Julia Extra Band 357
Komplikationen und keine Scherereien.“ Mit nachdenklicher Miene zuckte Raja die Schultern. „Aber jetzt habe ich dich, und solange brauche ich keine andere Frau.“
Seine Worte beruhigten sie ungemein, denn sie bedeuteten, dass sie seine sexuell erfahrene Geliebte ersetzen konnte. Allmählich fiel der Stress von ihr ab.
„Ich war ziemlich durcheinander, als ich die Nachrichten gelesen habe“, räumte sie widerstrebend ein.
„Dass du sie gesehen hast und Grund dazu hattest, an mir zu zweifeln, tut mir leid. In der Hinsicht kannst du mir vertrauen, Ruby“, sagte Raja ernst. „Ich würde dich niemals mit einer anderen Frau betrügen.“
Obwohl sie die aufsteigenden Tränen krampfhaft zu unterdrücken versuchte, rannen ihr einige über die Wangen. „Ich glaube dir“, erwiderte sie mit bebender Stimme. „Und ich habe keine Ahnung, warum ich jetzt weinen muss.“
„Hadeel sagte, du würdest in den nächsten Monaten wegen der Hormonumstellung sehr gefühlsbetont sein“, sagte er dann zu ihrer Verblüffung und fügte erklärend hinzu: „Ich habe ihr von deiner Schwangerschaft erzählt.“
Ruby war beunruhigt. „Deine Familie weiß Bescheid?“
„Nur Hadeel, denn sie steht mir besonders nahe. Und sie wird es für sich behalten, bis wir es den anderen sagen. Es ist so aufregend … Ich musste es jemandem erzählen!“, rief er, bedauernd und stolz zugleich, was sie zutiefst rührte.
Es war das erste Anzeichen dafür, dass er sich über das Baby freute. Unwillkürlich schluchzte sie auf, weil ihr nun seltsamerweise noch mehr nach Weinen zumute war. „Ich weiß nicht, was mit mir los ist.“
Kurzerhand hob er sie hoch und trug sie ins Haus. Dort stieß er mit der Schulter die Tür zum Schlafzimmer auf und legte Ruby auf das breite Bett.
„Möchtest du von mir auch solche Nachrichten bekommen?“, fragte sie dann. „Ich meine, ich habe so etwas noch nie gemacht, aber ich bin offen für alles Neue.“
Nachdem er ihr einen erschrockenen Blick zugeworfen hatte, lachte er schallend. „Vielen Dank für das Angebot, aber darauf kann ich verzichten. Ehrlich gesagt, ist es nicht mein Stil.“
„Wirklich?“, hakte sie nach.
„Ja. Ich mache es lieber, als dass ich darüber rede, aziz “, gestand Raja, wobei seine dunklen Augen amüsiert funkelten. „Und zwar mit dir. Das versteht sich von selbst.“
„Werde ich dir wirklich genügen?“
„Oh ja“, versicherte er.
„Woher willst du das wissen?“
„Du bist etwas ganz Besonderes, und das war mir von Anfang an klar. Ich habe dich zuerst auf einem Foto gesehen, auf dem du vierzehn warst. Es wurde vor der Moschee in Simis aufgenommen. Wajid hat es mir gegeben …“
„Du meine Güte, du hast es gesehen? Mum hat es meinem Vater nach unserem Urlaub in Ashur geschickt, nachdem man uns am Tor zum Palast abgewiesen hatte“, erklärte Ruby. „Wahrscheinlich wollte sie ihm damit zu verstehen geben, dass wir glücklich sind, egal, ob die königliche Familie uns ignoriert oder nicht.“
„Mich hat es jedenfalls sehr beeindruckt. Und als ich dir zum ersten Mal gegenüberstand, habe ich mich sofort zu dir hingezogen gefühlt“, eröffnete er ihr. „Ich konnte den Blick nicht von dir abwenden.“
„Mir ging es mit dir genauso“, gestand sie. „Aber du sagtest, du wärst nicht glücklich darüber gewesen, dass du heiraten musstest …“
„Ich habe mich sofort mit meinem Schicksal versöhnt, als ich meine schöne Braut gesehen habe.“ Er lachte, als sie eine Grimasse schnitt. „Ja, ich bin leicht zu durchschauen. Ich habe dich sofort begehrt, und das hat meine Bedenken gegen eine arrangierte Ehe ziemlich schnell zerstreut.“
Ungläubig betrachtete sie ihn. „Männer sind wirklich einfach gestrickt.“
„Aber als ich am wenigsten damit gerechnet habe, habe ich mich in dich verliebt …“
„Du hast was ?“, stieß sie verwirrt hervor.
„Zuerst war es nur Begierde, und dann waren es dein Lächeln, deine Stärke und dein Humor. Ich habe mich in dich verliebt, ohne es zu merken.“ Besitzergreifend und stolz zugleich sah Raja sie an. „Plötzlich warst du das Wichtigste in meinem Leben.“
„Ich glaube dir nicht. Du sagtest, du hättest in der Wüste mit mir geschlafen, damit wir eine richtige Ehe führen.“
„Ich habe es nur getan, weil ich dich wollte. Alles andere war nebensächlich“, informierte er sie ruhig. „Ich habe kein Problem damit, es zuzugeben. Und ich war sehr gekränkt, als du später sagtest, dir sei egal, was ich
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