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Julia Extra Band 356 - Ebook

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Titel: Julia Extra Band 356 - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Kate Walker Penny Jordan Barbara Hannay
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die Teile nie wieder zusammenfügen können. So oder so: Nichts wäre mehr, wie es war. Dabei war sie doch so vorsichtig gewesen, überlegt und umsichtig … und das hatte sie nun davon. Sie stand in einem Brautkleid in einer verlassenen Moorlandschaft, in dem Wissen, dass die Heirat nicht das Geringste mit dem zu tun gehabt hätte, was ihr wichtig war. Schon der erste Schritt in die neue Zukunft wäre ein kapitaler Fehler gewesen.
    „Was soll mir Ihr Wort bedeuten, wenn ich nicht einmal weiß, wer Sie sind?“
    Er schaute sie herausfordernd an, der Anflug von Humor ließ goldene Punkte in den grünen Augen aufblitzen, erinnerte sie daran, dass sie sich nicht wirklich in der Position befand, um Bedingungen zu stellen.
    „Sie wissen, dass ich Ihre einzige Chance bin, um von hier wegzukommen … oder dorthin zurück, wo Sie hergekommen sind.“ Er ließ den Blick betont langsam über die verregnete Hügellandschaft wandern. „Sehen Sie hier etwa Dutzende von Autos, die sich ein Rennen liefern, um zu Ihrer Rettung zu eilen?“
    „Irgendjemand wird schon kommen …“
    Noch während sie die Worte aussprach, wusste sie, dass sie hier vielleicht einen Riesenfehler beging. Mit seinem kritischen Seitenblick stellte er eindeutig ihre Zurechnungsfähigkeit infrage. Und auch sie fragte sich im gleichen Moment still, ob sie den Verstand verloren hatte.
    „Wie Sie meinen.“ Er drehte sich um und ging auf sein Motorrad zu, den Motorradhelm lässig in der Hand baumelnd.
    Eine Geste, die ihr zeigen sollte, dass er ihren Bluff durchschaut hatte. Es ärgerte sie maßlos, und es war dieser Ärger, der sie wie angewurzelt an der Stelle festhielt, selbst wenn ihr klar war, dass sie wahrscheinlich ihre einzige Chance verspielte. Alles in ihr schrie auf, dass es verrückt war. Sie riskierte, wieder allein hier zu stehen. Aber … das würde er doch nicht machen, oder?
    Im Moment sah es jedoch so aus, als würde er. Mit jedem seiner langen Schritte entfernte er sich weiter von ihr. Sie starrte auf seinen breiten Rücken, das weiße T-Shirt über die breiten Schultern gespannt, das dunkle Haar wallend im Wind.
    Sie fühlte sich innerlich zerrissen, wusste nicht, was sie tun sollte. Wenn er so einfach wegging, hatte er vermutlich nicht vor, ihr etwas anzutun, oder? Hätte sie doch nur nicht in dem ganzen Tumult vergessen, ihr Handy einzustecken. Es lag noch immer auf dem Nachttischchen in ihrem Zimmer.
    „Warten Sie …“ Sie sagte es leise und unsicher, und der Wind trieb ihre Worte ungehört übers Feld hinaus.
    Er hatte sich nur einige Meter von ihr entfernt, doch schon fühlte sie sich schrecklich verlassen. Seine Lederjacke schien den Wind plötzlich nicht mehr abhalten zu können. Die Angst, wieder allein zu sein, griff mit eiskalten Fingern nach Martha.
    „Warten Sie!“, rief sie, dieses Mal lauter.
    Er verlangsamte seine Schritte, blieb schließlich stehen. Zwar drehte er sich nicht um, aber wichtig war nur, dass er stehen geblieben war. Sicher oder nicht, sie hatte ihre Entscheidung getroffen.
    „Wie spät ist es?“
    Es war die letzte Frage, mit der Carlos gerechnet hatte. Die tiefe Falte, die auf seiner Stirn stand, als er sich jetzt doch umdrehte, zeigte es deutlich. Dennoch sah er auf seine Armbanduhr.
    „Kurz vor zwei. Ist das wichtig?“
    Ihre Reaktion verriet sie – das Zusammenzucken, das scharfe Luftholen. Sie musste daran denken, wo sie jetzt wäre, wäre der Tag wie geplant verlaufen. „Hätte wichtig sein können“, stieß sie aus.
    Es hätte der Beginn ihres neuen Lebens sein sollen. Einem Leben voller Glück, nach dem sie sich so lange schon sehnte. Sie war zu Gavins Zimmer gegangen, um ihm zu sagen, dass sie beide mit der Heirat vielleicht einen Fehler machten. Sie war gar nicht dazu gekommen, ihre Bedenken zu äußern. Das Bild, das sich ihr geboten hatte, hatte sie erstarren lassen. Und Gavin war zu beschäftigt mit Cindy und der eigenen Lust gewesen, er hatte nicht einmal gemerkt, dass die Zimmertür geöffnet worden war. Er wusste also noch gar nicht, dass es keine Hochzeit geben würde. Die Hochzeit, die für zwei Uhr angesetzt war.
    „Werden Sie mir helfen? Können Sie mich mitnehmen?“ Martha gestikulierte wild zu dem schwarzen Motorrad. „Auf dem Ding da?“
    Sie musste so weit wie nur möglich von Haskell Hall wegkommen. Inzwischen waren wahrscheinlich schon mehrere Leute auf der Suche nach der Braut, die sich in Luft aufgelöst hatte.
    „Ich nehme an, Sie wollen auf schnellstem Weg zu

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