Julia Extra Band 0350
kennenzulernen, Chip“, begrüßte sie ihn lächelnd. „Mir gefallen Ihre Shorts.“
„Danke, Ms Andersen. Es ist schön, jemanden zu treffen, der einen guten Geschmack besitzt.“ Er zwinkerte ihr zu, stellte das Tablett auf den Tisch und deutete auf die Teekanne. „Larissa sagte mir, dass Sie gerne Tee mögen. Ich hoffe, Earl Grey ist in Ordnung?“
„Oh ja, sehr nett.“ Belle nahm die Tasse aus dünnem Chinaporzellan, die Chip ihr reichte, und nippte genüsslich an dem duftenden Tee. „Himmlisch!“
„Diese Teetrinkerei in England ist etwas, das ich nie verstehen werde“, meinte Loukas und verzog das Gesicht. Dann griff er nach dem kalten Bier, das der Butler ihm anbot. „Kannst du Belles Koffer in ihr Zimmer bringen, Chip?“
Kaum war der Butler im Haus verschwunden, fühlte Belle sich wieder von der intensiven Ausstrahlung Loukas’ gefangen.
Sie trank ihren Tee aus und stellte die Tasse mit etwas zittriger Hand ab. „Ich freue mich wirklich darauf, Larissa zu sehen“, sagte sie und sah zum Haus, als hoffte sie, die Griechin würde auftauchen.
„Ich fürchte, da müssen Sie bis morgen warten.“ Loukas nahm einen Schluck Bier. „Lissa ist vor ein paar Stunden mit meinem Helikopter nach Athen geflogen. Der Vater ihres Verlobten musste ins Krankenhaus. Sie will bei Georgios sein, während die Familie auf Nachricht über Constantines Gesundheitszustand wartet.“
Belle sah ihn überrascht an. „Das tut mir leid. Ist er sehr krank?“
„Er hat ein Herzleiden. In zwei Monaten ist eine größere Operation fällig. Sie ist sehr riskant, und wenn sie schiefgeht … na ja, sagen wir mal, ich glaube, dass es klug ist, die Hochzeit vor Constantines Operation zu feiern“, meinte Loukas. „Nicht, dass ich Larissa etwas von meinen Bedenken gesagt hätte“, fügte er hinzu. Sie und Georgios wären am Boden zerstört, wenn er nicht bei ihrer Hochzeit dabei sein könnte.“
Das klang jetzt, als ginge es gar nicht um den exakten Zeitplan, den Loukas unbedingt einhalten wollte, sondern eher um Larissas zukünftigen Schwiegervater. Vielleicht war Loukas wirklich nicht der Tyrann, für den sie, Belle, ihn hielt?
Aber ihr war noch ein anderer Gedanke gekommen. „Warum haben Sie mir nicht schon auf Kea gesagt, dass Larissa gar nicht hier ist?“ Wieso beunruhigte sie die Vorstellung, nur mit ihm auf der Insel zu sein? Immerhin waren sie ja nicht ganz allein. Chip war hier und bestimmt noch eine Menge Angestellter. Es gab also keinen Grund dafür, dass ihr Puls in die Höhe schnellte. Loukas hatte die Sonnenbrille abgenommen und betrachtete Belles Mund. Unwillkürlich fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen. Ihr entging nicht, dass plötzlich ein hungriger, raubtierhafter Ausdruck in Loukas’ Augen aufblitzte, und ihr Herzschlag setzte für einen Moment aus.
„Ich hätte in einem kleinen Hotel auf Kea bleiben können, bis Larissa zurück ist“, sagte sie und fühlte sich etwas unbehaglich.
Er zuckte die Schultern. „Ich nahm an, Sie würde gerne sehen, wo die Hochzeit stattfindet. Larissa hat mir erklärt, dass Sie bei Ihren Entwürfen auch den Ort des Events in Betracht ziehen. Sie kommt morgen zurück. In der Zwischenzeit können Sie auspacken und sich hier eingewöhnen.“
„Das hätten Sie mir früher mitteilen sollen“, beharrte Belle etwas pikiert. „Ich treffe gerne meine eigenen Entscheidungen.“
„Das ist doch keine große Sache, oder?“ Loukas fragte sich, warum Belle auf einmal so gereizt war. Es ärgerte ihn, dass sie ihn so misstrauisch musterte. Glaubte sie vielleicht, er würde über sie herfallen wie ein von Testosteron geplagter Teenager? Zum Teufel, er war doch nicht der Einzige, der spürte, wie es zwischen ihnen knisterte! Er merkte schließlich die heimlichen Blicke, die sie ihm immer wieder zuwarf.
„Sie scheinen sich um irgendetwas Sorgen zu machen, Belle“, sagte er leise und ging auf sie zu. Sie war definitiv gereizt – und etwas durcheinander. Und er fragte sich, ob sie genauso große Lust hatte, ihn zu küssen, wie er sie.
„Ich mache mir um gar nichts Sorgen“, widersprach sie heftig und vermied es sorgfältig, ihn dabei anzusehen. „Worüber sollte ich mir Sorgen machen?“
Darüber, dass ich kaum der Versuchung widerstehen kann, dich in die Arme zu nehmen und deinen entzückenden Mund zu küssen, dachte er selbstironisch. Er stand jetzt so dicht vor ihr, dass er sich in ihren dunklen Pupillen spiegeln konnte. Belles Atem ging mit einem Mal
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