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Julia Extra Band 0354

Julia Extra Band 0354

Titel: Julia Extra Band 0354 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maisey Yates Susanne James Abby Green Barbara Hannay
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plötzliche Gefühl von Traurigkeit abzuschütteln. „Übrigens wollte ich dir danken.“ Sie umklammerte ihre halb leere Wasserflasche, als wäre sie ein Rettungsring.
    „Und wofür?“
    Sie spürte, wie ihr Röte in die Wangen stieg. „Für alles. Am Anfang war unsere Arbeitsbeziehung ja ein bisschen … problematisch. Aber jetzt bin ich dafür dankbar, weil sie mich wirklich voranbringt.“
    Ella hatte nach wie vor die Absicht, sich so schnell wie möglich aus diesem Deal herauszukaufen. Ihr war aber auch klar, dass sie mit Blaises Unterstützung in kürzester Zeit mehr erreicht hatte, als sie je allein zustande gebracht hätte.
    „Ich bin nur ein Geschäftsmann, Ella, nichts weiter.“
    „Das mag ja sein, aber dir geht es auch noch um andere Dinge, oder?“ Sie wusste selbst nicht, warum ihr so viel daran lag, dass er es zugab.
    „Eigentlich nicht.“
    „Was du hier in Malawi tust, ist mehr als nur Geschäftemacherei.“
    „Du solltest dich von ein paar Charity-Aktionen nicht blenden lassen, Ella. Die kann ich alle von der Steuer absetzen.“
    Bei seinen Worten krampfte sich Ellas Herz schmerzlich zusammen. Nicht, weil sie ihm glaubte, sondern weil er plötzlich wieder undurchdringlich wirkte. Offenbar sah Blaise sich gern in der Rolle des ewigen Bösewichts. Selbst jetzt noch, nachdem längst klar war, dass er eigentlich zu den „Guten“ gehörte.
    Gestern Abend zum Beispiel hatte er sich nicht einfach genommen, was er haben wollte, sondern war eher der Gebende gewesen. Und als sie die Notbremse gezogen hatte, hatte er es ohne den Hauch eines Vorwurfs respektiert.
    Dass er jetzt den Unnahbaren spielte, war in gewisser Weise der Schlüssel zum Verständnis seiner Persönlichkeit. Denn genau wie sie hielt er sich eisern an das Motto: Lasse nie jemanden an dich heran, und gib vor allem niemals deine wirklichen Gefühle preis.
    Allerdings beherrschte er diese Kunst weitaus besser als sie, wobei Ella sich inzwischen gar nicht mehr so sicher war, ob sie ihn deswegen beneiden sollte. Mit einem Fuß stand sie noch immer in ihrem emotionsbefreiten Gefängnis, während der andere bereits – wenn auch äußerst vorsichtig – den Boden des wirklichen Lebens austestete. Das war zwar beängstigend, aber gleichzeitig war es auch ein gutes Gefühl.
    Unter gesenkten Wimpern warf sie Blaise einen Seitenblick zu. Er war in vieler Hinsicht ein Sünder, was eine allgemein bekannte Tatsache war. Aber er baute auch Krankenhäuser und grub Brunnen. Und er hatte ihr Seiten von sich selbst gezeigt, die ihr bislang verborgen geblieben waren.
    Gestern Abend hatte sie Blaise gewollt und es zugelassen, dass ihre Angst die Oberhand behielt. Dabei hatte sie es in ihrem beruflichen Leben durchaus geschafft, die Zügel in die Hand zu nehmen und unbeirrbar auf ihr Ziel zuzusteuern. Warum sollte das in allen anderen Bereichen ihres Lebens nicht auch möglich sein?
    Es war höchste Zeit, dass sie sich ihren inneren Dämonen stellte und ihnen die Stirn bot.
    Blaise hatte die halbe Nacht schlaflos im Bett gelegen und sich vorgestellt, wie er genießerisch jeden Zentimeter von Ellas sinnlichem Körper erforschte. Den ganzen Tag hatte er ihre blauen Augen vor sich gesehen, die ihn hingebungsvoll und verlangend anblickten – so wie gestern Abend auf der Terrasse, bevor sie sich auf einmal entsetzt von ihm losgerissen hatte.
    Er würde sie wieder küssen. Nicht nur dort, wo ihre Haut zart und glatt war, sondern überall. Selbst in seinen heißesten Träumen von ihr sah er immer auch ihre Narben. Jedenfalls die, die er bereits kannte. Sie gehörten zu Ella, und sein Körper wollte nur sie. Aus welchen Gründen auch immer.
    Bei dem Gedanken an sie spürte er, wie er wieder hart wurde. Verdammte Libido! Er klappte seinen Laptop zu und lehnte sich in seinem Drehsessel zurück. Er hatte angefangen, den Stand seiner Aktien zu überprüfen, was ihn volle zehn Minuten auch tatsächlich abgelenkt hatte. Danach war es ihm nicht länger möglich gewesen, Ellas Anwesenheit im Haus zu ignorieren. Nicht das kleinste Geräusch, das von unten heraufdrang, war ihm entgangen. Eine Weile hatte sie sich in der Küche zu schaffen gemacht, jetzt befand sie sich im Wohnzimmer.
    Allmählich machte sein Zustand ihm ernsthaft Sorgen.
    Besessenheit nannte man so etwas. Blaise wusste noch sehr genau, was sie aus einem Mann machen konnte. Ihr zu erliegen bedeutete Schwäche und Schwäche bedeutete Kontrollverlust. Nie wieder wollte er von dem zwanghaften Drang

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