Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 356 - Ebook

Julia Extra Band 356 - Ebook

Titel: Julia Extra Band 356 - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Kate Walker Penny Jordan Barbara Hannay
Vom Netzwerk:
ich sagte?“ Sein Ton war eindeutig ungeduldiger geworden. „Señorita …“
    „Ja, ich habe es gehört.“ Ihre Antwort kam über steife Lippen. Sie zwang sich, sich zu ihm umzudrehen, auch wenn sie nicht wirklich bereit war, ihn anzusehen. Der innere Kampf, den sie mit sich focht, ließ sie wesentlich mehr Schwung nutzen als notwendig, und so wäre sie fast gegen ihn geprallt, hatte sie doch nicht gehört, dass er auf sie zugekommen war.
    Erschreckt rang sie nach Luft und sog damit gleichzeitig den viel zu vertrauten Duft ein. Großer Gott, er trug sogar die gleiche Lederjacke wie damals!
    „Ja, ich habe dich gehört“, brachte sie hervor, hielt aber den Blick starr auf seine Brust gerichtet. Es gelang ihr einfach nicht, ihm ins Gesicht zu sehen. Sie wollte nicht mitverfolgen, wie der Schock in die grünen Augen zog. Doch sie konnte mühelos den Moment bestimmen, in dem er sie erkannte, sah es daran, wie seine Haltung sich veränderte und wie ihm der Atem in der Brust stecken blieb, bevor das rhythmische Heben und Senken umso heftiger wieder einsetzte.
    „Du! Was, zum Teufel, hast du hier zu suchen?“
    Hatte sie je die Hoffnung gehegt, er würde sich vielleicht freuen, sie wiederzusehen, so gefror diese mit jeder klirrend kalten Silbe. „Ich … Dein Großvater hat mich eingeladen.“
    Es war, als hätte sie Salz in eine offene Wunde gestreut. Seine Züge wurden grimmig, er kniff Augen und Lippen zusammen, so als müsste er angestrengt zurückhalten, was er impulsiv hatte sagen wollen.
    „Kann ich mir gut vorstellen. Er hatte schon immer eine Schwäche für hübsche Gesichter. Frauen haben es stets verstanden, ihn um den kleinen Finger zu wickeln. Wie hast du überhaupt von El Cielo erfahren?“
    „Es stand in deinem Pass.“
    „Ah ja, richtig, mein Pass“, sagte Carlos voller Verachtung. „Du hast meine Tasche durchwühlt. Hast auch ein paar Sachen mitgehen lassen, wenn ich mich recht entsinne.“
    „Ich habe nichts gestohlen!“, widersprach sie heftig. Das rote T-Shirt und die Trainingshose lagen gewaschen und sorgfältig gebügelt oben in ihrem Zimmer.
    Carlos nickte grimmig. „Ja, natürlich, du hattest immer vor, mir die Sachen zurückzugeben, nicht wahr?“ Seine Stimme triefte vor Sarkasmus. Offensichtlich unterstellte er ihr hier etwas, das sie aber nicht verstand.
    „Genau. In meinem ganzen Leben habe ich noch nichts gestohlen, von niemandem, und …“
    „Und deshalb bist du hierher gekommen, richtig? Du reist um die halbe Welt, um mir meine Sachen zurückzubringen. Deshalb hast du ja überhaupt erst meine Tasche durchwühlt und dir meinen Pass angesehen.“
    „Ich konnte das Hotel schlecht in einem zerrissenen Brautkleid verlassen.“ Das, was ihn so wütend machte, war, dass sie sich seinen Pass angesehen hatte, sie wusste es. Unter normalen Umständen würde sie ihm da zustimmen, aber … die Umstände waren alles andere als normal. „Und da ich deinen Pass durchgeblättert habe … Du hast mir nie deinen echten Namen genannt.“
    „Aha. Und weshalb genau sollte dich das ärgern, Miss Jones ?“
    Er sprach ihren Namen mit solch beißender Ironie aus, dass sie sich innerlich krümmte. „Na schön, ich habe dir auch nie meinen richtigen Namen genannt. Weil …“ Weil du ihn gar nicht wissen wolltest. Weil du uns mit zwei Schiffen in der Nacht verglichen hast.
    Es war erschreckend, wie weh es tat, wenn sie daran dachte. Dabei wollte sie nicht so fühlen, vor allem nicht, wenn es ihm nichts bedeutet hatte. Heute wusste sie, dass sie sich gewünscht hatte, er würde mehr über sie erfahren wollen, würde mehr für sie fühlen als nur die brennende Leidenschaft, die ihn in jener Nacht angetrieben hatte. Doch wenn sie jetzt in seine abweisende Miene schaute, so war klar, dass er in all der Zeit, die sie sich nicht gesehen hatten, keinen einzigen Gedanken an sie verschwendet hatte. So wie er aussah, wollte er überhaupt nichts mit ihr zu tun haben, während sie ihn nicht mehr aus dem Kopf bekommen hatte.
    „Weil es nicht diese Art von Beziehung war, richtig? ‚Ein Für Immer kann ich mir nicht vorstellen. Nur das Jetzt ist wichtig‘“, hielt er ihr die eigenen Worte vor.
    Damals an jenem kalten Apriltag hatte er ihr tatsächlich geglaubt. Zwei umherirrende Seelen, die sich zufällig begegnet waren, in einer Welt, in der sie beide den Halt verloren hatten. Sie hatten einander in jener Nacht nichts geben können außer körperlicher Nähe. Er hatte sie begehrt, so sehr, dass er die

Weitere Kostenlose Bücher