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Julia Extra Band 356 - Ebook

Julia Extra Band 356 - Ebook

Titel: Julia Extra Band 356 - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Kate Walker Penny Jordan Barbara Hannay
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einen Arzt zu rufen. Allerdings hatte er immer nur davon gesprochen, Carlos’ Adresse oder eine Telefonnummer ausfindig zu machen, nicht davon, dass er ihr keine andere Wahl lassen würde, als dem Vater ihres Kindes gegenüberzutreten. Zumindest hatte er sein Versprechen gehalten und Carlos nichts von dem Baby gesagt, auch wenn sie gestern beim Dinner gemerkt hatte, wie schwer es ihm gefallen war. Immer wieder hatte sie ihm flehende Blicke zuwerfen müssen – wenn Carlos es nicht sehen konnte –, um ihn aufzuhalten, die Neuigkeit herauszuposaunen.
    „Ist das Wasser angenehm?“
    Bei der Frage rutschte Martha vor Schreck die Hand vom Rand ab, und sie sank kurz unter Wasser. Sie tauchte wieder auf und blinzelte die Wassertropfen von den Wimpern, um sehen zu können.
    Dabei brauchte sie gar nicht zu sehen, sie wusste auch so, wem die tiefe sexy Stimme gehörte. Carlos stand am Beckenrand, die nackten Beine leicht gespreizt gestellt. Er musste gerade aufgestanden sein, hatte sich nicht die Mühe gemacht, einen Kamm durch das schwarze Haar zu ziehen, das wirr in alle Richtungen abstand. Das, zusammen mit dem dunklen Bartschatten auf seinen Wangen, verlieh ihm ein piratenhaftes Aussehen, das wiederum geradezu gefährlich anziehend war. Er stand vor der aufgehenden Sonne, eine Gestalt, die zwingende Kraft ausstrahlte, ja fast bedrohlich erschien. Dabei hatte er seine Frage im jovialen Konversationston gestellt.
    „Himmlisch“, antwortete sie und beäugte ihn argwöhnisch. Ganz offensichtlich war er, genau wie sie, zu einem morgendlichen Bad im Pool gekommen. Er trug nicht mehr als eine knappe Badehose. Bei diesem Anblick musste Martha schlucken.
    „Kann ich mir denken“, murmelte er. Dieses Mal jedoch lag ein Ton in seiner Stimme, der alles andere als harmlos war. Die Bemerkung klang so düster und drohend, dass Martha erschauerte.
    „Und was genau soll das heißen?“, fauchte sie und bereute es sofort. Es war wohl besser, ihn nicht zu reizen.
    Er warf ihr einen scheinbar gleichgültigen Blick zu. „Nur, dass das Luxusleben auf El Cielo eine angenehme Abwechslung sein muss – nach dem, was du gewohnt bist.“
    „Du weißt doch gar nicht, was ich gewohnt bin.“
    „Du hast mir erzählt, dass dein Vater deine Mutter verlassen hat und dass du deine Mutter die letzten Jahre ihres Lebens gepflegt hast. Es kann nicht leicht für euch gewesen sein. Sicher habt ihr jeden Penny umdrehen müssen.“
    Es wunderte sie, dass er sich an das Wenige, was sie ihm an jenem Tag erzählt hatte, erinnerte, und so nickte sie nur knapp. Sie fühlte sich plötzlich erschreckend verletzlich, wie er da so über ihr stand und das Sonnenlicht verdunkelte. „Stimmt.“
    „Und jetzt?“
    „Ich … komme zurecht.“
    „Was ist mit der Hochzeit? Die hat doch sicherlich bezahlt werden müssen, selbst wenn sie nicht stattgefunden hat.“
    „Ja, natürlich.“ Wieso sollte ihn das überhaupt interessieren? „Ich habe die Wohnung verkauft, in der Mum und ich lebten.“
    Es war die Wahrheit, wenn auch nur die halbe. Noch immer zögerte Martha, ihm von ihrem Lotteriegewinn zu erzählen. Das Geld hatte enorm geholfen, das Durcheinander mit der Hochzeit zu klären. Sie hatte der Hochzeitsplanerin einen Scheck ausgestellt und sie gebeten, sich um die Abwicklung zu kümmern. Sie hatte weder das Herrenhaus noch ihren Exverlobten und erst recht nicht ihre Brautjungfer sehen wollen.
    „Es hat weniger Wellen geschlagen als vermutet. Scheinbar wussten mehrere Leute, dass Gavin sich anderweitig vergnügte, so waren eigentlich nur wenige überrascht, dass die Braut noch so kurz vor der Hochzeit einen Rückzieher gemacht hat.“
    Es war seltsam, aber ihr kam es vor, als würde sie nicht über sich, sondern über eine andere Person sprechen. Für sie war es nur noch eine vage Erinnerung. Die wenigen Stunden jedoch, die sie mit diesem Mann verbracht hatte, schienen auf ewig in ihren Kopf eingebrannt zu sein. Die Szenen liefen immer und immer wieder wie ein Film vor ihr ab und beherrschten Nacht für Nacht ihre Träume.
    „Du bereust es nicht?“
    Eine Frage, die leicht zu beantworten war. „Nein, überhaupt nicht. Es war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe.“
    Sie fasste nach dem Metallgeländer der Leiter, um aus dem Pool zu klettern, hatte schon den Fuß auf die erste Stufe gestellt, als ihr plötzlich etwas bewusst wurde und sie jäh in der Bewegung erstarrte.
    Die Anzeichen der Schwangerschaft waren noch schwach, aber der nasse

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