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Julia Extra Band 356 - Ebook

Julia Extra Band 356 - Ebook

Titel: Julia Extra Band 356 - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Kate Walker Penny Jordan Barbara Hannay
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eigenen Prinzipien missachtet hatte.
    Er war über sich selbst entsetzt gewesen, über sein verrücktes Verhalten, über seine Verantwortungslosigkeit, über den völligen Kontrollverlust. So hatte er sich nicht mehr benommen, seit er ein hormongebeutelter Teenager gewesen war. Er hatte sich selbst nicht wiedererkannt, vor allem, als ihm klar geworden war, dass der Schutz, den er genutzt hatte, nicht im Geringsten geschützt hatte. Als er bemerkt hatte, dass das Kondom in der ungestümen Losgelöstheit gerissen war, hatte ihn die eigene Dummheit aus dem erdrückend kleinen Raum getrieben. Er hatte gehofft, dass die kalte Luft seinen Kopf klären würde. Damit er in der Lage war, vernünftig und zivilisiert mit ihr zu reden, wenn er wieder ins Hotel zurückkam.
    Er hatte mit ihr reden wollen, um die Verbindung zu verstehen, die sie so schnell zueinandergefunden hatten – körperlich zumindest. Er hatte mehr über sie erfahren wollen. Er hatte sogar darauf gehofft, dass sie ihn verstehen würde, nachdem auch ihre Zukunftspläne wie eine Seifenblase geplatzt waren – genau wie seine. Er hatte sogar mit einer gewissen Vorfreude einem Abend entgegengesehen, an dem er seit Wochen zum ersten Mal nicht allein sein würde. Als Miss Jones und Carlos Diablo waren sie einander ohne jegliche Erwartungen begegnet, das hatte ihm gefallen. Sie hatte ihn offensichtlich nicht erkannt, wusste nichts von dem Ortega-Vermögen, auch nichts von seinem eigenen Reichtum, den er als Polospieler und Pferdezüchter angehäuft hatte. Nach all den Frauen, bei denen die Dollarzeichen in den Augen aufblitzten, sobald sie ihn ansahen, war das eine unglaubliche Erleichterung gewesen.
    So, wie er nicht mehr von ihr wusste als ihren Namen und dass sie vor der eigenen Hochzeit weggerannt war. Er hatte sich darauf gefreut, mehr über sie herauszufinden. Hatte sogar schon überlegt, ob es nicht Zeit wurde, seine Regel zu überdenken. Vielleicht war diese Regel ja genauso bedeutungslos geworden wie der Name und das Erbe, die er einst als selbstverständlich erachtet hatte. Die Vorstellung, noch eine Nacht – oder mehrere – in Miss Jones’ Armen zu liegen und die Freuden zu genießen, die ihr prächtiger Körper zu bieten hatte, hatte ihn zurück in Richtung des Hotels gelenkt.
    Doch er hatte das Zimmer leer vorgefunden. Nur die zerrissene weiße Seide auf dem Boden bewies, dass sie hier gewesen war. Und das Bündel Geldscheine, das auf dem Nachttisch lag. Prompt waren Wut und Verwirrung, die er mit der frischen Luft hatte vertreiben müssen, wieder auf ihn eingestürzt.
    „Du hast mir Geld da gelassen!“
    Verblüfft sah sie ihn, die grauen Augen aufgerissen, als könnte sie nicht glauben, dass er das erwähnte. „Ja, natürlich.“
    „Wofür war das gedacht?“ Die Erinnerung nagte noch immer an ihm. Damals hatte er nicht glauben können, dass sie sich ohne ein einziges Wort abgesetzt hatte. Sie war ebenso schnell und mysteriös aus seinem Leben verschwunden, wie sie darin aufgetaucht war. Und er hatte keine Möglichkeit, herauszufinden, wer sie war oder wohin sie gegangen war. Er hatte sich gesagt, dass er es gar nicht anders wollte. Dennoch hatte das Gefühl von Verlust ihn verfolgt. „Etwa als Entgelt für geleistete Dienste?“
    Er flüchtete sich in schwarzen Humor, weil der Schock, sie hier auf El Cielo zu sehen, ihm in die Knochen gefahren war. Sie hatte sich also offensichtlich über Carlos Ortega erkundigt – und das gab diesem unerwarteten Wiedersehen einen schalen Beigeschmack.
    „Was? Mach dich nicht lächerlich. Ich dachte, du würdest das Geld brauchen, um die Hotelrechnung bezahlen zu können. Aber das war ja auch eine Lüge, nicht wahr?“
    Das war die Höhe! Sie hatte seine Sachen durchwühlt und in seinem Pass seinen Namen und den seines Großvaters – oder besser des Mannes, den er immer für seinen Großvater gehalten hatte – herausgefunden. Mehr als diese Namen in die Suchmaschine einzugeben war nicht nötig gewesen, und sie hatte alles erfahren können. Sie war hier aufgetaucht und hatte sich offensichtlich bei Javier angebiedert. Worauf hatte sie es abgesehen?
    Und da beschuldigte sie ihn der Lüge! „Ich habe also gelogen? Worüber?“
    Es würde helfen, wenn ihre Nähe ihn nicht so aufreiben würde. Sie hatte eine neue Frisur, trug ihr Haar jetzt kürzer. Der Schnitt betonte ihren fein geschwungenen Hals und umrahmte weich ihr Gesicht. Unter der Sonne Argentiniens hatte ihre Haut eine goldene Tönung

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