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Julia Extra Band 356 - Ebook

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Titel: Julia Extra Band 356 - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Kate Walker Penny Jordan Barbara Hannay
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Nachhilfe.
    Aber es war die alte Martha, die so dachte. Die Martha, die dreiundzwanzig Jahre alt geworden war ohne sexuelle Erfahrung. Die, die sich um die sterbende Mutter gekümmert und kein eigenes Leben gehabt hatte. Und ja, es war die Martha, die tatsächlich nach dem „Glücklich bis ans Lebensende“ gesucht und geglaubt hatte, es mit Gavin gefunden zu haben. Die Sterne in ihren Augen hatten sie geblendet und blind für die Wahrheit gemacht – dass sie nämlich nicht in Gavin, sondern in die Liebe verliebt gewesen war. Sie hatte sich geschworen, dass sie diese Martha hinter sich lassen würde.
    Oh, der Himmel möge ihr beistehen – sie wollte diesen Mann, sie wollte Carlos. Selbst auf die Distanz hin fühlte sie die Anziehungskraft, die Wirkung, die er auf ihre Sinne hatte. Sein Duft haftete noch immer auf ihrer Haut, und wenn sie sich mit der Zunge über die Lippen fuhr, konnte sie ihn noch immer schmecken. Es war das Erregendste, was ihr je geschehen war, und sie wollte mehr davon. Nur warnten der kalte Ausdruck in den grünen Augen und die harten Züge in seinem Gesicht sie, dass er eine solche Anziehung keineswegs verspürte.
    „Manche Frauen tun das vielleicht“, begann sie vorsichtig. „Aber das ist nicht das, was ich von dir will. Wie Schiffe in der Nacht, erinnerst du dich? Es hat Spaß gemacht, doch … Was machst du da?“
    War das nicht offensichtlich? Er brauchte es nicht auszusprechen, sein ironischer Blick stellte diese Frage auch ohne Worte. Trotzdem beantwortete er ihre Frage. „Ich ziehe mich an. Ich brauche frische Luft.“ Er hob seine Jeans auf, die er in der Hitze der Leidenschaft achtlos auf den Boden geschleudert hatte … War das wirklich erst so kurz her? Martha kam es wie eine Ewigkeit vor.
    „Fein.“
    Jungfrauen klammerten. Stimmte das so? Nun, sie würde ihm beweisen, dass er sich irrte. Sie würde sich eher die Zunge abbeißen, bevor sie zugab, welche Qualen sie litt, während sie ihm zusah, wie er sich anzog. Sie hatte heute schon einen anderen Mann zurückgelassen, es würde ihr auch noch einmal gelingen. Oder besser, sie würde Carlos gehen lassen. Wenn er sie nicht wollte … betteln würde sie ganz bestimmt nicht.
    Zumindest hatte Carlos sie vorhin gewollt. Hatte sie begehrt mit einer Intensität, die nicht hatte kontrolliert werden können und die sie beide mitgerissen hatte. Es schien Martha unmöglich, dass die Flammen so schnell erloschen waren, wenn ihr ganzer Körper noch immer von der Erfahrung prickelte. Doch wenn bei Carlos nichts als kalte Asche übrig geblieben war, dann würde sie sich nicht erniedrigen. Sie würde ihn nicht bitten, nicht zu gehen.
    Sie griff nach seinem T-Shirt, das am Fußende lag, knüllte es zusammen und warf es ihm zu. „Das wirst du brauchen, wenn du nach draußen gehst. Und das hier auch“, sagte sie, als sie die Lederjacke ebenfalls in seine Richtung schleuderte.
    „Gracias.“ Sein Dank triefte vor Sarkasmus. Er zog sich das T-Shirt über den Kopf, zog die schwere Lederjacke an, schloss den Reißverschluss. Ein grimmiger Zug lag um seinen Mund. „Miss Jones“, sagte er, und wenn es etwas gab, das ihren Ärger anfachte, dann war es die angedeutete Verbeugung.
    Miss Jones. Der Teufel und Miss Jones. Zwei fiktive Gestalten, die der Zufall zusammengeführt hatte. Er hatte ihren echten Namen nicht wissen wollen. Ein gestohlener Moment, mehr war es nicht gewesen, und jetzt war der Moment vorbei. Es mochte wehtun, dass es nicht länger gedauert hatte, aber die einzige Antwort darauf war ein glatter Schnitt, kurz und schmerzlos. Aus und vorbei.
    „Noch immer hier?“, fragte Martha kalt. Sie zwang sich, ihm in die Augen zu sehen, ihr Gesicht eine ausdruckslose Maske ohne jegliche Emotion. „Sagtest du nicht, du brauchst frische Luft?“
    Ihre Mutter hatte also recht gehabt – sobald ein Mann bekommen hatte, was er wollte, machte er sich schnellstmöglich aus dem Staub. So war es auch bei ihrem Vater gewesen. Er war nur so lange geblieben, bis er herausgefunden hatte, dass seine Freundin schwanger von ihm war.
    „Auf Wiedersehen, Señor Diablo.“ Sie wandte sich von ihm ab.
    Ging er wirklich? Martha konnte sich nicht entschließen, was sie fühlte. War es das Gefühl von Verlust, Enttäuschung oder einfach nur Erleichterung? Wahrscheinlich stritten alle drei abwechselnd um die Vorherrschaft. Wenn das eine Herausforderung sein sollte, um zu gestehen, dass sie nicht wollte, dass er ging, so würde sie nicht anbeißen. Sollte er

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