Julia Extra Band 0354
Verantwortungsgefühl.
Trotzdem, wie er selbst zugegeben hatte, war er nicht der Typ, der eine Familie gründen wollte.
Vielleicht sollte ich einfach nur den Augenblick genießen.
In wenigen Wochen würde Zoe nach Europa fliegen, und Kent wusste das. Ein Liebesverhältnis hätte also seine Grenzen. Sie sah ihre Reise nach Europa bereits als Flucht vor einem gebrochenen Herzen.
Aber sie wollte diesen Mann … wollte seinen Kuss, wollte ihn so sehr, dass sie zu zittern anfing. Jeder Nerv ihres Körpers vibrierte.
Kent neigte den Kopf, bis seine Lippen fast ihre berührten. In seinen dunklen Augen sah sie ihre eigene Begierde. Lustvoll stöhnte sie auf.
Langsam streifte er ihre Lippen. „Sag mir, warum wir das nicht dürfen sollten“, hauchte er.
Sie fand keine Antwort. Wenn es je einen Grund gegeben haben sollte, Nein zu sagen, so war er ihr entfallen. Kent liebkoste ihren Mund erneut, und ihr letzter Widerstand schmolz dahin. Sie konnte an nichts anderes denken, als ihn zu küssen. Und dann schlang sie die Arme um seinen Nacken … und küsste ihn.
Irgendwann während dieses Kusses streifte sie die Schuhe ab und setzte sich auf seinen Schoß.
Kent rang nach Luft. Langsam strich er mit der Hand ihre Beine hinauf und bedeckte ihr Dekolleté mit vielen kleinen Küssen. Dann trafen sich ihre Münder erneut, während ihre Körper in den roten Kissen versanken.
Wie gewohnt wachte Kent früh auf. Doch statt aufzuspringen, um einem neuen Arbeitstag auf der Farm entgegenzusehen, lag er im warmen Morgenlicht und beobachtete Zoe im Schlaf. Sie lag ihm zugewandt auf der Seite, den blassen Mund leicht geöffnet. Wie unschuldig und verletzlich sie aussah. Ganz anders als die feurige sinnliche Frau, die ihn letzte Nacht geliebt hatte.
Als er gestern Abend an Zoes Tür geklopft hatte, wusste er nicht, was ihn erwarten würde. Er hatte nicht zu hoffen gewagt, vielleicht die Nacht mit Zoe zu verbringen. Dennoch konnte er nicht verleugnen, dass er seit ihrem Abschiedskuss in Willara voller Verlangen nach ihr war.
Zoe und er hatten in der letzten Nacht eine Explosion von Leidenschaft miteinander erlebt. Aber auch erstaunlich zärtliche Momente. Er hatte wieder dieselbe Vertrautheit verspürt wie beim Gespräch im Restaurant oder unten am Fluss mit ihr. Es fühlte sich einfach auf erstaunliche Weise richtig an. Die Gewissheit, dass eine Art Wunder passierte.
Während er so dalag, fragte er sich, ob solche Gedanken vielleicht übertrieben waren. Doch als Zoe sich neben ihm bewegte und ihn aus ihren blauen Augen lächelnd ansah, überkam ihn unbeschreibliche Freude. Vielleicht nahm sein Leben eine unerwartete Wendung in eine wunderbare Richtung.
8. KAPITEL
Zoes neues Paradies hieß, an einem Samstagmorgen neben Kent Rigby aufzuwachen und zu wissen, dass ein wunderbares Wochenende vor ihnen lag.
Nachdem sie spät aufgestanden waren, frühstückten sie in einem Café, das hervorragenden Kaffee und köstliche Toasts anbot. Danach schlenderten sie glücklich am Ufer des Brisbane River entlang und genossen den Sonnenschein.
Am Nachmittag gingen sie ins Kino und sahen sich einen gruseligen Thriller an. Wie verliebte Teenager knutschten sie immer wieder im Dunkeln miteinander. Auf dem Nachhauseweg kauften sie in einem Supermarkt die Zutaten für ein Pastagericht.
Während des gemeinsamen Kochens tranken sie Wein und nutzten jede Chance, sich zu berühren und zu küssen. Sie schwebten im siebten Himmel.
Zoe wehrte sich gegen jeden aufkommenden Zweifel, ob sich möglicherweise die Vergangenheit wiederholen könnte. Aber das hier war nicht vergleichbar mit dem Desaster, das sie mit Rodney erlebt hatte. Rodney war sofort bei ihr eingezogen und hatte ihr das Blaue vom Himmel versprochen.
Mit Kent erlebte sie einfach nur ein wunderschönes Wochenende. Danach würde er nach Willara zurückfahren, mit dem Wissen, dass sie bald nach Europa fliegen würde. Im Moment vertraute sie allein ihrem Instinkt, und das fühlte sich herrlich an.
Die Pastasoße blubberte köstlich duftend vor sich hin, als das Telefon klingelte.
„Hallo“, sagte Zoe mit beschwingter Stimme.
„Zoe, wie geht es dir?“
„Bella?“ Zoe warf Kent einen Blick zu und sah, wie er die Augenbrauen hob.
Bella lachte. „Bist du überrascht?“
„Entschuldige, aber ich habe nicht mit deinem Anruf gerechnet. Außerdem war ich gerade abgelenkt.“
„Ist alles in Ordnung, Zoe?“
„Absolut. Warum?“
„Ich weiß nicht, du klingst so anders.“
„Ach ja? Aber
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