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Julia Extra Band 356 - Ebook

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Titel: Julia Extra Band 356 - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Kate Walker Penny Jordan Barbara Hannay
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Nicht, solange er nicht wusste, aus welchem Grund sie hier war. „Miss Jones“ hätte er es vielleicht sogar gesagt, so, wie er sich in jener Nacht gefühlt hatte. Jetzt war er nur dankbar dafür, dass es nicht dazu gekommen war. Es wäre eine maßlose Dummheit gewesen, so etwas jemandem zu erzählen, dem er nicht trauen konnte.
    Genau in diesem Moment hielt Javier mit dem Rollstuhl an. „Was ist nun mit diesem Drink?“, rief er über die Schulter zurück.
    „Komme gleich, abu …“ Carlos biss sich auf die Zunge. Abuelo  – Großvater. Es hatte ihm völlig automatisch über die Lippen kommen wollen. Er hatte nicht mehr das Recht, Javier so zu nennen. „Ich komme“, endete er knapp.
    Er würde abwarten und sehen, warum er herbeordert worden war, sagte er sich, als er dem alten Mann folgte.
    Bittere Enttäuschung machte sich in ihm breit. Als der Anruf gekommen war, hatte er geglaubt, der alte Mann suche die Versöhnung, hatte gehofft, dass er wieder in das Haus aufgenommen werden würde, das einst sein Zuhause gewesen war. Wirklich gewusst, was ihn erwartete, wenn er nach El Cielo zurückkam, hatte er nicht. Aber mit dem hier hatte er keinesfalls gerechnet.
    Er warf einen Blick zurück in die Küche, wo Miss Jones – Martha – mit den Töpfen hantierte. Sie sah aus, als würde sie sich hier zu Hause fühlen, ein Gefühl, das er nicht länger empfand. Früher war er es gewesen, der die Steaks für Javier gebraten hatte, der den Wein in die Karaffe umgefüllt hatte. Jetzt schien es, dass die Frau, mit der er einen One-Night-Stand gehabt hatte, seinen Platz in Anspruch nahm.
    Verdammt, wieso war sie hier?
    Hätte sie seinen wahren Namen und seine Verbindung zu dem Ortega-Vermögen nicht herausgefunden, wäre sie nicht hier. War Miss Jones nur eine weitere Goldgräberin, die ihn irrtümlicherweise für den Erben eines Riesenvermögens hielt? Querido Dios. Nachdem seine Mutter sowohl ihren Mann als auch Javier betrogen hatte, war es durchaus denkbar, dass Carlos dem alten Mann das nächste verlogene Frauenzimmer ins Haus gebracht hatte.
    Er nahm sich vor, dass er ihr Geheimnis herausfinden würde, was immer es sein mochte. Und sobald er es wusste, würde er auch genau wissen, wie er mit ihr umzugehen hatte.

6. KAPITEL
    Eine der größten Freuden für Martha auf El Cielo war der Luxus, dass sie jederzeit den Pool draußen benutzen konnte, vor allem, wenn Javier noch schlief und ihre Hilfe nicht brauchte. Seit die morgendliche Übelkeit, die sie zuerst geplagt hatte, sich wieder gelegt hatte, genoss sie es, das Haus und den Pool in den frühen Morgenstunden praktisch für sich allein zu haben und ein paar Bahnen zu schwimmen, bevor die Hitze des Tages ihr die Kraft raubte.
    Heute Morgen jedoch nicht. Das gestrige Dinner hatte in einer steifen und angespannten Atmosphäre stattgefunden. Alles war so gezwungen gewesen, dass Martha kaum einen Bissen herunterbekommen hatte. Zudem hatte sie eine wenig erholsame Nacht hinter sich, hatte sich unruhig gewälzt und keinen wirklichen Schlaf gefunden, sondern war immer wieder aufgeschreckt. So war sie heute noch früher als sonst aufgestanden, da der Schlaf so oder so nicht mehr kommen würde. Leise hatte sie ihr Zimmer verlassen und war durch den hinteren Ausgang zum Pool hinuntergegangen. Das kühle Wasser fühlte sich himmlisch auf ihrer überempfindlichen Haut an, und die regelmäßigen Schwimmzüge entspannten sie nach der ruhelosen Nacht.
    Heute ist es so weit, nahm sie sich in Gedanken vor, während sie langsam ihre Bahnen zog. Ganz gleich, was auch geschehen mochte, eine weitere Nacht wie die Letzte wollte sie nicht noch einmal durchmachen. Sie musste Carlos sagen, weshalb sie hergekommen war. Wenn sie sich das erst von der Seele geredet hatte, konnte sie in die Zukunft blicken, konnte für sich und das Kind planen, wie es weitergehen sollte.
    Sie war beim Beckenrand angekommen, hielt sich mit einer Hand fest, während sie mit der anderen unter Wasser unwillkürlich über ihren leicht gewölbten Bauch strich. Sie wagte es nicht einmal, sich Carlos’ Reaktion auszumalen, wenn sie ihm von dem Baby erzählte. Ihm gestern so völlig unerwartet gegenüberzustehen war schlimm genug gewesen.
    Vermutlich war Javier der Überzeugung, das Richtige zu tun. Deshalb hatte er Carlos hergerufen. Javier hatte nämlich praktisch von Anfang an von ihrer Schwangerschaft gewusst. An einem besonders heißen Tag war Martha in Ohnmacht gefallen, und Javier hatte darauf bestanden,

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