Julia Extra Band 356 - Ebook
dass wir wieder zusammen sind, so wie vorher. Aber diesmal wird es noch besser sein. Und jetzt weiß ich auch, wer du in Wirklichkeit bist. Du bist ein wunderbarer Mann – hundertmal besser, als ich mir hätte vorstellen können. Deine Mutter wäre sehr stolz auf dich, und ich bin es auch. Bitte lass uns zurück ins Hotel gehen.“
Auch Kiryl blieb stehen, und im Mondlicht sah sie am Glanz seiner Augen, wie bewegt er war. „Nein, ich habe noch eine bessere Idee“, erwiderte er mit rauer Stimme.
„Wohin fahren wir denn?“, fragte sie, als sie kurz darauf wieder in der Limousine saßen. Kiryl hatte den Fahrer telefonisch verständigt, und der war wenige Minuten später da gewesen.
„Lass dich überraschen.“
Alena schwieg nur und lächelt glücklich in sich hinein.
Eine halbe Stunde später standen sie vor dem Haus, in dem sie vor einem halben Jahr gewohnt hatten.
„Aber wir können doch nicht einfach so hineinspazieren.“
„Natürlich können wir das“, entgegnete er. „Ich habe es nämlich für unsere Flitterwochen gemietet. Und nicht nur deshalb, weil es so nahe bei St. Petersburg liegt.“
„Sondern?“, fragte sie neckend, während sie darauf warteten, dass jemand ihnen öffnete.
„Frag mich das noch einmal, wenn wir allein im Schlafzimmer sind“, entgegnete Kiryl und stellte mit Befriedigung fest, dass sie errötete.
Das Hausmädchen schien von ihrer Ankunft nicht überrascht zu sein, obwohl sie früher gekommen waren, als vereinbart. Sie schien sich auch nicht darüber zu wundern, dass sie in Abendkleidung waren und kein Gepäck dabei hatten. Alena wäre es allerdings auch egal gewesen. Das Einzige, was für sie zählte, war Kiryl und ihre Liebe füreinander, wie sie ihm während der folgenden Stunden im Schlafzimmer immer wieder versicherte. Auch er bewies ihr die ganze Nacht lang, dass seine Liebe zu ihr nicht nur ein Lippenbekenntnis gewesen war.
Zum ersten Mal konnte er wirklich genießen, dass sie in seinen Armen lag. Wie lange er sich das schon gewünscht hatte! Als Alena ihn küsste und streichelte, wurde Kiryl bewusst, dass er endlich das gefunden hatte, wonach er sich immer gesehnt hatte. Bald schon ließen sich beide von den Wogen der Lust forttragen. Liebkosten und liebten einander, immer und immer wieder, bis sie schließlich schweißnass und glücklich nebeneinanderlagen.
Als Alena dann erschöpft in seinen Armen lag und ein wohliges Gähnen nicht mehr unterdrücken konnte, erklärte er feierlich: „Dies ist der Beginn der Reise, die wir bis zum Ende unserer Tage gemeinsam machen werden, mein Liebling. Die einzige Reise, die ich von jetzt an noch machen möchte.“
„Mmmm“, murmelte Alena schläfrig. „Obwohl es bald eine Reise zu dritt sein könnte. Wir waren wirklich sehr unvorsichtig …“
Kiryl sah sie mit großen Augen an. Ein Kind. Sein Kind. Ihr Kind. Ein Kind, das mit dem Wissen aufwachsen würde, von seiner Mutter und seinem Vater über alles geliebt zu werden.
Er zog sie noch fester an sich. „Ich liebe dich mehr als alles auf der Welt“, sagte er mit gebrochener Stimme, und sie wusste, dass es die Wahrheit war.
EPILOG
„Wirst du jetzt endlich zugeben, dass ich recht hatte, als ich dir versprochen habe, dass diese Ehe das Beste für dich sein würde?“, stichelte Vasilii an Alenas Seite, während die Hochzeitsgäste Schlange standen, um dem frisch vermählten Paar zu gratulieren.
„Dir ging es dabei doch nur um den guten Ruf der Familie und um deine geschäftlichen Interessen“, sagte sie trotzig und wandte sich wieder Kiryl zu. Sie lächelten einander an, und er ergriff ihre Hand.
Vasilii schüttelte den Kopf. „Nein“, erwiderte er. „Ich wollte, dass Kiryl dich heiratet, weil mir klar war, dass du ihn sehr lieben musst, wenn du dich ihm hingibst.“
Alena starrte ihren Bruder an.
„Es ist wahr“, beteuerte Vasilii. „Mein Vater hat mir die Verantwortung für dein Glück übertragen, als er starb, Alena. Ich habe das immer als eine heilige Pflicht empfunden.“
„Aber Kiryl hat dir doch gesagt, dass ich ihm völlig gleichgültig sei.“
„Das hat er gesagt, ja. Aber trotzdem hat er mich sehr für sich eingenommen. Ich kenne Männer, Alena, und alles, was ich über Kiryl gehört hatte, ließ darauf schließen, dass er ein Ehrenmann war. Deshalb war ich mir sicher, dass ihr letzten Endes doch noch zueinanderfinden würdet.“
„Also ist alles perfekt aufgegangen“, spöttelte sie.
„Ja, glücklicherweise – auch wenn ich
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