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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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sie sich wütend. Sie hatte doch auch schon früher gut aussehende Männer getroffen. Aber keiner hatte sie je so beeindruckt wie Loukas Christakis.
    Die Leidenschaft für ihren Beruf ist jedenfalls echt, überlegte Loukas und konnte den Blick nicht von ihrem entzückenden Gesicht abwenden. Vielleicht sollte er seine Bedenken vergessen und einfach Larissas Urteil vertrauen?
    „Wie ist meine Schwester auf Sie gekommen?“, fragte er unvermittelt.
    „Sie hat einige meiner Kleider in Style Icon gesehen.“
    Loukas machte ein erstauntes Gesicht. „Dann sind Sie ja bekannter, als ich dachte. Immerhin handelt es sich dabei um eine der meist verkauften Modezeitschriften der Welt.“
    „Na ja, da hatte ich schon ein bisschen Glück“, gab Belle ehrlich zu. „Mein Bruder hat Aufnahmen von Hochzeitskleidern für das Magazin gemacht. Dan Townsend. Vielleicht haben Sie ja von ihm gehört? Er hat sich als Modefotograf inzwischen einen Namen gemacht. Als einer der Designer in letzter Minute ausfiel, überredete er Style Icon, ein paar Kleider meiner Kollektion mit rein zu nehmen.“
    Ihr Leben interessiert mich doch gar nicht, versuchte Loukas sich einzureden, aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund wollte er mehr über sie erfahren. „Wieso haben Sie und Ihr Bruder unterschiedliche Namen?“
    Belle zögerte. Aber warum sollte sie es ihm nicht sagen? Unehelich geboren zu sein war doch keine Schande. Als sie damals die Wahrheit erfuhr, hatte sie den Namen ihrer Mutter, Andersen, angenommen.
    „Wir haben verschiedene Väter.“
    Sie war traurig gewesen darüber, aber Dan hatte erklärt, dass es für ihn keine Rolle spielte. „Du bist immer noch meine Schwester“, hatte er sie sanft beruhigt. „Sieh es doch mal so: Wenigstens bist du nicht mit dem ekelhaftesten Kerl dieses Planeten verwandt.“
    Ihre Mutter war gestorben und hatte den Namen ihres Liebhabers mit ins Grab genommen. Am Tag ihrer Beerdigung, vor drei Jahren, war John mit der Wahrheit herausgerückt. Seitdem musste Belle immer wieder an ihren leiblichen Vater denken.
    Wenn ihre Mutter ihr nur die Wahrheit gesagt hätte.
    Belle wusste allerdings auch, dass John der Mutter damit gedroht hatte, ihr jeden Kontakt zu Dan zu verbieten, sollte sie ihn verlassen. Er war bereit, das Kind aus ihrem Liebesverhältnis wie sein eigenes aufzuziehen, wenn sie bei ihm blieb.
    Und so hatte Belle eine unglückliche Kindheit verbracht und sich immer wieder gefragt, wieso der Mann, den sie für ihren Vater hielt, sie so ablehnte.
    Ich werde nicht den gleichen Fehler machen, schwor sie sich. Nie würde sie für einen Mann ihre Unabhängigkeit aufgeben – nie! Sie betrachtete Loukas’ scharf geschnittenes Gesicht. Er war wirklich der atemberaubendste Mann, den sie je kennengelernt hatte, aber für ihren Geschmack war er viel zu dominant und erinnerte sie zu sehr an den Mann, den sie jahrelang für ihren Vater gehalten hatte.
    Plötzlich wollte sie nur noch weg. Sie straffte die Schultern und griff entschlossen nach ihrer Tasche. „Gut, Mr Christakis. Sie haben gewonnen. Wenn ich die nächste Fähre nach Athen nehme, erwische ich heute Abend vielleicht noch einen Flug nach London.“ Sie schwieg einen Moment. „Können wir Larissa gegenüber irgendeine Ausrede erfinden, warum ich ihr Kleid nicht mache?“, fragte sie dann mit belegter Stimme. „Vielleicht eine dringende Familienangelegenheit? Ich möchte nicht, dass sie glaubt, ich sei einfach so auf und davon.“
    Loukas antwortete nicht sofort. Sein Gesichtsausdruck war völlig undurchdringlich. „Ihnen ist wichtig, was Larissa von Ihnen denkt?“, fragte er endlich.
    „Aber natürlich.“ Belle sah ihn ungeduldig an. „Ihrer Meinung nach geht es mich nichts an, aber ich glaube trotzdem, dass Sie kein Recht haben, so in ihr Leben einzugreifen – selbst wenn Sie es mit den besten Absichten tun“, fügte sie schnell hinzu, als Loukas ihr einen bösen Blick zuwarf. „Der Grat zwischen dem Wunsch zu beschützen und zu großer Kontrolle ist sehr schmal. Irgendwann könnte Larissa es Ihnen übel nehmen, dass sie nicht ihre eigenen Entscheidungen treffen darf.“
    „Sie haben recht: Meine Beziehung zu meiner Schwester geht Sie absolut nichts an.“ Als würde er Larissa kontrollieren. Lächerlich! Er wollte doch nur auf sie aufpassen, wie er es seinen Eltern versprochen hatte.
    „Du musst jetzt ein Mann sein, mein Sohn, und dich um deine Mutter und deine Schwester kümmern.“ Das hatte ihm sein Vater mit letzter Kraft

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