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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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im Internet über den Prinzen kundig machen können, aber sie war mehr an den Leuten interessiert, die in der Vergangenheit gelebt hatten. Mit dem Prinzen musste sie sich nur so lange abgeben, bis sie ihren Auftrag für die Historische Gesellschaft erfüllt hatte.
    Für den Empfang hatte sie sich entsprechend zurechtgemacht. Es kam immer auf den ersten Eindruck an, vor allem in der Welt von Geld und Kunst. Sie hatte zwar kein großes Interesse an Mode, dennoch wäre es ihr bei ihrer Herkunft unmöglich gewesen, keinen Sinn für Stil und Geschmack mitbekommen zu haben. Ihre Größe – auch wenn sie mit einem Meter fünfundsiebzig nicht übermäßig groß war – und ihre schlanke Figur sorgten dafür, dass ihre Garderobe gut zur Geltung kam.
    Normalerweise bevorzugte Lily Jeans und T-Shirt – oder Rollkragenpullover, wenn es kühler wurde –, für den heutigen Anlass jedoch trug sie ein karamellfarbenes ärmelloses Kleid mit hochgeschlossenem Ausschnitt. Das Outfit wurde vervollständigt durch die Perlenkette ihrer Großmutter, Ohrstecker und eine Cartier-Armbanduhr, dazu schwarze Pumps und eine schwarze Handtasche – keine Designerstücke, dennoch beste Qualität.
    Nach dem Selbstmord der Mutter hatte sie deren gesamten Schmuck geerbt, doch sie hatte alle Stücke verkauft und den Erlös einem Obdachlosenheim gestiftet. Es schien ihr passend, hatte das Herz ihrer Mutter wegen der vielen Affären ihres Mannes doch nie ein Heim gekannt.
    Für den Fall, dass es heute Abend auf der Fahrt von Mailand zum weltbekannten Hotel „Villa d’Este“ kühler werden sollte, hatte sie ihre knielange schwarze Kaschmirstrickjacke dabei. Vom Hotel aus würde der Prinz sie bei der Führung durch die wunderschönen Privatvillen der Region eskortieren, deren Eigentümer sie eingeladen hatten.
    Dass ihr diese seltene Gelegenheit geboten wurde, war allein dem Prinzen zu verdanken, hatte ihr Arbeitgeber sie wissen lassen. Er hatte diesen Vorschlag gemacht, und er kam auch für die Kosten ihres Aufenthalts in dem Luxushotel auf.
    Es gibt keinen schöneren Sonnenschein als den im Altweibersommer, dachte Lily, während sich das Taxi durch die Straßen in Richtung Castello Sforzesco wand. Zwar lief die Modewoche inzwischen aus, dennoch schaute Lily interessiert aus dem Seitenfenster, als sie durch das Quadrilatero d’Oro fuhren, das Viertel, in dem die namhaftesten Designershops der Welt lagen.
    Der Empfang wurde in dem Schloss abgehalten, in dem mehrere Galerien die Werke berühmter italienischer Künstler ausstellten. Lily kannte das Gebäude bereits, während der Recherche für ihre Doktorarbeit hatte sie es besucht. Sie liebte die Sammlungen. Doch als sie die große Empfangshalle betrat, waren es nicht die Kunstwerke, die sie abrupt innehalten ließen, sondern der Mann, der bereitstand, um sie zu begrüßen.
    „Sie!“ Lily war schockiert. Es war der Mann, der beim Studio aufgetaucht war und sie beleidigt hatte.
    Er taxierte sie jetzt voller Verachtung. „Was haben Sie hier verloren?“
    Glaubte er etwa, sie würde ihn verfolgen? Bevor sie ihm jedoch ihre Meinung sagen konnte, sah sie, wie er das Adressschild mit ihrem Namen auf dem Koffer anstarrte und seine Augen sich ungläubig weiteten.
    Dr. Lillian Wrightington … Fassungslos las Marco den Namen, hob den Blick dann vom Koffer zu Lilys Gesicht. „ Sie sind Dr. Wrightington?“
    Eigentlich müsste sie jetzt so etwas wie Befriedigung über seine verdatterte Miene empfinden, stattdessen zog sich ihr Magen schmerzhaft zusammen. Doch auf keinen Fall wollte sie, dass dieser Mann ihre Bestürzung bemerkte. Sie hob das Kinn ein wenig an. „Richtig. Und Sie sind …?“
    Ihr schnippischer Ton gefiel ihm nicht, das war deutlich zu merken. Ärger blitzte in den dunklen Augen auf. „Marco di Lucchesi.“
    Doch nicht etwa der Prinz? Ihr Begleiter für die nächsten zwei Wochen? Bestürzung wandelte sich in Panik. Aber vielleicht hatte der Prinz ja nur ein Familienmitglied geschickt …? Lily sandte ein Stoßgebet zum Himmel, dass es so sein möge.
    Ihr Mund war staubtrocken. „Prinz di Lucchesi?“
    „Den Titel nutze ich nicht.“ Seine knappe Antwort zerstörte ihre Hoffnungen. „Wenn Sie dann so weit sind, werde ich Sie hineinbegleiten und die Vorstellung übernehmen. Die Familien, deren Häuser Sie zu sehen bekommen, sind alle anwesend.“
    Lily nickte. „Die Gesellschaft hat mir die Gästeliste überlassen.“
    „Manche von den Familienstammbäumen sind sehr komplex. Es ist

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