihm vorbei in seine Suite stürmen würde. In die Suite, in der er Ruhe vor dem Konflikt zu finden hoffte, der in seinem Innern tobte.
    Endlich in Sicherheit … ein Zufluchtsort … Lily war so erleichtert, dass es einen Moment dauerte, bevor ihr bewusst wurde, dass Marco nur mit einem Handtuch bekleidet vor ihr stand und Wassertropfen über seine Haut und aus seinem Haar liefen.
    Sie versuchte, ihren Blick zu kontrollieren, wollte die Augen abwenden … und schaffte es nicht. Den eigentlichen Grund ihres Kommens hatte sie plötzlich völlig vergessen.
    Für Marco war es immer selbstverständlich gewesen, dass er selbst bestimmte, wem er wann Zutritt zu seinem Leben gewährte. Immerhin war er der Prinz di Lucchesi. Noch nie hatte es jemand gewagt, sich seinen Regeln zu widersetzen. Bis jetzt.
    Lily war ungebeten und unerwünscht in seine Räume gekommen, es dauerte einen Moment, bis er diese Tatsache verarbeitet hatte. Er legte sehr großen Wert auf seine Privatsphäre. Die Grenzen, die er setzte, wurden nicht überschritten. Und von wahlloser Intimität hielt er absolut nichts. Als Liebhaber achtete er darauf, dass seine Partnerin Erfüllung in seinen Armen fand, zog es jedoch vor, am nächsten Morgen allein aufzuwachen. Doch jetzt stand Lily vor ihm und schaute ihn an, als ob …
    Wusste sie überhaupt, was sie ihm antat? Natürlich wusste sie es, beantwortete er sich die Frage selbst. Er war nicht eitel, aber er hielt sich fit und ernährte sich gesund. Doch Lily starrte ihn mit großen Augen an, als wäre er die verkörperte männliche Perfektion. Dieser Blick würde dem Ego eines jeden Mannes schmeicheln. Ganz zu schweigen davon, was dieser Blick mit seinem Körper anstellte.
    Er durfte nicht vergessen, dass er hier eine Frau vor sich hatte, die eine Meisterin der Manipulation war. Aus welchem Grund auch immer Lily in seiner Suite aufgetaucht war … ganz bestimmt nicht, weil sie von Sehnsucht nach ihm getrieben wurde.
    „Was wollen Sie hier?“, fragte er steif.
    Seine harsche Stimme brach den Bann, mit dem sein fast nackter Körper sie belegt hatte, und riss Lily zurück in die Realität. „Ich musste herkommen. Anton ist hier … Er kennt meine Zimmernummer, ich konnte nicht in meinem Zimmer bleiben. Er …“ Schock und Entsetzen kehrten zurück und ließen sie verstummen.
    „Anton?“, hakte Marco nach und wünschte im gleichen Augenblick, er hätte sie einfach weggeschickt. Schließlich wollte er sie nicht in seinem Zimmer haben. Am besten wollte er überhaupt nichts mit ihr zu tun haben!
    „Anton Gillman.“ Es reichte, den Namen auszusprechen, und schon überlief sie ein Schauer.
    Mit gerunzelter Stirn nahm Marco es wahr. „Der Mann, mit dem Sie vorhin im Restaurant gesprochen haben?“
    „Ja.“
    „Sie haben ihm Ihre Zimmernummer gegeben?“
    „Nein, ich habe die Schlüsselkarte fallen lassen, und er hat sie abgelesen. Ich habe Angst, dass er zu meiner Suite kommt …“
    „Warum sollte er das tun?“ Ihr Gesichtsausdruck rührte etwas in ihm an. Es war pure Panik, die auf ihrer Miene stand. Er konnte sie in ihren Augen erkennen, konnte sie in ihrer Stimme hören. Zu seiner Verwunderung stellte er fest, dass er – gegen alle Vernunft – nachgiebig wurde. Ein männlicher Beschützerinstinkt meldete sich in ihm, dem er auf keinen Fall nachgeben durfte. „Dafür müsste es einen Grund geben.“
    Marco sah das Beben, das sie bei seinen Worten überkam. Bilder aus der Vergangenheit stürzten auf ihn ein, die er sicher begraben geglaubt hatte: Olivia, das Gesicht geschwollen und blutunterlaufen, wie sie ihn angefleht hatte, sie nach Hause zu holen, weg von ihrem gewalttätigen Freund, nur um keine zwölf Stunden später zu schwören, dass nichts und niemand sie dazu bringen könnte, den Mann zu verlassen, den sie liebte. Es sei nur die Eifersucht, die ihn so unbeherrscht mache …
    Es gab solche Frauen. Frauen, die sich zu Männern hingezogen fühlten, die sie erniedrigten und missbrauchten. Frauen, die absichtlich Eifersucht bei ihren Liebhabern schürten. War Lily deshalb hier? Weil sie ihren Exlover glauben machen

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